"Apotheker ohne Grenzen - Hilfe, die ankommt."
Vortrag von Dr. Reinhard Behm, Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V., für PTA 15
3. Juni 2013
Apotheker ohne Grenzen - Hilfe, die ankommt. Am 3. Juni besuchte Dr. Reinhard Behm, ein aktiver Mitarbeiter der Organisation Apotheker ohne Grenzen, den PTA-Lehrgang 15 am Institut Dr. Flad, um die Arbeit der Organisation vorzustellen. Nachdem Dr. Reinhard Behm Chemie an der Universität in Rostock studierte und dort auch promovierte, arbeitete er einige Jahre in der Fleischforschung. Bei dem Vortrag jedoch ging es vor allem um die Organisation "Apotheker ohne Grenzen". Diese wurde im Jahr 2000 gegründet und zählt mittlerweile etwa 1.000 Mitglieder. Auch, wenn "Apotheker ohne Grenzen" meist nicht mit den Ersthelfern in die Krisengebiete kommt - in den ersten Momenten nach einer Naturkatastrophe werden vor allem Ärzte benötigt - leistet die Organisation wertvolle und nachhaltige Hilfe im Bezug auf die Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung und auf die Schulung der Einheimischen. So werden die Mitarbeiter in den Krankenhäusern und Gesundheitsposten vor Ort mit materieller, aber vor allem mit praktischer Hilfe unterstützt. Medikamentenspenden werden verteilt, das Personal geschult und die Bevölkerung mit Hilfe von Seminaren zum Beispiel auf die Wichtigkeit von Hygiene hingewiesen. All das geschieht in Kooperation mit Organisationen aus aller Welt (Caritas, "Action contre la Faim", "Ärzte ohne Grenzen" etc.). In Pakistan stand nach dem Erdbeben am 8. Oktober 2005 die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln und essentiellen Hilfsgütern im Vordergrund. Moldawien gilt als eines der ärmsten Länder Europas. Obwohl die Bevölkerung im Allgemeinen eine sehr gute Bildung besitzt, ist die wirtschaftliche Lage seit der Unabhängigkeit des Landes dramatisch. Hier zeigt sich wieder der Grundsatz der Organisation "Apotheker ohne Grenzen": "Hilfe zur Selbsthilfe" - nicht kurzfristige Hilfe, sondern Schulung und Ausstattung der Bevölkerung auf lange Sicht. Auch in Nepal ist "Apotheker ohne Grenzen" vor Ort. Das von einem langen Bürgerkrieg gezeichnete Land gilt als eines der ärmsten Länder weltweit. Zwar wurde die Monarchie durch Rebellen im Jahre 2007 beendet - doch der Schaden an Wirtschafts- und Gesundheitssystem ist verheerend. Seit Jahren wurde nicht in das Gesundheitssystem investiert, so dass das Niveau der medizinischen Versorgung sehr niedrig ist. In den letzten Jahren konnten in den meisten Einsatzgebieten deutliche Verbesserungen im Bezug auf die medizinische Versorgung verzeichnet werden. Wir bedanken uns herzlich bei Dr. Reinhard Behm, der mit seinem interessanten und ausführlichen Vortrag ein umfassendes Bild der Arbeit bei "Apotheker ohne Grenzen" gegeben hat. Sandra Schweikert |