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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Schulbesuch vom Landtag

Landtagspräsidentin Muhterem Aras MdL besuchte das Institut Dr. Flad und diskutierte mit unseren Schülerinnen und Schülern

Zu Ehren des hohen Gastes hatte Schulleiter Wolfgang Flad im Institutshof Flaggen hissen lassen. Die Fahnen des Landes Baden-Württembergs, Stuttgarts und des Institutes empfingen Landtagspräsidentin Muhterem Aras. Seit 2011 vertritt sie als direkt gewählte Abgeordnete der Grünen den Wahlkreis Stuttgart I. Im Mai 2016 wählte sie der Landtag zu seiner Präsidentin.

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Diese erstaunliche Karriere war ihr nicht in die Wiege gelegt worden.
Muhterem Aras ist die Tochter kurdischer Eltern, die aus Ostanatolien stammen. Die Mutter war Analphabetin. Doch für die Heranwachsende und ihre Familie hatte Bildung schon immer einen enormen Stellenwert. Das junge Mädchen nahm konsequent die Chancen wahr, die sich ihm boten, als Deutschland, als Filderstadt Heimat wurden. Nachdem es den Hauptschulabschluss in der Tasche hatte, schaffte es die Mittlere Reife und das Abitur. Anschließend studierte Frau Aras Wirtschaftswissenschaften, machte sich als Steuerberaterin selbständig und beschäftigt heute zwölf Mitarbeiter. Ein durch und durch beeindruckender Lebenslauf!

Neben ihrem „Bildungshunger“ spielte die Politik, das politische Engagement eine herausragende Rolle. Für die Grünen saß sie im Stuttgarter Gemeinderat, ehe sie in den Landtag gewählt wurde.
Einer ihrer Schwerpunkte ist die Bildungspolitik und sie verfolgte mit Interesse die Ausführungen des Schulleiters zum Thema „Schulen in freier Trägerschaft“.

Dass Muhterem Aras eine Politikerin „zum Anfassen“ ist, zeigte sich in den anschließenden Diskussionsrunden, die von Herrn Flad moderiert wurden.
Offen für alle Fragen der Schüler antwortete sie engagiert und wurde nicht müde zu betonen, wie wichtig das politische Interesse und Engagement gerade von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist: „Eure Zukunft steht auf dem Spiel!“
Als ein Schüler sie als Türkin ansprach, bekannte sie klipp und klar, sie sei Deutsche, fühle sich durch und durch als Stuttgarterin und betrachte das Grundgesetz als eine „tolle Verfassung“, die eine weltoffene und tolerante Gesellschaft garantiere, die unbedingt verteidigt werden muss.

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Gefahren für diese sieht die Landtagspräsidentin an mehreren Stellen. Sie hatte ausgiebig Gelegenheit ihre Sicht der Dinge klarzustellen, denn die Fragen der interessierten Schüler nahmen kein Ende. Frau Aras redete „nicht um den Brei“ herum, sondern sagte unmissverständlich ihre Meinung zu Recep Tayyip Erdogan und Donald Trump. Unter Ersterem befinde sich die Türkei auf dem Weg in eine Diktatur, denn mit der geplanten Einführung der Todesstrafe sei eine rote Linie überschritten. Sie sparte auch nicht mit Kritik an Frau Merkel. Als Bundeskanzlerin müsste diese mehr auf die türkische Opposition zugehen.
Was den zukünftigen amerikanischen Präsidenten anbelangt, gilt für ihn das Gleiche wie für alle Rechtspopulisten. Statt mit Fakten werden Wähler mit Postfaktischem geködert, will heißen: Anstelle überprüfbarer Sachverhalte benützen die Populisten aus der Luft gegriffene Behauptungen, Lügen... als Handwerkszeug, um die „vergessene Mitte“ für sich zu gewinnen.
Etliche Schülerfragen zielten darauf ab, weshalb die AfD so großen Zulauf habe. Muhterem Aras ist der festen Überzeugung, dass deren Erfolge nur dann verhindert werden können, wenn man sich mit dieser Partei inhaltlich auseinandersetzte. Es sei falsch, die Wähler in die „rechte Ecke“ zu drängen. Vielmehr müsste man diese ernst nehmen und bei ihnen ein Bewusstsein erzeugen, welch große Errungenschaft unser Grundgesetz ist.

Desolate Lage der EU, Klimawandel, Rentenpolitik, Tierschutz- die Neugier der Schüler war breit gefächert. Die Landtagspräsidentin wich keiner Frage aus, beantwortete jede ausführlich und zeigte mögliche Lösungsansätze auf. Eindringlich forderte sie die Schüler zudem auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Wenn, wie jüngst in Großbritannien geschehen, Jungwähler nicht zum Wählen, zum Abstimmen gehen, steht ihre Zukunft tatsächlich auf dem Spiel. Der Brexit ist da nur ein Vorgeschmack. Von Generationengerechtigkeit kann keine Rede sein, wenn überwiegend ältere Parlamentsabgeordnete Entscheidungen treffen, die mittel-und langfristig zum Nachteil der jüngeren Bevölkerung sind.

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Von der viel beschworenen Politikverdrossenheit junger Menschen war bei dieser Diskussionsrunde nichts zu spüren.
Die Zeit verging wie im Flug. Am Ende einer sehr lebhaften, interessanten Diskussion gab die Landtagspräsidentin allen Zuhörern die eindringliche Botschaft mit auf den Weg: „Bildung ist Zukunft!“ Sie ist zu wichtig, als dass sie Spielball parteipolitischer Interessen sein darf.
Sie selbst zeigte sich vom Institut als Schule in freier Trägerschaft „sehr, sehr beeindruckt!“
Frau Aras hat durch ihren Schulbesuch in mehrfacher Hinsicht „Flagge gezeigt“.

Angela Schmitt-Bucher

 

Mehr informationen zu Muhterem Aras, Landtagspräsidentin in Baden-Württemberg, auf ihrer Website: muhterem-aras.info

 

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