An einem Beispiel seien solche Zusammenhänge aufgezeigt: Seit dem Altertum kennt man die schmerzlindernde Wirkung der Säfte der Weidenrinde. Die Biologie liefert uns so die Salicylsäure (von salix = Weide), die aber eine sehr schlechte Verträglichkeit aufweist. Vor exakt einhundert Jahren gelang es dem Chemiker Dr. Felix Hoffmann, den gräßlichen Geschmack und die ätzende Wirkung der Salicylsäure auf die Magenschleimhaut durch die künstliche Abwandlung des Naturstoffes zu beseitigen; das ist die Geburtsstunde der Acetylsalicylsäure, des Aspirins. Es bedarf hierzu einer optimierten Synthesetechnik und erfolgreichen Analytik zur Qualitätskontrolle, da nur die Reinsubstanz haltbar ist. Mediziner und Pharmazeuten erforschen schließlich die Einsatzmöglichkeiten dieses bis heute bekanntesten Arzneimittels, das einen beispiellosen Siegeszug antrat.
Das Stuttgarter Berufskolleg vermittelt solche Zusammenhänge und beschäftigt sich neben der Chemie mit Analytik, Pharmazie, Umwelt, Biologie, Technik und Computertechnik oder, wie man inzwischen sagt, mit den "Life Sciences", den Wissenschaften, die sich mit den Lebensvorgängen befassen. Und folgerichtig nennt sich dieses Ausbildungszentrum neuerdings Institut Dr. Flad, und die erfolgreichen und internationalen Stuttgarter Chemietage unter der Schirmherrschaft des Stuttgarter Oberbürgermeisters firmieren zukünftig als Stuttgarter Wissenschaftstage und dienen als Brücke zwischen den verschiedenen Disziplinen.
Die Ausbildung zum Chemisch-technischen, Pharmazeutisch-technischen und Umwelttechnischen Assistenten oder Assistentin ist am Institut Dr. Flad bei entsprechender Leistung kostenlos. Weitere Informationen auf Anforderung.