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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.
Schule ohne Rassismus - Projekttag am 20. Juni 2002
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vergrößerte Abbildung Das Leben in der ehemaligen DDR

Ich wurde 1979 in Schwarzenberg im Erzgebirge in der ehemaligen DDR geboren. Ich verbrachte eine wohlbehütete Kindheit mit allem, was ich zum Leben brauchte. Mir fehlte es an nichts, denn ich kannte die fast grenzenlos scheinende Vielzahl an Produkten und Waren nur aus Erzählungen. Durch Verwandtschaft aus dem "Westen" erfuhr ich ein wenig über den anderen Teil Deutschlands, denn Fragen gab es viele. Über viele Dinge wunderte ich mich sehr, traute mich aber zugleich nicht danach zu fragen. Warum z.B. konnte ich meine Verwandten nur so selten sehen und warum darf ich sie nicht besuchen? Warum darf ich nur in bestimmten Ländern Urlaub machen und warum war alles solche Mangelware? Ich stellte mir sehr viele Fragen, die ich mir erst nach der Wende selbst beantworten konnte, als ich das Ausmaß des politischen Systems der ehemaligen DDR begriffen hatte. Aber nicht nur ich erkannte erst sehr viel später, nachdem es die DDR bereits nicht mehr gab, wie erniedrigend die Wahrheit über die politische Verfolgung und Kontrolle der Bürger dieser Republik war.

Viele traf die Wende mit einem lachenden und einem weinenden Auge zugleich. Obwohl wir endlich das Gefühl hatten, in einem freien Land zu leben, empfanden viele sogleich die Wende als einen kompletten Absturz ihres Lebens.

Denn viele verloren alles und hatten sich mit Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot und den wirtschaftlichen und politischen Begebenheiten fast über Nacht abzufinden.

Viele Dinge, die wir so nicht kannten, bestimmten nun das Leben der Ostler. Viele versuchten ihr Glück im "goldenen Westen" zu finden. Einige fanden es, andere scheiterten kläglich und kehrten enttäuscht zurück in die Heimat.

Ich finde die Geschichte der ehemaligen DDR ist auch deutsche Geschichte und sollte nicht in Vergessenheit geraten.

Silke Richter, LG 51

 

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