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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.
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UNESCO-Welt-Jugend-Festival 2006
Jugendliche aus aller Welt und der UNESCO-Generaldirektor zu Gast an der unesco-projekt-schule Institut Dr. Flad in Stuttgart

forum Kulturelle Bildung 3-4/2006

Jugendliche aus aller Welt und der UNESCO-Generaldirektor zu Gast an der unesco-projekt-schule Institut Dr. Flad in Stuttgart

Eine hochrangige Delegation besuchte im Rahmen des UNESCO-Welt-Jugend-Festivals am 6. Juli 2006 die Stuttgarter unesco-projekt-schule Institut Dr. Flad. Der UNESCO-Generaldirektor Dr. Koichiro Matsuura und seine Begleitung zeigten sich dabei beeindruckt von den vielfältigen Aktivitäten des Instituts. Äußerst interessiert begegneten die Schüler(innen) den Gästen aus der Politik - und nutzten die Gelegenheit, dem Generaldirektor zwei zuvor gemeinsam verfasste politische Papiere zu überreichen.

Projekttage im Institut Dr. Flad

Die symbolische Anzahl von 2006 Jugendlichen aus aller Welt traf Anfang Juli in Stuttgart zusammen, um gemeinsam das UNESCO-Welt-Jugend-Festival zu feiern. Die Veranstaltung, die als offizieller Beitrag zum Kulturprogramm der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 stattfand, bot einen Rahmen für zahlreiche kulturelle Aktivitäten und Projekte im Zeichen der Völkerverständigung. Auch die unesco-projekt-schule Institut Dr. Flad gestaltete zwei Projekttage zum Festival. Auf dem Programm standen unter anderem ein Kunstprojekt unter dem weltmeisterlichen Motto "A time to make friends" und ein gemeinsamer Besuch des Musicals "Mamma Mia". Darüber hinaus bot das Institut den insgesamt 36 von ihm betreuten internationalen Schüler(inne)n auch die Teilnahme am Schulbetrieb an, was auch von mehreren Gästen wahrgenommen wurde.

Hoher Besuch

Ein Höhepunkt der Projekttage war der offizielle Besuch einer fünfköpfigen Delegation, bestehend aus Dr. Koichiro Matsuura (Generaldirektor der UNESCO), Dr. Wolfgang Schuster (Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart), Dr. Verena Metze-Mangold (Vizepräsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission), Ute Ohoven (Sonderbotschafterin der UNESCO) und Hans-Heinrich Wrede (Botschafter, Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der UNESCO). Die Besucher nahmen die Gelegenheit wahr, zu den versammelten Schüler(inne)n, darunter auch zahlreiche Gäste des Welt-Jugend-Festivals, zu sprechen. Die Gastgeber Dr. Ulrike und Wolfgang Flad stellten ihrerseits die Arbeit des Instituts vor. Besonderes Interesse weckte dabei die Präsentation eines von den Schüler(inne)n selbst entwickelten Treibhausmodells, das den Treibhauseffekt in Minutenschnelle "hautnah" begreifbar macht. Das von Dr. Ulrike Flad präsentierte Modell erfreut sich großer Beliebtheit und ist das ganze Jahr über in Schulen auf Reisen und war sogar in TV-Sendungen (u.a. Planet Wissen) zu sehen.

Der Generaldirektor genoss den Besuch sichtlich: "Für mich ist es immer wichtig, Kontakt zur Jugend zu haben. Ich habe daher gerne die Gelegenheit genutzt, eine renommierte UNESCO-Projektschule zu besuchen", sagte Dr. Koichiro Matsuura. Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster meinte, das Berufskolleg für Chemie, Pharmazie und Umwelt sei ein "vorbildlicher Botschafter im Sinne der UNESCO-Arbeit". Die Schule geht in der Tat bewusst weit über den reinen Unterrichtsstoff hinaus. Getreu dem Schulmotto "Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht" engagierte sich die Schule bisher in zahlreichen internationalen Projekten, Theater-AGs oder als "Schule ohne Rassismus". Beispielhaft für den Einsatz der Lehrer(innen) und Schüler(innen) ist das Theaterprojekt "Rechte, sagst Du, soll ich haben?", das sich mit dem Thema "Menschenrechte und Rassismus" beschäftigte. Die Schüler(innen) selbst schrieben das Manuskript zum Stück und setzten es gemeinsam mit dem Regisseur Andreas Frey um. Dabei wurden Texte und Gedichte z. B. von Einstein, Schiller, Büchner, Brecht und Kästner bearbeitet und zu einer zeitkritischen Auseinandersetzung mit Menschenrechtsfragen verdichtet. Die Produktion fand nicht nur im Publikum eine große Resonanz. Sie wurde auch jüngst von der Landesstiftung Baden Württemberg im Rahmen des Wettbewerbs Berufliche Schulen ausgezeichnet.

Schüler(innen) machen selber Politik

Einen starken Eindruck auf die Schüler(innen) hinterließ auch ein anderer Besucher im Rahmen der Projekttage zum UNESCO-Welt-Jugend-Festival. Der deutsche Jugenddelegierte zur UN-Generalversammlung, Jan Martin Munz, hielt vor dem offiziellen Besuch des UNESCO-Generaldirektors einen Workshop mit den Schüler(inne)n des Instituts und den über 30 Gästen aus aller Welt ab, in dem er einen Überblick über die Arbeit der Vereinten Nationen gab und anschließend leidenschaftlich für die Belange der Kinder und Jugendlichen warb. Nahezu die Hälfte der Weltbevölkerung sei zu dieser Gruppe zu zählen, und eine Aufgabe der UN-Jugenddelegierten bestehe darin, politischen Druck auszuüben, um aus schriftlichen Resolutionen konkrete Handlungen werden zu lassen. Besonders am Herzen liegt den Jugenddelegierten aus aller Welt dabei das Weltaktionsprogramm der Vereinten Nationen, in dem Ziele zu 15 Themenbereichen wie globale Verbesserung der Bildung, Bekämpfung von Armut und Hunger, politische Partizipation, gerechte Gestaltung von Globalisierung, Eindämmen von AIDS oder Erhalt einer lebenswerten Umwelt festgehalten sind.

Gemeinsam formulierten die Teilnehmer(innen) des Workshops im Anschluss an den Vortrag des UN-Jugenddelegierten, der von seiner Kollegin Christina Apel begleitet wurde, ein Arbeitspapier, das Forderungen der Jugend an staatliche und internationale Organisationen in den Bereichen Bildung, Kultur sowie Frauen- und Mädchenpolitik enthält und später an den UNESCO-Generaldirektor überreicht wurde. Betont wird in dem Papier auch die Notwendigkeit, effektivere Partizipations- und Mitgestaltungsmöglichkeiten für Jugendliche zu schaffen, damit deren Anliegen und Sichtweisen zukünftig stärker Berücksichtigung finden.

Mit gutem Beispiel voran: eine Selbstverpflichtungserklärung an den Generaldirektor

Als eindrucksvolle Demonstration ihres Engagements übergaben zwei Schülerinnen Herrn Dr. Matsuura anschließend gemeinsam mit dem Arbeitspapier eine Verpflichtungserklärung, in der die Schüler(innen) ihren Willen bekräftigten, sich für ein oder zwei Jahre aktiv als Entwicklungshelfer und Entwicklungshelferin für das Weltaktionsprogramm und dessen Ziele einzusetzen.

Die große Bereitschaft der Jugendlichen, aktiv zu werden, steht ganz im Sinne eines berühmten Ausspruchs Erich Kästners, den Institutsleiter Wolfgang Flad zum Abschluss des Workshops zitierte: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."

Erfahrungsbericht von Sarah Miller (LG 56) und Svenja Göttermann (LG 55):

"Am 5. Juli begleitete ich (Svenja) eine Gruppe von Jugendlichen nach Sielmingen. Dort erwartete uns Martin Trautner, der ebenfalls eine Ausbildung am Institut Flad gemacht hat, und auch Künstler ist. Unter seiner fachmännischen Anleitung malten wir alle zusammen Bilder. Das Thema lautete "A time to make friends!". Alle hatten sehr viel Spaß und so entstanden unterschiedliche Bilder, die auch ausgestellt wurden. Während des Malens hatten wir natürlich auch Zeit, uns kennen zu lernen und uns auszutauschen. Es war sehr interessant zu hören, wie z.B. das Schulsystem in anderen Ländern ist."

"Wir finden die Idee des UNESCO-Welt-Jugend-Festivals sehr gut, da so vielen Jugendlichen die Möglichkeit geboten wird, in ein anderes Land zu reisen, wozu sie vielleicht nicht mehr so schnell kommen werden, weil ihre Eltern z.B. nicht genügend Geld haben. Alles in allem: wir bereuen es nicht, an diesem Projekt teilgenommen zu haben, denn wir haben nur positive Erfahrungen gemacht. Wir wurden von allen herzlich empfangen und ins Herz geschlossen und ich bin mir sicher, dass sich daraus noch richtige Freundschaften entwickeln werden. Mal sehen, vielleicht werden wir ja sogar mal nach Brasilien oder nach England eingeladen."