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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Exkursion PTA 18 zur Fa. Dr. Willmar Schwabe GmbH

13. April 2016

Ausflug und Firmenkontakt bei der Firma Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG am Mittwoch, 13.04.2016 in Karlsruhe/ Durlach

größer Bereits zu Beginn des Jahres 2016 präsentierte sich uns das Unternehmen der Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG im Institut Dr. Flad dem Ausbildungsjahrgang der PTA, Jahrgang 18 und hielt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema "Gedächtnisleistung".

Am 13.04.2016 hatten wir nun die Möglichkeit die Firma in Karlsruhe/ Durlach selbst zu besuchen und einen Einblick in die Arzneimittelherstellung zu erhalten.

Schon während der Zugfahrt herrschte eine lockere Atmosphäre und so kamen wir gut gelaunt bei der der Firma Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG an. Dort wurden wir sehr herzlich von Frau Doktor Heike Kaddour begrüßt, die uns auch durch den Tag führte.

Nachdem wir unsere Plätze im Konferenzraum eingenommen und eine kurze Sicherheitseinführung gehört hatten, wurden wir in einen Nebenraum geführt, in dem ein reichhaltiges Frühstücksbuffet auf uns wartete. Frisch gestärkt begann nun der informative Teil des Ausfluges.

Frau Dr. Kaddour stellte uns die Firma Firma Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG vor und betonte, dass diese der weltmarktführende Phytopharmakahersteller ist und sowohl Anbau und Ernte der Heilpflanzen in den Händen des Konzerns liegen. Die Relevanz von Schwabe Arzneimitteln verdeutlichte Frau Dr. Kaddour an Tebonin, dem Hauptpräparat der Firma, welches eines der wichtigsten Over-the-Counter- Arzneimitteln in deutschen Apotheken ist. Auch im Laufe des Tages war Tebonin immer das genannte Beispielarzneimittel.

Frau Dr. Kaddour führte uns in die Phytopharmaka ein; dabei handelt es sich um Arzneimittel deren Wirkstoffe Pflanzen, Pflanzenextrakte oder ätherische Öle, nicht aber isolierte Pflanzeninhaltsstoffe sind. Zum Abschluss dieses ersten Vortrages sahen wir anhand eines Filmes am Beispiel Tebonin die Herstellung eines Phytopharmakons von der Anpflanzung über die Ernte und Trocknung der Blätter bis hin zur Extraktion und fertigen Tablette.

Im Anschluss bekamen wir eine erste Führung, in der das zuvor im Film Gesehene live in der Produktion beobachten konnten. Zuerst wurden wir in die Drogenhalle geführt, in der die getrockneten Heilpflanzen, die aus aller Welt bei der Firma Schwabe angeliefert werden, gelagert werden. größer Jede ankommende Charge wird geprüft und dann werden unterschiedliche Lieferungen homogenisiert, um die Einheitlichkeit des daraus hergestellten Arzneimittels zu garantieren. Pro Tag werden bei der Firma Schwabe bis zu fünf Tonnen Ginkgoblätter zu Tebonin verarbeitet.

Nach Besichtigung der Drogenhalle wurden wir in die Extraktionshalle geführt, hier mussten aus Sicherheitsgründen die Mobiltelefone ausgeschaltet werden. Zudem mussten wir Schutzhelm und -brille tragen. Uns wurde anschaulich erklärt, wie Drogen extrahiert werden. Nachdem die Inhaltsstoffe der Drogen extrahiert wurden, wird das Extrakt im Veredelungsraum weiter verarbeitet: Hier wird die organische von der anorganischen Phase getrennt, das heißt, das Extrakt wird gereinigt. In diesem Schritt wird beim Ginkgoextrakt die allergene Ginkgolsäure entfernt.

Um ca. 13:00 hatten wir Mittagspause. Erneut wurden wir reichlich verköstigt. Nach dem Mittagessen führte uns Fr. Dr. Kaddour durch die galenische Entwicklung. Hier erwartete uns ein weiterer Firmenmitarbeiter, der uns die galenischen Labors der Firma zeigte und dort natürlich besonders auf die Tablettenherstellung einging. Er gab uns eine Kurzeinführung über die Bedeutung von Farben und Formen bei Tabletten und erklärte uns, dass bei Tablettenfarben immer die Indikation ausschlaggebend sei. Ein stimmungsaufhellendes Johanniskrautpräparat bekommt einen gelben Überzug, wobei eine beruhigende Lavendelölkapsel blau- violett schimmert. Gleichzeitig durften wir unsere drogenkundlichen Kenntnisse unter Beweis stellen, in dem uns der Firmenmitarbeiter mehrere Riechproben gab, deren Hauptdroge wir erraten sollten. Bei Lavendel und Baldrian war das noch einfach, doch bei der Kombination Minze mit Kümmel wurde es schon etwas schwieriger. Zusätzlich wurden uns verschiedene Prüfmethoden für die Qualität von Tabletten gezeigt.

Anschließend führte uns Frau Sapia in die Herstellung der halbfesten Präparate ein. Sie zeigte uns zwei Salbenrührgeräte, die eher einer Küchenmaschine glichen als einer Fantaschale. Dann zeigte sie uns verschiedene Qualitätsprüfungen halbfester Zubereitungen und führte uns Abfüll- und Tubenschließgeräte vor. Nach dieser interessanten Führung gab es eine kleine Kaffeepause und im Anschluss eine Abschlussrunde, bei der wir Fr. Dr. Kaddour Fragen stellen durften. Zum Abschluss wurde uns das Produkt Lasea in einem Kurzfilm vorgestellt.

Gegen 15:30 traten wir nach einem sehr interessanten Tag die Heimreise an. Begleitet wurden wir bei diesem Ausflug in die Welt der Heilpflanzen passenderweise von unserer Drogenkunde-Assistentin Frau Reutter.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei der Firma Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG und ganz besonders bei Fr. Dr. Heike Kaddour, die uns kompetent und sehr gastfreundlich durch den Tag führte.

Adriana Braga-Henrion und Mona Schick, PTA 18