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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

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Gold - der lange Marsch zum Eldorado der Katalyse

Prof. Dr. A. Stephen K. Hashmi, Organisch-Chem. Institut, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Samstag, 29. September 2007, 10.00 Uhr
Vortrag am Institut Dr. Flad

Bilder zum Vortrag

 

Gold - der lange Marsch zum Eldorado der Katalyse

Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung des Referenten durch Herrn Wolfgang Flad, begann Prof. Dr. Hashmi mit der Einleitung seines Vortrages. Er nahm direkten Bezug zu den Zuhörern, indem er sie nach ihren ersten Einfällen zum Begriff Gold fragte. Als erstes zeigte er einen klassischen Goldbarren mit einer " DEGUSSA -Gravur " (DEGUSSA = deutsche Gold- und Silberanstalt), heute Evonik und einen australischen Goldnugget. Weitere Bespiele für die schon frühe Verwendung von Gold waren Helme, Götzenmasken, Schmuck sowie in Ägypten die vergoldeten Statuen. Nicht zu vergessen ist allerdings der Goldrausch im Wilden Westen, schon hier wurde klar, dass das Gold die Menschen sehr früh fasziniert hat.
In der deutschen Geschichte ist es mit dem Ring der Nibelungen erstmals aufgetaucht.

Auch die Essbarkeit von elementarem Gold ist nicht zu unterschätzen. In der medizinischen Technik dient es zum Beispiel als Zahnersatz.

Zum Erstaunen aller erklärte Herr Hashmi, dass das Gold keinen benennbaren Entdecker hat, da es schon in der prähistorischen Geschichte auftauchte. Allerdings ist klar, dass die Entwicklung der Chemie auf das Gold zurückgeht. Denn das, was die Alchemisten als Erstes synthetisieren wollten, war nun einmal das Gold.
Nach einem kurzen Verweis auf den Rutherford'schen Streuversuch, ging Herr Hashmi näher auf die Eigenschaften des Goldes ein.

Gold ist eine sehr weiche, "goldgelb" glänzende Substanz mit hoher Dichte und geringer toxischer Wirkung. Es liegt meist in den Oxidationsstufen +1 und +3 vor. Außerdem ist es ein guter Wärmeleiter und besitzt allgemein eine gute Leitfähigkeit.
In der Katalyseforschung wurde aufgrund zweier Vorurteile sehr lange Zeit nicht mit Gold gearbeitet. Zum Einen, dass Gold über eine zu geringe Reaktivität verfüge und somit nicht als Katalysator dienen kann und zum Anderen, dass es einen zu hohen Preis hat, da es in der Gesellschaft mit sehr hohem Wert verbunden ist.

Pro Jahr werden weltweit rund 2500 Tonnen Gold gefördert und ca. 4000 Tonnen Gold wiederaufbereitet.

Faraday gilt 1833 als erster Pioneer der Goldkatalyse, allerdings der heterogenen Katalyse. Nachzulesen ist die in seinem Buch "Experimental Researches in Electricity". Im Jahr 2007 arbeiteten 70 Gruppen weltweit auf dem Gebiet der homogenen Goldkatalyse, der Beginn des Booms liegt zwischen 2000 und 2003.

Nach diesen allgemeinen Informationen zum Thema Gold, begann Professor Hashmi anhand mehrerer komplexer Reaktionsgleichungen, die katalytische Wirkung von Gold im Komplex, also in Verbindung mit anderen Substanzen zu erklären.

Sein Vortrag zeigte, dass Gold als Katalysator sehr aktiv und auch selektiv wirkt. Die Reaktionen sind gut nachvollziehbar und laufen schon bei niederen Temperaturen ab. So findet Gold in verschiedenen Bereichen der organischen Synthese Anwendung und leistet sogar im Bereich der Green Chemistry - Nachhaltigkeit in der Chemie sowie bei der Verwendung erneuerbarer Rohstoffe einen wichtigen Beitrag.

Wer gerne mehr über die Katalyseforschung und die Arbeiten von Herrn Professor Hashmi und seinem Team erfahren möchte, der ist eingeladen sich auf der Homepage www.hashmi.de zu informieren.

Abschließend möchten wir Herrn Hashmi recht herzlich für seinen interessanten und aufschlussreichen Vortrag danken und ihm und seinem Team noch viel Erfolg bei weiteren Arbeiten wünschen.

Annika Manz, LG 57

 

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