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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Internationaler Umwelttag

Am 18. Juni 2008 fand der 4. Internationale Umwelttag "Blicke auf die Erde" statt. Die Universität Ulm lud ein und der Präsident der Universität, Prof. Dr. Karl Joachim Ebeling, begrüßte die Teilnehmer gegen 10.30 Uhr im Hörsaal. Nach weiteren Ansprachen des Ulmer Bürgermeister, Ivo Gönner, und der Umweltministerin, Tanja Gönner, begann der erste Vortrag.

Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß von der Universität Konstanz sprach von der Notwendigkeit interdisziplinärer Ansätze in Theorie und Praxis. Dabei ging es darum, dass man die Wissenschaften miteinander verknüpfen muss um Erfolge erzielen zu können.

Darauf folgte der Vortrag von Prof. Dr. Thomas Speck, dem Sprecher des Kompetenznetzes Biomimetik der Universität Freiburg. Er sprach über die Bionik, welche sich mit Technologien beschäftigt, die ihre Vorlage aus der Natur bezieht, wie zum Beispiel der Lotuseffekt. Die Wissenschaft schaute sich das Phänomen bei der Lotuspflanze ab und entwickelte eine wasserabweisende mikro-nanostrukturierte Oberfläche. Dies führt zu einer Selbstreinigung der Oberfläche. Zudem sprach Prof. Dr. Thomas Speck von weiteren Entwicklungen, wie selbstreparierenden Oberflächen, abgeschaut von den Lianen, oder federnden Paletten, abgeschaut von den Stacheln der Igel und Stachelschweine, welche ihnen einen Schutz vor Erschütterungen bieten.

Nach einer Mittagspause ging es weiter mit einer Diskussionsrunde, geleitet vom SWR Moderator Matthias Holtmann. Thema der Runde war die Frage "Wie wollen wir in 20, 30 Jahren leben?". Teilnehmer waren unter anderem ein Auslandsstudent aus China, welcher in Ulm seit 6 Semestern studiert, sowie ein Student aus Costa Rica. Es wurde über die Mülltrennung, die Umweltproblematik in China und das Verhältnis des Kohlenstoffdioxid-Ausstoß der unterschiedlichen Länder diskutiert. Man erfuhr neue interessante Dinge, wie beispielsweise die Tatsache, dass die Wohnungen in Shanghai mit nach oben hin immer teurer wurden, aufgrund von Lärm und Verschmutzungen in den Straßen. Zudem sprach der chinesische Auslandsstudent sein Bedauern über die starke Verschmutzung der Seen in China aus, welche nicht einmal mehr das Baden zuließen, geschweige denn die Aufbereitung zu Trinkwasser.

Zum Schluss hielt noch Prof. Dr. Markus Fischer von der Universität Bern, seinen Vortrag mit dem Titel "Biodiversität – unsere Lebensgrundlage und Versicherung angesichts globaler und lokaler Umweltveränderungen". Er berichtete über das Aussterben vieler Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Die Zahlen waren erschreckend, zumal er weiter von Studien berichtete, welche zeigten, dass die Artenvielfalt wichtig für Ernte und Fruchtbarkeit sind. So trugen Felder, welche eine Anbau- und auch Pflanzenvielfalt in der Umgebung hatten, dauerhaft bessere Erträge. Auch in der Bevölkerung ergaben Umfragen und Studien, dass Wiesen, die mehr als 28 verschiedene Pflanzen vorweisen, besser gefallen als Wiesen, welche nur mit 3-12 Pflanzenarten bewachsen sind. Es ist also wichtig auch für die Wirtschaft, die Artenvielfalt zu erhalten.

Am Ende des Umwelttages gab es noch eine Führung durch den Botanischen Garten der Universität Ulm.

Die Themen, die am Umwelttag diskutiert wurden, ergaben einen interessanten Einblick in die Zukunft unserer Umwelt. Durch neue Informationen konnten wir unser Wissen in diesem Bereich vertiefen.

Frauke-Christiane Luther, LG 58