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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Besuch im Mikrokosmos

Exkursion des LG 60 zum Schloss Weissenstein im September 2010

Besuch bei Manfred Kage auf Schloss Weißenstein Am 25. September 2010 durften einige Schüler des Institutes im Rahmen einer Exkursion zu Besuch auf das Schloss Weissenstein in dem sich das Institut für wissenschaftliche Fotografie befindet. Dieses wurde 1960 von Prof. Manfred Kage  gegründet, der einst den Lehrgang 3 im Institut Dr. Flad besuchte und dort seine Ausbildung als Chemotechniker (heute: Chemisch-technischer Assistent) absolvierte. Professor Kage ist ein faszinierender Inszenator der Mikrofotografie, bei der er auf sehr beeindruckende Weise Naturwissenschaft und Kunst miteinander vereint.

Wir fuhren ca. eine Stunde mit dem Bus in das kleine Örtchen Lauterstein, in dem sich das zierliche und wirklich hübsche Schlösschen Weissenstein befindet. Es liegt in einem kleinen Tal oberhalb des Ortes und man kann das Schloss schon von weitem sehen. Der Busfahrer ließ uns an der Straßengabelung zur Schlossauffahrt aussteigen und von dort liefen wir einige Minuten bis zum Schloss.

Dort angekommen, wurden wir von Tochter Ninja-Nadine und Herr Professor Kage persönlich in Empfang genommen. Nach dem sich Herr Kage vorgestellt hatte, wurden wir zur ersten Station dieser Exkursion geführt, nämlich in die Schlosskapelle wo man uns etwas über die Geschichte des Schlosses und andere Begebenheiten der damaligen Zeit erzählte. Als nächstes ging es dann ins Schloss hinein, indem wir in einen Raum voll von Mikroskopen, Vitrinen mit Mineralien und anderen Exponaten gelangten. Bereits hier bekamen wir einen ersten Eindruck über die Faszination Mikroskopie. Besonders eindrucksvoll waren die Bilder an der Wand, die wirklich schöne Formen von verschiedenen Stoffen unter dem Mikroskop zeigten. Alle schauten sich sehr interessiert um, während uns Herr Kage erläuterte, wie er im Alter von 8 Jahren zur Mikroskopie gefunden hatte. Er erzählte von einer Begebenheit mit seinem Onkel, der ihm erklärte, welche Vielzahl an Lebewesen in einem Teich leben, die so klein sind, dass man sie ohne Hilfsmittel nicht sehen könne. Das faszinierte ihn so sehr, dass er sich zum Ziel setzte, ein eigenes Mikroskop zu besitzen. Als er jedoch mit 12 Jahren feststellen musste, dass ein Mikroskop in jener Zeit zu teuer und sehr schwierig zu beschaffen war, musste er improvisieren. So baute er sich aus den einfachsten Gegenständen des Alltags sein erstes Mikroskop einfach selbst. Vom Eifer gepackt, wollte er immer tiefer in die Welt der Mikroskopie eindringen. Und so entwickelte sich eine Leidenschaft, wodurch sich Professor Kage viel Ansehen verdiente und zudem heute zu den weltweit hervorragendsten Vertretern der Mikrofotografie zählt.

Besuch bei Manfred Kage auf Schloss Weißenstein Als wir dann auch seine Frau Christina kennen lernten ging es in den nächsten Raum, wo ein kleiner Film auf uns wartete, in dem einige Aufnahmen gezeigt wurden. Dieses Schauspiel war von solch unglaublichen Bildern geprägt, dass sogleich alle in den Bann der Mikroskopie gezogen wurden.  Dies alles wurde noch übertroffen durch einen - leider zu kurzen - Aufenthalt in seiner multimedialen Aula. Dort setzte man sich, und genoss ein Farbspiel der Superlative. Eine große weiße Wand wurde mit den verschiedensten Projektoren bestrahlt. Die Einzigartigkeit war verblüffend. Nicht nur, dass seine selbst konstruierten Projektoren uns beeindruckten, das ganze wurde auch noch mit Diaprojektoren seiner eigenen Aufnahmen der Mikroskopie perfektioniert. Ich persönlich hatte nie das Vergnügen solch eine Pracht an Farben und Formen zu sehen. Natürliche Formen - nur um ein Vielfaches vergrößert. Man konnte unschwer erkennen, dass dies eine Leidenschaft des Professor Kage ist.

Anschließend wurden wir durch einen Korridor geführt, in dem uns Herr Kage erklärte, welche Arbeit es früher machte, ohne digitale Medien zu arbeiten. So zeigte er uns sein Entwicklungszimmer, in dem er damals noch Bilder mit großem Aufwand selbst entwickelte. Kurz darauf gelangten wir in einen großen Raum voll von verschieden mineralischen Exponaten, unter anderem Meteoritgestein, das wir auch unter dem Mikroskop in Augenschein nahmen.

Dann zeigte uns Herr Kage am Mikroskop einige Larven unter polarisiertem Licht, was wirklich ein atemberaubender Anblick war. Wir bekamen sogar Einblicke in den Stoffwechsel dieser possierlichen Tierchen. Eine ganz andere und ferne Welt - und doch - ist sie zu jeder Zeit direkt vor uns. Dann zeigte er uns noch die Kristallisation von Vitamin C. Zu Beginn nur Eintönigkeit zeigten sich auf dem Bildschirm plötzlich die schillerndsten Kristalle in allen Farben und Formen.

Zum Schluss wurden wir zurück in den Vorführraum gebracht, indem wir einen weiteren Film sahen der nochmals zum Ausdruck brachte, welch schöne Formen und Farben die Natur zu bieten hat. Nach einer so interessanten und abenteuerlichen Reise waren wir dann auch hungrig und freuten uns auf ein kleines gemeinsames Mittagessen. Und zu unserer Überraschung gab es auch noch Kaffee und Kuchen als Sahnehäubchen. So ließen wir uns noch eine ganze Weile von den Geschichten des Professor Kage unterhalten, beispielsweise aus seiner Zeit als Flad-Schüler, unterhalten und verließen diesen wirklich faszinierenden Ort.

Ich kann einen Besuch bei Familie Kage nur empfehlen. Ich selbst war am Ende sehr erstaunt, welch unglaubliche Welten sich hinter den einfachsten Dingen unseres Alltags verbergen. Es war für mich ein sehr schönes und erstklassiges Erlebnis.


Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich im Namen unserer Gruppe bei Familie Kage herzlich bedanken, die uns diesen besonderen Einblick in den Mikrokosmos gewährte. Und natürlich ein großes Dankeschön an Herrn Flad, der uns diese Exkursion ermöglichte und an Frau Pfiz, die uns begleitete.

Patrick Löffler, Lehrgang 60

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