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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Fertigungs- und Betriebsstoffe fürs Automobil - 25 Jahre bei Daimler-Benz: Hubert Reich, CTA-Lehrgang 9

erschienen im Benzolring 1/1987

Fertigungs- und Betriebsstoffe fürs Automobil - 25 Jahre bei Daimler-Benz: Hubert Reich, CTA-Lehrgang 9 Vielleicht hatte sich Hubert Reich seine berufliche Zukunft anders vorgestellt. Das Hantieren mit chemischen Stoffen, das Analysieren ihrer Verbindungen machten ihm schon in der Schule Spaß und er entschied sich für eine Ausbildung zum Chemotechniker - wie die CTAs damals genannt wurden. Das Interesse blieb. Denn die Freude am alchimistischen Kochen und Herumtüfteln wuchs in den vielen Laborpraktika, die das Chemische Institut Dr. Flad auch schon Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre auf dem Lehrplan stehen hatte. Eine ideale Berufsvorbereitung, wie der frisch gebackene Chemotechniker bei seiner Einstellung bei Daimler Benz 1961 feststellen konnte.

Was bisher für die Praxis erlernt worden war, wurde nun Routine. In der damaligen Werkstoffprüfung hatte der Berufsneuling Kraftfahrzeugschmierstoffe wie Motoröl, Getriebeöl und Fette zu untersuchen. Schnell erweiterte sich sein Aufgabengebiet. Er entwickelte Prüfmethoden und wurde Mitglied im Fachausschuß für Mineralöl- und Brennstoffnormierung (FAM) im DIN. Sein Engagement und Können ließen ihn nach und nach Obmann mehrerer Normblattausschüsse für Prüfverfahren und Anforderungsnormen werden - was er bis heute geblieben ist, und man könnte anschließen, wo er bis heute geblieben ist. Denn Hubert Reich arbeitet bei der Daimler Benz AG immer noch in der Abteilung, in der er sich die ersten Sporen verdient hat - wenn auch heute in einer anderen Position, nämlich als Leiter der Abteilung Öl, Kraftstoffe und Fertigungsstoffe des Fachbereichs Zentralwerkstofftechnik.

Als 1964 bei Daimler-Benz ein Labor für Industrieschmierstoffe eingerichtet wurde, bekam der ehemalige Flad-Schüler die Leitung übertragen. Sein Aufgabenbereich änderte sich. Durch den Bau von Werken, die Übernahme fremder bestehender Werke und Produktionsstätten waren die folgenden Jahre bis 1972 mit Koordinierungsmaßnahmen, Know-how-Transfer und der Anpassung von Industrieschmierstoffen an neue Verfahren und Prozesse in der Produktion gekennzeichnet. Hubert Reich verweist auf die detergierenden Hydrauliköle, die in diesen Jahren in seinen Labors entwickelt wurden und heute weltweit im Einsatz sind.

Ab 1973 wurde ihm ein zusätzliches Fachgebiet, die Oberflächentechnik, zugeteilt. In Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart entwickelte er ein Aufarbeitungsverfahren für verbrauchte Ölemulsionen, das durch die Anwendung der Ultrafiltration erfolgreich abgeschlossen wurde und chemische Verfahren im eigenen Werk abgelöst hat.

Parallel ließ sich Hubert Reich zum Sicherheitsingenieur ausbilden. Er übernahm weitere Aufgaben wie etwa die Prüfung und Erprobung von alternativen Produkten anstelle von gefährlichen Arbeitsstoffen und die Entwicklung von Recycling-Verfahren zur Reduktion von Abfallstoffen.

Das Tätigkeitsfeld des Chemotechnikers hat sich ständig erweitert, ihn aber immer mehr aus dem Labor verdrängt. Vor zwei Jahren nun wurde er Leiter der Abteilung, in der sozusagen alles einmal begonnen hatte. Nur sein Arbeitsfeld hat sich geändert. Hubert Reich ist ein Schreibtischmensch geworden, er plant, organisiert, verwaltet, hält Fachreferate.

Die Verbindung zum Chemischen Institut Dr. Flad besteht jedoch noch immer. Unter seinen etwa vierzig Mitarbeitern sind viele Fladianer. Der jüngste kam erst letztes Jahr in sein Team, der älteste vor circa 15 Jahren, wie sich der 48 Jahre alte Chemiker erinnert. Auch heute noch denkt er bei der Mitarbeiterauswahl sofort an das Chemische Institut Dr. Flad. Denn die Ausbildungsqualifikation ist ihm als Ehemaligem bestens bekannt.

 

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