Lampoldshausen - ein Zentrum der europäischen Raumfahrt Chemielehrer auf dem Prüfstand
Im Jahre 1954 gründete Prof. Eugen Sänger in Stuttgart das Forschungsinstitut für Physik der Strahlantriebe (FPS) und errichtete 1960 die ersten Prüfstände in Lampoldshausen, heute einer der fünf Standorte des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Ein Mann der ersten Stunde war Adolf Frank, der als Prüfstandmeister 40 Jahre auf dem Testgelände gearbeitet hat und vorausschauend viel Material gesammelt hat, das heute im Museum der DLR in Lampoldshausen zu sehen ist. Er war es auch, der die Teilnehmer der Lehrerexkursion, die traditionsgemäß vom Institut Dr. Flad immer am ersten Tag der Sommerferien durchgeführt wird, persönlich durch das Museum führte und einen tiefen Blick in die Entwicklung der europäischen Raumfahrt der letzten 50 Jahre gewährte.
Danach besichtigten die Chemielehrer einen der fünf Prüfstände und konnten dabei in unmittelbarer Nähe einen Test miterleben. In Europa ist es nur in Lampoldshausen möglich, unter Weltraumbedingungen zu testen, d.h. bei laufendem Raketenmotor ein Vakuum (2 mbar Druck) konstant aufrecht zu erhalten. Die Dimensionen der Anlage und das ohrenbetäubende Zischen waren beeindruckend.
Der dritte Teil der Führung galt dem DLR_School_Lab in Lampoldshausen, das für Schüler der Mittel- und Oberstufe eingerichtet wurde (www.schoollab.dlr.de). Drei der zahlreichen Versuche wurden exemplarisch vorgestellt. Die Experimente orientieren sich an den aktuellen Forschungsschwerpunkten der DLR: alternative Antriebskonzepte, Düsenströmung, High-Tech-Werkstoffe, Vakuum, Messtechnik hoher Temperaturen, Abwasserreinigung ... . Beobachtet man, wie zum Beispiel ein Becher Wasser dem Vakuum ausgesetzt in wenigen Sekunden erst zu kochen beginnt, um dann zu Eis zu erstarren, dann ist das ein Erlebnis, das keiner vergessen wird und bei einen Schüler vielleicht das Interesse an Naturwissenschaften weckt.
Das Institut dankt Herrn Dr. Heislbetz von der DLR, der die Exkursion kompetent begleitet hat.
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