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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

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Dr. Reinhard Junker: "Ist die Evolution der Lebewesen eine Tatsache?"

Vortrag im Institut Dr. Flad am 8. November 2005

Am 8. November referierte Herr Dr. Reinhard Junker von der gemeinnützigen Einrichtung "Wort und Wissen". Die thematischen Schwerpunkte deren Arbeit bilden die Grundlagenforschung und Bildungsarbeit im Spannungsfeld "Naturwissenschaft und christlicher Glaube".

Nach einer kurzen Erläuterung, was Evolution überhaupt bedeutet (nämlich die Weiterentwicklung von Lebewesen aus andersartigen Lebewesen ohne Zutun eines Urhebers oder Schöpfers), begann Dr. Junker sofort an verschiedenen Beispielen mit der Hinterfragung, ob bestimmte Sichtweisen anhand von Daten begründet sind.

So könnten Ähnlichkeiten von Lebewesen (z.B. der Knochenbau der Arme/Flügel) aufgrund von Weiterentwicklung entstehen oder aber auch aufgrund von Funktionalität immer wieder von einem Urheber benutzt werden.

Durch den Einsatz vieler und anschaulicher Bilder und einfachen aber markanten Beispielen war es ein sehr interessanter und gut verständlicher Vortrag, den uns Herr Dr. Junker geboten hat. Auch nach Ende des Vortrags stand er noch zur Verfügung und beantwortete zahlreiche Fragen sehr ausführlich und gab nähere Informationen zu "Wort und Wissen", seinem Buch "Leben - Woher?" und der Zeitschrift der Einrichtung "Studium Integrale Journal".

Näher informieren kann man sich auf der Homepage der Studiengemeinschaft Wort und Wissen oder auch auf http://www.genesisnet.info.

Sabine Thiele, LG 56

 

Auseinandersetzung mit der Widerspruchsfreiheit der Evolutionstheorie:
ein kleiner Kommentar zum Vortrag von Herrn Doktor Reinhard Junker

Wer hat sich nicht schon einmal Gedanken über seine eigenen biologischen Abstammungslinien gemacht oder über die "nahe Verwandtschaft" der Spezies Mensch zur Spezies Affe und kam darüber zu dem Schluss, dass eine großartige Entwicklung im Bereich der Fauna und Flora vonnöten gewesen sein muss, um den aktuellen Ist- Zustand auf Erden zu erreichen.

Evolution zeichnet sich als Thema ab, welches jeden bewegen muss. Mit seinem Vortrag über die Infragestellung der Evolutionstheorie lieferte Herr Reinhard Junker Stoff für hitzige Diskussionen.

Jeder Mensch hat sich gleichsam den Fragen der Naturwissenschaft und des Glaubens zu stellen und wird damit gefordert, wissenschaftliche Erkenntnisse zu hinterfragen, sowie seinen Glauben im Laufe seines Lebens in seine Lebenspraxis zu integrieren, weswegen sich eine Vereinbarkeit von Werten christlicher bzw. andersreligiöser Natur mit wissenschaftlichen Postulaten als äußerst sinnvoll anzudenken gestaltet.

Grundlegend erscheint hierbei indes die Beantwortung der Fragen, woher das Leben stammt und wie es sich in solch bewundernswerter, unglaublicher Mannigfaltigkeit hat entwickeln können. Die Beantwortung der ersten Frage wirft einige Schwierigkeiten auf, kann sie doch ausschließlich aus dem Glauben - und glauben heißt gerade hier weder wissen noch beweisen können - heraus erfolgen. Bei Beantwortung des zweiten Problems kann geholfen werden, nämlich durch die Naturwissenschaften.

Herr Dr. Junker versuchte, zu verdeutlichen, dass blinder Wissenschaftsglaube unangebracht ist und man ein jedes Untersuchungsergebnis kritisch beurteilen sollte. Er bediente sich hierzu einiger, dem biologischen Fachbereich durchaus vertrauten Studien, die zeigen, wo die Evolutionstheorie Schwachpunkte aufweist und wo das Netz der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung undichte Stellen besitzt.

Wissenschaft vermag lediglich durch Wissenschaft be- oder widerlegt zu werden, Glaube ist mit wissenschaftlichen Untersuchungen weder zu erzeugen noch auszulöschen. Glaube ist private Angelegenheit und möchte der Wissenschaft nicht als Konkurrent gegenüberstehen, im Gegenzug postuliert jene in keinster Weise eine Abkehr vom Glauben, z. B. von der heiligen Schrift.

Die Bibel indes, mit ihren zwei unterschiedlichen Schöpfungserzählungen, bietet die Möglichkeit, dem Menschen die Erschaffungsgewalt eines allmächtigen, überirdischen Wesens zu verdeutlichen. Sie sollte nicht als antiwissenschaftliches Dogma verstanden werden, sondern als Anleitung für eine christliche Lebensgestaltung dienen. Im Schöpfungsakt Gottes, untergliedert in Tageswerke, kristallisiert sich die Symbolkraft der Bibel nur allzu klar heraus; vermag ein symbolischer Tag nicht auch eine Entwicklung über Jahrtausende hinweg zu beinhalten ?

Dass Forschungsergebnisse zweifelhaft sein können, steht nicht zur Debatte. Vielmehr bedeutet eine Betrachtung der Evolutionstheorie von anderem Standpunkt aus das Neutralisieren wissenschaftlicher Konventionen, falls jene in ignorierendem Abdriften sich allzu sehr auf eine Richtung versteifen und Nichtkompatibles schlichtweg ablehnen. Das gleichzeitige Miteinbeziehen von nicht in der Theorie angelegten Fakten vermag einen vollkommen unerwarteten Effekt nach sich zu ziehen: das erneute Überprüfen.

Somit hat der Vortrag von Herrn Junker angeregt, die eigene Skepsis aufzufrischen, sowie die Dinge in anderem Licht zu sehen und wurde deshalb auch von nicht wenigen Zuhörern als Anlass für neue Diskussionen wahrgenommen, was noch einmal den Tiefgang der Problematik und nicht zuletzt ihre Bedeutung aufzeigt.

Noch ein kleiner Hinweis: Schüler im US- Bundesstaat Kansas werden sich künftig neben der von Darwin begründeten Evolutionstheorie über die Entstehung des Lebens auch mit der bibelnahen, sogenannten kreationistischen Theorie auseinander setzen müssen. Die oberste Schulbehörde des Bundesstaates stimmte mit sechs zu vier Stimmen für die Aufnahme des religionsbasierten Kreationismus in die Lehrpläne. Schüler sollen sich mit der "wissenschaftlichen Kritik" an der Evolutionstheorie vertraut machen.

Befürworter der kreationistischen Theorie begrüßen die Entscheidung des Ausschusses, während sich zahlreiche Lehrer und Wissenschaftler entsetzt über das Votum zeigen. In Pennsylvania wird die Thematik derzeit vor Gericht verhandelt.

Daniela Trippe, LG 56