19. Juni 1999, Marktplatz Stuttgart (06/99)
Open-Air-Programm der Diakonie am Samstag, 19. Juni 1999: Hauptsache DEUTSCH?
17.00 Uhr: Lernziel Toleranz - Beispiele, die Schule machen, am Beispiel des Instituts Dr. Flad:
Friedenslied
Ein kurzes literarisches Programm
Inhalt:
Friedenslied
Was suchen wir eigentlich?
Der Hirt
Lass ab
Das große Ereignis
Gebet der Vereinten Nationen
Grundrechte
Hoffnung |
Darsteller/innen: Tillmann Gehring Michael Henke Judith Hosse Stefanie Hügel Nils Partzke Stefan Pfeil Alexander Schelling Yvonne Stöckel Petra Waiz Tobias Walker (alle Schüler des Instituts Dr. Flad)
Regie: Andreas Frey |
"Ihr seid das Salz der Erde": Der vieldiskutierte Salzberg auf dem Stuttgarter Schloßplatz.
Open-Air Veranstaltung der Diakonie auf dem Stuttgarter Marktplatz mit Schülerinnen und Schülern des Instituts Dr. Flad
Friede auf unserer Erde!
Friede auf unserem Feld!
Daß es auch immer gehöre
Dem, der es gut bestellt.
Friede in unserem Lande!
Friede in unserer Stadt!
Daß sie den gut behause,
Der sie gebauet hat!
Friede in unserem Hause!
Friede im Hause nebenan!
Friede dem friedlichen Nachbarn,
Daß jedes gedeihen kann.
Friede der Frau und dem Manne!
Friede dem Greis und dem Kind!
Friede der See und dem Lande,
Daß sie uns günstig sind.
Bertold Brecht (1898 - 1956)
Was suchen wir eigentlich auf der Erde anderes als Menschen? Das einzige, wonach wir mit Leidenschaft trachten, ist das Anknüpfen menschlicher Beziehungen. Unser Glück und Unglück hängt von unseren menschlichen Beziehungen ab. Eltern, Geschwister, Geliebte, Kinder, Freunde, Lehrer - in diesem Kreise bewegt sich unser Leben, wir leben nur, soweit andere in uns, soweit wir in anderen leben.
Ricarda Huch (1864 - 1947)
Verständig ist der Hirt,
der seine Schafe nicht verwirrt.
Er kennt das Gebiet, das er durchzieht,
und geht voran
oder treibt an.
Er führt die Tiere zu Wasser und Wiesen,
wo sie mit lautem Bähen
wiederkäuend Gräser mähen
und genießen.
Keines vergißt er,
Hebamme ist er,
Krankenpfleger,
Hüter und Heger,
Therapeut,
der Lämmer, Schafe und Widder betreut.
Mit Stecken und Stab
wehrt er drohendes Unheil ab.
Die Tiere können auf ihn bauen
und haben grenzenlos Vertrauen.
Hans Rasch
Lass ab von diesem Zweifeln, Klauben,
Vor dem das Beste selbst zerfällt,
Und wahre dir den vollen Glauben
An diese Welt trotz dieser Welt.
Und, Herze, willst du ganz genesen,
sei selber wahr, sei selber rein!
Was wir in Welt und Menschen lesen,
Ist nur der eigene Widerschein.
Theodor Fontane (1819 - 1898)
Abstumpfung ist unser Feind.
Als Kinder hatten wir Mitleid,
aber mit den Jahren
ist es nicht gewachsen.
Es war uns unbequem,
verwirrte uns,
denn wir sahen Tausende,
die hatten ihr Mitleid verloren.
Da drängten auch wir
alle Empfindungen zurück.
Wir wollten nicht anders sein
und wußten nicht Rat.
Wie Häuser werden viele:
ein Laden schließt sich nach dem andern.
Wenn die Empfindsamkeit sich abstumpft,
geht das Gewissen zugrund.
Die Ehrfurcht vor dem Leben des andern
ist für die Welt das große Ereignis.
Nach Albert Schweitzer (1875 - 1965)
Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall.
An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht mehr von Krieg gepeinigt, nicht mehr von Hunger und Furcht gequält, nicht sinnlos nach Rasse, Hautfarbe, und Weltanschauung getrennt werden.
Gib uns Mut und Kraft, schon heute mit diesem Werk zu beginnen!
Annelore Voltz
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt.
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild zu äußern und zu verbreiten. Eine Zensur findet nicht statt.
Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
(Auszug aus dem am 24. 5. 1949 in Kraft gesetzten Grundgesetz der BRD)
Es reden und träumen die Menschen viel
Von bessern künftigen Tagen.
Nach einem glücklichen goldenen Ziel
Sieht man sie rennen und jagen.
Die Welt wird alt und wird wieder jung,
Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.
Friedrich Schiller (1759 - 1805)