Schlafstörungen Ursachen, Diagnostik, Behandlung, neueste Erkenntnisse aus den USA
Am 13. November waren Prof. Dr. med. Hartmut Schneider (Assistant Professor of Medicine, Johns Hopkins University, Baltimore, USA, Privatdozent für Innere Medizin, Philipps Universität Marburg, Diplomate of the American Association of Sleep Medicine) und Prof. Dr. med. Riccardo Stoohs (Assistant Professor of Medicine, Stanford University, California, USA, und Geschäftsführer der Somnolab Schlafkliniken in Dortmund und Essen) im Institut zu Gast.
Prof. Stoohs begann mit seinem Vortrag, der unter der Überschrift "Schlaf und Umwelt" stand. Es war interessant für uns, unser bereits erlerntes Wissen mit viel neuem Wissen zu ergänzen.
Anhand einer Power Point Präsentation wurden uns Grundlegendes über den Schlaf sowie eine Erläuterung über die negativen Umwelteinflüsse, die unseren Schlaf beeinträchtigen nahe gebracht.
Prof. Stoohs berichtete, dass der Schlaf unter anderem unsere Gesundheit sowie auch die "Gehirnreifung" beeinflusst. Ein Schlafdefizit zum Beispiel kann zu verschiedenen Krankheiten führen. Zudem kann solch ein Defizit nur über den Schlaf selbst wieder ausgeglichen werden.
Zu den negativen Umwelteinflüssen, die unseren Schlaf beeinträchtigen, zählen zum Beispiel Lärm, Licht, Temperatur, die Höhe über dem Meeresspiegel und die aktuelle Mondphase. Zu dem Punkt Lärm zählt unter anderem Flugzeug-, Straßen- und Bahnlärm. Aber auch unsere Wohnungseinrichtung gibt einen gewissen Geräuschpegel von sich. Das Radio oder der Fernseher zählen zu diesen Einrichtungsstücken. Auch das Licht beeinflusst unseren Schlaf negativ. Es ist erwiesen, dass Menschen, die auf Intensivstationen im Krankenhaus unter greller Lichteinstrahlung schlafen müssen, es mit erheblichen Schlafstörungen zu tun haben. Dies liegt an unserer "inneren Uhr". Unser Körper sagt uns, dass wir dann schlafen wenn es dunkel ist, bei Helligkeit wollen wir wach sein. Bei 3000 Meter über dem Meeresspiegel treten ebenfalls Schlafprobleme auf. Grund dafür sind die dort vorhanden Atemprobleme.
Nach diesem interessanten Vortrag, begann Prof. Schneider mit seinen Ausführungen. Sein Vortrag stand unter der Überschrift "Schnarchen und Schlafapnoe".
Er begann mit der Frage, welches die wichtigste naturwissenschaftliche Entdeckung gewesen sei und welche Rolle der Sauerstoff für das Leben spielt. Auch dieser Vortrag wurde uns mit einer interessant gestalteten PPP nahegebracht. Auf die Frage, wer den Sauerstoff entdeckte, wurden uns drei Männer vorgestellt: Antoine Lavoisier, Carl Wilhelm Scheele und Joseph Priestly. Diese Frage leitete zu dem Kern dieses Vortrages. Denn der Grund für das Schnarchen sowie für die Schlafapnoe sind Atemwegstörungen (Störung des Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid Gasaustausches).
Prof. Schneider teilte die Atemwegstörungen in zwei Gruppen ein: nicht atmen wollen und nicht atmen können.
Ursachen können unter anderem ein Schädel/Hirn-Trauma, Infektionen wie Meningitis, eine Muskelerkrankung oder auch schwere Lungenverletzungen wie eine Lungenentzündung sein. Interessant zur erfahren war auch, dass die Muskelspannung im Schlaf nachlässt. Wenn dies nicht der Fall wäre, würden wir unsere Träume in voller Aktivität ausleben. Dies zählt unter den Begriff Traumschlafstörungen. Diese sogenannte Muskellähmung kann auch den Schlund betreffen, der sich bei uns im Rachen befindet. In diesen Fällen, kann es während unseres Schlafes bis zu ca. 30 Sekunden dauernden Atemaussetzern kommen und dies wiederum, führt zu einer verminderten Sauerstoffzufuhr. Prof. Schneider berichtete, dass bis zu 30% der übergewichtigen Menschen an solchen Schlafstörungen leiden.
Zuletzt wurden uns die möglichen Therapieansätze und mögliche Alternativen vorgestellt. Darunter zählt eine mechanische Therapie mit einer Maske, welche über die Nacht getragen werden sollte. Da dies nicht sehr praktisch für die Patienten ist, wird diese Therapie von den Betroffen leider recht schnell abgebrochen oder gar komplett abgelehnt. Dies sei zu bedauern, sagte Prof. Schneider, da es momentan der einzig richtige und wirksame Therapieansatz ist den es gibt.
Am Ende dieser beiden lehrreichen Vorträge standen uns beide Referenten für die noch offenen Fragen zu Verfügung.
Wir danken Herrn Prof. Stoohs und Herrn Prof. Schneider für Ihr Kommen und die Fähigkeit, diese neuen Erkenntnisse verständlich uns nahezubringen.
Michaela Kaupp, Vera Scherf, Corinna Burtsche PTA 11A
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