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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

"Liederwerkstatt" mit Sergio Vesely

am 9. Mai 2014 im Institut Dr. Flad

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Präsentation der AG Liederwerkstatt, die Herr Sergio Vesely im Institut Dr. Flad betreut.

 

Lieder aus der Werkstatt

größer Chemische Experimente sind in einer Chemieschule nicht ungewöhnlich. Das Ergebnis eines ganz anders gearteten Experiments präsentierten am 9. Mai aber die Teilnehmer der "Liederwerkstatt" bei einem Konzert im Großen Hörsaal des Instituts. Über einen Zeitraum von etwa acht Monaten hatten elf SchülerInnen des Lehrgangs 63 im Rahmen ihrer Projektarbeit Liedtexte geschrieben, komponiert und anschließend für ihre Aufführung geprobt. Dabei wurden sie von dem aus Chile stammenden Liedermacher Sergio Vesely betreut, der schon mehrfach im Institut zu Gast war.

Das Experiment ist gelungen und so konnte sich das Ergebnis dieser erstmalig durchgeführten Projektarbeit durchaus sehen oder vielmehr hören lassen. Es zeigte eine große Vielfalt an Ideen, sowohl bei den Inhalten als auch bei der musikalischen Umsetzung. In wechselnden Solisten- und Chor-Besetzungen wurden die selbst getexteten und komponierten Lieder vorgetragen. Die Texte handelten von den Alltagsproblemen junger Menschen, von Gesellschaftsfragen und natürlich auch von der Liebe oder der Chemie - oder von beidem. Begleitet wurden die Sänger fast immer von Fabian Roth an der Akustik- und Elias Thiel an der E-Gitarre - manchmal noch von Christoph Jörissen mit einer großen Kunststoff-Becherglas-Trommel unterstützt.

größer Die gespannten Zuhörer wurden von einem Instrumental-Solo begrüßt, das fließend in das erste Stück "Infinite Density" überging, einem in Phantasiesprache geschriebenen Lied über die "Unendliche Dichte". Dem folgte ein Text über anfängliche Probleme bei der Ideenfindung und beim Schreiben von Song-Texten, vorgetragen von Jana Giunta. Solche unvertonten Texte, die in der "Liederwerkstatt" entstanden sind, sollten dem Publikum nicht vorenthalten werden und wurden deshalb an mehreren Stellen in das Programm aufgenommen. Die folgenden beiden Lieder waren in Englisch geschrieben. Lea Keck, die auch stimmlich beeindruckte, sang in "Lights on the streets" vom Alleinsein und von dem Wunsch, jemanden an seiner Seite zu haben. In der anschließenden "Chemical Romance" zeigten Jana Giunta und Fabian Roth im Duett, wie viel Chemie sogar in einer romantischen Liebesbeziehung zu finden ist. Während Jessica Zöller dann in "Schatten" noch über die gefühlte Verlorenheit in schwierigen Situationen nachdachte, empfahl der Chor mit dem nachfolgenden Lied "Loslassen", die oftmals im eigenen Denken selbstgesetzten Grenzen auch einmal zu überwinden. Von der Sorge, im späteren Arbeitsalltag nur ein kleines Rädchen im großen Industrie- und Wirtschaftsapparat zu sein, getrieben von einer falschen Hoffnung auf Erfüllung, handelte der Text "Umgeben von scheinbar Gutem" von Melanie Mayer. Dazu passte das anschließende Lied "Abends halb acht", das von einem Schreibtisch voller Arbeit erzählt, den man am liebsten gegen eine ordentliche Party eintauschen würde, sich dann aber aus Pflichtbewusstsein doch nicht traut.

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Christoph Jörissen stellte in seinem kurzen Text "Wieso, weshalb, warum?" fest, dass man auch in der Chemie Fragen stellen muss, um nicht dumm zu bleiben. Der "Stinkersong" führte dann direkt ins chemische Labor, wo hin und wieder auch mit sehr intensiv riechenden Stoffen gearbeitet wird. Die beiden folgenden Lieder handelten noch einmal von der Liebe. In dem englischsprachigen "Time to say goodbye" sang Lea Keck vom Zusammenfinden aber auch wieder Verlieren und dem damit verbundenen Trennungsschmerz. Die "Emotionsextraktion", gesungen von Stefan Starz und Tobias Ludwig, begleitet von Lea Keck, war dann eher eine Gefühlsexplosion an deren Höhepunkt sogar Backgroundsängerinnen aus der Hörsaalvorbereitung zu hören waren. Anschließend wurde die Stimmung wieder düsterer, als Tobias Ludwig seinen Text "Krieg" vortrug, in dem es um Tod und Zerstörung ging. Danach riefen Jana Giunta und Fabian Roth gemeinsam mit dem ganzen Chor musikalisch zur "Revolution" auf und forderten, dass die Stimme ihrer Generation auch von den Älteren und der Politik gehört werden soll. Philipp Raith fragte sich dann in "Die Landschaft zieht vorbei", ob Chaos nicht vielleicht doch die bessere Ordnung sei. Fabian Roth und Christian Henn hatten darauf mit "Spät am Abend wird es laut" nur eine Antwort - Tanzen. Dazu wagten sich sogar zwei Tanzpaare auf das Hörsaal-Parkett.

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Bevor es am Ende noch einmal chemisch werden sollte, hatten Lea Keck (Gesang) und Christian Henn (Piano und Gesang), gemeinsam mit Elias Thiel an einer Ukulele, ein besonderes Medley vorbereitet. Sie zeigten wie viele verschiedene Rock- und Pop-Songs man mit derselben Abfolge von Akkorden und dem immer gleichen Rhythmus hintereinander spielen kann. Es waren so viele, dass niemand mit Zählen hinterher kam. Anschließend verabschiedete sich der ganze Chor mit dem a-cappella-Stück "Chemistriq", das allein aus Aktivitäten bestand, die bei der Arbeit im Labor immer wieder vorkommen, vom Rühren über das Pipettieren bis zum Destillieren.

Für die vom begeisterten Publikum geforderte Zugabe ging Sergio Vesely auf Wunsch der an dem Projekt beteiligten SchülerInnen mit auf die Bühne und begleitete sie beim Lied "Revolution" auf eine Cajón. Einige der Zuhörer begannen zu klatschen oder sogar mitzusingen und da sie immer noch nicht genug hatten, wurden auch der "Stinkersong" und "Chemical Romance" noch einmal wiederholt.

Dominik Blosat

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