Home • Kontakt • FAQ • Anmeldung • Anfahrt • Impressum • Datenschutz • 

Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Musik im Gespräch

Konzertreihe mit Roland Heuer

Roland Heuer
Roland Heuer

Meisterinnen der Töne
Komponistinnen des 19./20. Jahrhunderts

Bilder zur Veranstaltung
& Rezension von Martin R. Handschuh    >>

Roland Heuer, Violine
Ikuko Nishida-Heuer, Violine
Axel Breuch, Viola
Joachim Hess, Violoncello

Freitag, 15. Mai 2009, 19.00 Uhr
Theaterkeller im Institut Dr. Flad

Johanna Senfter
(27.11.1879 - 11.08.1961)

Aus 10 alte Tänze für 2 Violinen
Suite Nr. 1, op. 91/1

I. Allemande
II. Courante
III. Sarabande
IV. Gavotte
V. Gigue

Fanny Hensel
(14.11.1805 - 14.05.1847)

Streichquartett Es-Dur
fur zwei Violinen, Viola und Violoncello

I. Adagio ma non troppo
II. Allegretto
III. Romanze
IV. Allegro molto vivace

Im Anschluss an das Konzert bestand die Möglichkeit, bei einem Imbiss sich auch mit den Künstlern zu unterhalten.

 

"In Anbetracht der außerordentlichen kompositorischen Begabung Ihrer Frl. Tochter wäre es eine Sünde, die Begabung nicht von und ganz zur Entwicklung zu bringen." So schrieb Max Reger 1908 an den Vater. Die Tochter, Johanna Senfter, geboren am 27. November 1879 in Oppenheim am Rhein, hatte bereits am Hoch‘schen Konservatorium in Frankfurt Komposition, Klavier und Violine studiert. Max Reger nimmt sie als Privatschülerin an, lässt sie Analysen von Bach, Beethoven und Brahms machen, sowie unzählige Kontrapunktübungen. Sie erhält ein Jahr danach den Arthur-Nikisch-Preis für die beste (Studenten-)Komposition des Jahres. Reger setzt sich für seine Schülerin lobend ein und bestärkt sie in ihrem Schaffen. Johanna Senfter hat sich zeitlebens mit solistischen und kammermusikalischen Werken für Violine beschäftigt. Sie ist jedoch der Violine nicht nur kompositorisch treu geblieben: Anfang der 20er-Jahre unterrichtete sie das Instrument und konzertierte auch immer wieder einmal selbst öffentlich, auch mit ihren eigenen Werken.

In der Reihe der Kompositionen für Violine nehmen die 10 alten Tänze für 2 Violinen, op. 91, einen besonderen Platz ein: Sie orientieren sich stilistisch am Vorbild Max Reger und teilen auch dessen Vorliebe für das "Komponieren im alten Stil." Die Tänze, welche die Komponistin zu zwei Suiten bündelte, stehen zugleich in der Tradition der altfranzösischen Violinduos.

 

Fanny Hensel, die ältere Schwester Felix Mendelssohns, wurde am 14. November 1805 in Hamburg geboren. Seit 1811 lebte sie in Berlin und erhielt dort, wie ihr Bruder, schon früh Klavierunterricht und ab 1819 mit ihm zusammen bei Carl Friedrich Zelter Unterricht in Musiktheorie und Komposition. Die beiden Geschwiester waren als Jugendliche unzertrennlich, und viele von Felix‘ früh-vollendeten Jugendwerken waren vermutlich auch Früchte ihres regen Gedankenaustausches.

Fanny war eine hervorragende Pianistin und - mit Unterbrechung - zeitlebens kompositorisch tätig. Ihr Bruder Felix, der viele ihrer Stücke bewunderte, sträubte sich dennoch lange, seine Zustimmung zur Veröffentlichung ihrer Werke unter ihrem eigenen Namen zu geben. Erst 1846 konnte sie Lieder und Klavierstücke als op. 1 bis op. 6 herausgeben. Nach ihrem plötzlichen Tod am 14. Mai 1847 erschienen dann noch einige weitere Werke op. 7 bis op. 11.

Unter den derzeit bekannten Kompositionen finden sich über 200 Lieder, etwa 90 Klavierstücke, zahlreiche Chöre, einige Werke für Soli, Chor und Orchester, eine Orchester-Ouvertüre und vier Kammermusikwerke: Ein Klavierquartett, und ein Adagio für Violine und Klavier aus dem Jahre 1823, das Streichquartett (1834) sowie das Klaviertrio op. 11 (1846).

 

Asperger Kammersolisten

Ihr Debüt gaben die Asperger Kammersolisten im Jahr 2000 mit ihrer ersten CD: Eine Einspielung des Klarinettenquintetts von Mozart in einer von dem englischen Meisterklarinettisten Alan Hacker neu rekonstruierten Originalfassung mit Bassettklarinette. Eine Weltpremiere, die unter anderem bei BCC London vorgestellt wurde und internationale Beachtung gefunden hat.

Über zweihundert Werke aus allen Epochen der Musikgeschichte, aus Barock, Klassik, Romantik, sowie Werke zeitgenössischer Komponisten haben die Kammersolisten in den vergangenen Jahren erarbeitet und fast hundert Konzerten in Asperg aufgeführt. Ihr umfangreiches Repertoire reicht dabei vom Duo bis zum Oktett und größer besetzten Werken, von reiner Streichermusik über gemischte Besetzungen mit Bläsern oder Kammermusik mit Klavier. Das Ensemble konzertierte außerdem in zahlreichen anderen Städten und im Ausland.

 

Bilder & Rezension zum 15. Mai 2009

Konzertreihe "Musik im Gespräch" im Theaterkeller des Instituts