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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Exkursion zur Firma Doduco und in das Silberbergwerk Neubulach

Am 19. April 2012 kamen wir pünktlich in Pforzheim an und wurden bei der Firma Doduco vom Personalleiter Herrn Hölle begrüßt. Man zeigte uns einen Film über die Firma und wir erfuhren, dass die Firma 1922 von Dr. Eugen Dürichter, einem Chemiker, gegründet wurde. Das Hauptwerk befindet sich in Pforzheim, spezialisiert auf die Scheiderei (Edelmetallrückgewinnung aus Legierungen). Außerdem hat Doduco Standorte in Sinsheim, Spanien und China. Sonstige Gebiete, die Doduco abdeckt, sind Kontakttechnik, Stanztechnik und Beschichtungsverfahren, um nur ein paar zu nennen.

Daraufhin ging es in zwei Gruppen aufgeteilt zum Rundgang des Analytik Labors und der Produktionshallen. Unsere Gruppe begann den Rundgang im Analytik Labor, geführt vom Chemieingenieur Herrn Markowis. Das Labor war kleiner als erwartet, jedoch trotzdem hochinteressant zu sehen. Beim Betreten des Labors hatte man den Eindruck, als würde man sich Donnerstag morgens im Labor wiederfinden (gleiche Vollpipetten, Messkolben, selbst Laborjournale wurden benutzt). Nur eine Frau Sastre oder ein anderer Assistent fehlte zum perfekten Fladfeeling. Man zeigte uns die Feuerprobe, die beinhaltet, aus Abfall und Schrott Edelmetalle zurückzugewinnen. Außerdem bekamen wir einen Eindruck, wie man großtechnisch analysieren kann. Beeindruckend war, dass pro Tag ca. 150 Analysen in einem Bereich durchgeführt werden. Im Grunde wurde auf klassische Art und Weise, wie wir es vom Institut kennen, analysiert.

Nachdem wir im Labor alles angeschaut hatten, wurden wir durch die Produktionshallen geführt. Dort waren alle Verfahren, wie wir sie aus der Theorie bzw. in klein aus dem Labor kennen, in groß verwirklicht. Zuerst sahen wir die Metallschmelze, welche die Grundlage der Produktion beinhaltet, da, wie wir im weiteren erfuhren, elektrolytische Abscheideverfahren, Edelmetallrückgewinnung und andere Produktionsschritte darauf folgen. Zum Abschluss der Führung bekamen wir einen frisch gegossenen 4 kg schweren Goldbarren zu sehen und hielten für kurze Zeit einen unglaublichen Wert von 160 000 Euro in den Händen.

Nach einer kleinen Stärkung und einer kurvigen Fahrt kamen wir erwartungsvoll am Silberbergwerk Neubulach an und stellten fest, dass der Kiosk geschlossen war und wir uns mit dem Essen bis nach der Führung gedulden müssen.

Als orange-rot verkleidete Amateurbergarbeiter betraten wir schließlich das Bergwerk und merkten, manche mehr, manche weniger, am eigenen Leib, dass die Leute früher wesentlich kleiner gewesen sein müssen als wir. Ebenfalls eindrucksvoll war, dass die Stollen teilweise für Kurtherapien zur Linderung von Asthma genutzt werden. Mit jedem Schritt tiefer in den Berg wurde es nicht nur kälter, sondern auch immer enger und niedriger. Bemerkenswert war auch, dass die Arbeiter unter Tage täglich nur 2-3 cm im Fels vorankamen, und das bei einer Gesamtlänge des Stollens von etwa 30 km. Zum Abschluss begaben wir uns, endlich gestärkt, auf einen kleinen Rundgang auf den Fledermauspfad ( am Tag natürlich ohne Fledermäuse ), über Stock und Stein an einem Bachbett entlang. Wieder oben angekommen, machten wir uns auf den Rückweg nach Stuttgart.

Franziska von Bomhard, LG 62