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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Vortrag über den Botanischen Garten in Hohenheim

30. April 2010

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Einführung zur Exkursion in den Botanischen Garten Hohenheim

"Ein Garten zu Unterrichtszwecken", so lautet seit 1828 (durch Herzog Carl Eugen eingeführt) der noch heute gültige Namenszusatz des Botanischen Gartens in Hohenheim. Eine erste Bekanntschaft mit den "Gartenbewohnern" durften wir (der Jahrgang PTA 13) am 30. April 2010 durch Herrn Fraschio vom Institut für Theoretische Chemie der Universität Stuttgart machen. Nach Begrüßungs- und Dankesworten von Herrn Dr. Flad, nahm uns Herr Fraschio schon mal per Bild-Präsentation auf einen Spaziergang durch den Garten mit und stellte uns 27 Arzneipflanzen samt Indikations- und Wirkungsgebieten vor. Am 19. Mai bei unserer Exkursion nach Hohenheim dürfen wir die Pflanzen dann auch noch in Natura erleben.

Der üppig bebilderte Vortrag gab beispielsweise einen Eindruck von Pflanzen, die sich von dem üblichen Blüte-Frucht-Schema abgrenzen und ihre Blüten im Herbst, ihre Früchte jedoch im Frühjahr tragen. Im Anschluss an die beispielhaft angeführte Hamamelis (Zaubernuss) und den Efeu, welcher zudem mit dem Titel "Arzneipflanze 2010" geschmückt ist, ging es weiter zu weniger "schmuckhaft" anmutenden Pflanzen...so scheint zumindest die Bezeichnung der Mistel als "Halbschmarotzer" darauf hinzudeuten. Dass diese jedoch im Sinne der anthroposophischen Medizin als Heilpflanze mit immunmodulierender Wirkung zur unterstützenden Behandlung erfolgreich in der Krebstherapie eingesetzt wird, rückt sie schließlich doch ins rechte Licht. Auch die, bis auf ihren roten Samenmantel hochgiftige Eibe, lässt aufgrund ihrer toxischen Eigenschaften keine Heilwirkung vermuten. Doch auch sie, bzw. der Inhaltsstoff Taxol wird in der Krebstherapie eingesetzt und zeigt als pflanzliches Zytostatikum seinen Effekt.

Ein effektvolles Erscheinungsbild gibt die Apothekerrose, welche wir gegen Ende des Vortrags bestaunen durften. Gegenüber früheren Zeiten, als man ihre Blätter aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe als Mittel gegen Diarrhoe einsetzte, kommt ihr heutzutage eine geringe pharmazeutische Bedeutung zu. Zumeist findet diese Rosenart Anwendung als Bestandteil in Kosmetika oder ihr Öl wird in der Aromatherapie verwendet. Beachtlich hierbei ist die Tatsache: Für 1 Kilogramm durch Extraktion gewonnenes Rosenöl braucht es 3-4 Tonnen Rosenblätter.

Wie praktisch, dass die pharmazeutische Industrie für wichtige Wirkstoffe weniger arbeitsintensive und damit auch preisgünstigere Herstellungsmethoden entwickelt hat. So leitet sich der 1899 durch die Firma Bayer auf den Markt gebrachte Wirkstoff Acetylsalicylsäure auch von einer Pflanze ab. In der Rinde junger Weidenbäume ist er als Stoffwechselprodukt in Form der Salicylsäure enthalten. Er wurde bzw. wird, genauso wie sein chemisch verändertes Pendant in Aspirin®, als schmerzstillendes, fiebersenkendes und entzündungshemmendes Mittel eingesetzt.

Neben dieser kleinen hier dargebrachten Übersicht zu einigen im Vortrag besprochenen Heilpflanzen ist online der vollständige Vortrag einsehbar ... zur Überbrückung der Zeit bis zur Exkursion, zu Unterrichtszwecken oder einfach so, wenn man Spaß am Nachlesen hat.

Wir bedanken uns schon vorab bei Herrn Fraschio für die informative Einführung und freuen uns auf den Ausflug am 19. Mai nach Hohenheim.

Heike Viefhaus, Brigitte Hans
PTA 13A

» Bericht zur Exkursion in den Botanischen Garten Hohenheim am 19. Mai 2010