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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.
NANU ?! - der naturwissenschaftliche Wettbewerb an Realschulen   (02/99)

Mit NANU gibt es erstmals einen naturwissenschaftlichen Wettbewerb nur für Realschulen. An diesem vom Kultusministerium Baden-Württemberg im Jahr 1996 ins Leben gerufenen Wettbewerb können sich alle Klassen von R 5 bis R 10 beteiligen. Schon in der Erprobungsphase im Schuljahr 1996/97 zeigte sich, daß der Wettbewerb von den teilnehmenden Realschulen gut angenommen wurde. Als im Schuljahr 1997/98 NANU in ganz Baden - Württemberg ausgeschrieben wurde, ging eine Fülle ideenreicher Beiträge bei der Jury ein.

Im Gegensatz zum Wettbewerb "Jugend forscht" werden bei NANU aber nur Arbeiten ganzer Klassen angenommen, die innerhalb des Unterrichts in den Fächern Biologie, Chemie, Physik, Technik sowie den Wahlpflichtfächern "Mensch und Umwelt" sowie "Natur und Technik" einer naturwissenschaftlichen Frage nachgegangen sind.

Junge Leute müssen mehr denn je über naturwissenschaftliche Kenntnisse verfügen, um die Welt um sich herum zu verstehen und in ihr angemessen handeln zu können. Und für Realschülerinnen und Realschüler gibt es gerade im naturwissenschaftlich - technischen Bereich vielfältige berufliche Möglichkeiten. Dort ist die Arbeit im Team besonders wichtig.

NANU fördert dieses Arbeiten im Team, der Wettbewerb soll Spaß an den Naturwissenschaften vermitteln und das Interesse der Schülerinnen und Schüler für diese Fächer stärken. Dabei ermutigt NANU auch die Lehrkräfte, im naturwissenschaftlichen Unterricht durch mehr Schülerorientierung und Formen freien Arbeitens neue Impulse zu setzen.

Die Suche und Auswahl einer NANU - Aufgabe kann im Rahmen der Unterrichtsinhalte der beteiligten Fächer liegen. Die Klassen können sich aber auch eigene Aufgaben stellen oder Vorschläge des betreuenden Lehrers aufgreifen. Außerdem kann der NANU - Beitrag ein fächerverbindendes Thema sein.

Eines ist aber immer wichtig: Das Klassenteam muß wie richtige "Profis" arbeiten, d.h. Versuche planen, aufbauen, exakt messen und auswerten sowie die Ergebnisse anschaulich darstellen können.

Bis zum März jeden Schuljahres sollen die Arbeiten beim jeweiligen Schulamt eingereicht sein, dort trifft eine Jury eine erste Auswahl auf Oberschulamtsebene. Im zweiten Schritt werden die landesweit besten Beiträge auf einer "Klausurtagung" der Juroren noch einmal so selektiert, daß nur noch zehn Arbeiten übrig bleiben. Die den NANU - Beitrag betreuende Lehrkraft und drei Schüler des Klassenteams werden dann zur zweitägigen Präsentationsveranstaltung eingeladen. Diese fand 1998 in Biberach statt und wird im Jahr 1999 in Freiburg durchgeführt werden. Die Schüler müssen hier der Jury Frage und Antwort stehen, ganz ohne Unterstützung ihrer Lehrkräfte. Bewertungskriterien sind dabei neben fachlich fundiertem Wissen auch die Dokumentation und die Präsentation an "ihrem" Stand.

Die drei besten Arbeiten werden vom Kultusministerium anläßlich eines Festakts mit einer Wandplakette sowie einem Geldpreis belohnt. Im Jahr 1997 ging der erste Preis an die Klasse 6 der Realschule Pfullingen. Die Schülerinnen und Schüler hatten mit dem Thema "Lebensgemeinschaft im Jahreslauf" am NANU - Wettbewerb teilgenommen. Bei der Erstellung dieser Arbeit wurde besonders das Durchhaltevermögen der Jugendlichen gelobt, die über ein Jahr hinweg jeden Monat ein von ihnen ausgewähltes Stück Natur beobachtet, beschrieben und erforscht hatten. Auch die Präsentation des Teams und die kritische Reflexion waren ungewöhnlich für 11 - bis 12 -jährige Schülerinnen und Schüler.

Im Jahr 1998 gewann die Klasse 9 der Realschule Steinlach - Wiesaz in Dußlingen den 1. Preis. Das Projekt "Biotechnologie" sprengte für die Schülerinnen und Schüler den Rahmen ihres normalen Biologieunterrichts. Die Neuntklässler hatten den Bogen vom Herstellen von Sauerkraut bis hin zum "Klonen" von Usambaraveilchen gespannt und dabei ein hochkomplexes naturwissenschaftliches Thema handlungsorientiert und schülergerecht umgesetzt.

Charlotte Willmer-Klumpp
Lehrbeauftragte am Reallehrerseminar Freiburg
NANU Jury-Mitglied