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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.
100. Todestag von Kjeldahl   (07/2000)

Den Namen Kjeldahl kennt jeder Chemiker. Seine Vornamen werden unterschiedlich angegeben; mal mit Johan Gustaf, mal mit Johan H. Th. und mal mit Johan Kristoffer Thorsager. Kjeldahl Unstrittig sind aber seine Lebensdaten: geboren am 16. August 1849 in Jaegerspris (Dänemark), gestorben am 18. Juli 1900, also vor 100 Jahren. Kjeldahl war Sohn eines Arztes, er studierte an der TH Kopenhagen und wurde dann Assistent an der Landwirtschaftlichen Hochschule. Später wurde er als Leiter der Chemischen Abteilung des neugegründeten Forschungslaboratoriums für die Bierindustrie eingestellt, wurde dann Direktor des Instituts, das er bis zu seinem Tode leitete.

Der Hauptteil seiner Forschungen betraf die Enzymologie. Die organische Chemie und die Synthese organischer Verbindungen begann mit deren Analyse. Der Erste, der eine solche versuchte, war Antoine Laurent Lavoisier (1743 bis 1794). Verbrennungsapparate von Gay-Lussac, Thénard, Döbereiner, Berzelius bis hin zu Liebig markieren den Weg der Entwicklung der organischen Elementaranalyse. Die Bestimmung des Kohlenstoffs und Wasserstoffs erfolgt noch heute im wesentlichen nach Liebigs Methode. Die Bestimmung des Stickstoffs in organischen Verbindungen versuchte zuerst Gay-Lussac und Thénard. Liebig kam auf den Gedanken, die Stickstoffbestimmung vollständig von der des Kohlenstoffs und Wasserstoffs zu trennen und den freigesetzten Stickstoff über sein Volumen zu bestimmen. Dumas schuf 1831 eine sehr brauchbare, über viele Jahre benutzte, aber langwierige Methode zur Bestimmung des Stickstoffs in organischen Verbindungen. Aber dennoch blieben Stickstoffbestimmungen für jeden eine Plage.

Die Umständlichkeiten bei der Stickstoffbestimmung durch Verbrennen ließ den Gedanken an die Möglichkeit einer Bestimmung auf nassem Wege aufkommen. Dumant und später Varrentrapp und Will begannen mit der Ausarbeitung entsprechender Methoden. Doch dann beschäftigte sich Kjeldahl mit der Bestimmung des Stickstoffs in Proteinen. Lange hatte er keinen großen Erfolg. Schließlich gelang unerwartet die Zersetzung in konzentrierter Schwefelsäure mit Hilfe geeigneter Katalysatoren. Eingehend untersuchte er diese Möglichkeit und entwickelte daraus die auch heute unter seinem Namen bekannte wichtige analytische Methode. Bleibt noch anzumerken, dass er auch die entsprechende Apparatur dazu entwickelte und konstruierte.

Kjeldahl wird in der Chemie unvergessen bleiben!