PTA und Buchautorin: Daniela Küffel
21. Juli 2009
» Interview mit Daniela Küffel
Christine Weber: "Bevor wir zu Ihrem in diesem Jahr veröffentlichten Roman "Bann der Finsternis" kommen, möchte ich Ihnen zunächst ganz herzlich zum soeben bestandenen Examen gratulieren.
Daran möchte ich auch sogleich eine erste, vielleicht etwas provokante, Frage anschließen, haben Sie Ihren Beruf verfehlt?"
Daniela Küffel: "Nein, ich bin froh die Ausbildung zur PTA gemacht zu haben, weil ich gerne in der Apotheke mit Menschen zusammenarbeiten möchte. Auch bekomme ich dadurch Inspirationen für meine Geschichten."
CW: "Es ist erstaunlich, dass ein junges Mädchen wie Sie bereits einen Roman veröffentlicht hat. Wie ist bei Ihnen der Wunsch entstanden, ein solches Projekt in Angriff zu nehmen?"
DK: "Mit 14 Jahren habe ich meine Leidenschaft zum Schreiben entdeckt, Klassenkameraden haben meine Geschichten gerne gelesen und mich ermuntert weiter zu schreiben. So hat sich der Wunsch entwickelt, diese Geschichten auch zu veröffentlichen. Aus meiner Umgebung wurde ich häufig aufgefordert die Veröffentlichung voran zu treiben."
CW: "Häufig gehen Schriftsteller bei Ihrem ersten Buch von eigenen Erlebnissen aus, Sie haben den Stoff eines Phantasieromans gewählt, das ist für mich erstaunlich. Wie kamen Sie dazu?"
DK: "Ich habe die Geschichte geträumt und habe mir gedacht, dass es schade gewesen wäre, wenn dieser Traum in Vergessenheit geraten wäre."
CW: "Haben Sie literarische Vorbilder?"
DK: "Ja, zum einen Christopher Paolini, auch er hat mit 14 Jahren begonnen zu schreiben und auch er schreibt Phantasieromane, zum anderen Joanne K. Rowling, mit deren gedanklicher Entwicklung ich in den Romanen aber nicht immer zufrieden bin."
CW: "Welche Bedeutung hatte für Sie das Lesen in Ihrer Jugend und welche Bedeutung hat das Lesen für Sie heute?"
DK: "Das Lesen hatte in meiner Jugend für mich eine sehr große Bedeutung, da ich ein sehr verträumter Mensch bin und das Lesen bei mir mit einer Art Fernsehen im Kopf verglichen werden konnte. Ich bin in andere Welten eingetaucht und habe so an vielen Erlebnissen teilhaben können.
Heute lese ich sehr viel bewusster, Stilfragen, Formulierungen und die Ausführlichkeit von Beschreibungen interessieren mich heute bei den unterschiedlichen Autoren."
CW: "Was bedeutet für Sie Schreiben?"
DK: "Entspannung und viel Spaß. Durch meine Kreativität bekommen die Geschichten ein für mich zunächst unerwartetes Eigenleben. Es beginnt ein Film abzulaufen, der für mich äußerst spannend ist."
CW: "Wie kamen Sie auf das Thema, der Kampf des Guten gegen das Böse?"
DK: "Ich würde das Thema anders formulieren, zwischen Gut und Böse muss ein Gleichgewicht herrschen, wo viel Licht ist, ist auch Schatten - je heller das Licht, desto dunkler der Schatten."
CW: "Haben Sie weitere Themen, die Sie zukünftig literarisch bearbeiten wollen?"
DK: "Ja, das Gleichgewicht, das zwischen Geben und Nehmen hergestellt werden muss und auch die Frage der Notwendigkeit des Gleichgewichts im Zusammenhang mit Machtausübung. Die Macht, die zusammen von verschiedenen Partnern ausgeübt werden sollte um Machtmissbrauch zu verhindern."
CW: "Welche Hauptschwierigkeiten stellten sich für Sie beim Schreiben des Romans ein?"
DK: "Schreibpausen, in denen man den Weg zum Ziel, das man anstrebt, nicht findet. Nichts ist schlimmer wie wenn man sich dann in ausweglosen Wiederholungen verliert. Aus diesem Grund habe ich auch Geschichten abgebrochen. So liegen bei mir eine ganze Reihe noch unfertiger Projekte in der Schublade, die auf den passenden Moment warten, wo ich den Anschluss finde."
CW: "Warum schreiben Sie unter einem Pseudonym?"
DK: "Um meine Ruhe zu haben, mein Privatleben zu schützen, falls das Buch bekannter werden sollte. Ich möchte nicht bei jeder Begegnung immer gleich als die Autorin meiner Bücher angesehen werden."
CW: "Wie haben Sie die Verbindung zum Wagner Verlag geknüpft?"
DK: "Durch eine Verwandte wurde ich auf den Verlag aufmerksam und nachdem ich mein Manuskript dem Wagner Verlag mit der Bitte um eine Beurteilung geschickt habe, kam auch gleich ein Vertrag zurück, den ich dann natürlich auch sofort unterschrieben habe."
CW: "Ich freue mich, dass Sie am Ende Ihrer Ausbildung am Institut für uns noch die exklusive Lesung gehalten haben und wünsche Ihnen auch weiterhin viele in Literatur umsetzungswürdige Ideen und viel Erfolg mit Ihren literarischen Projekten."
Bericht und Interview: Christine Weber, Institut Dr. Flad