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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Alchemistische Experimente am Hof zu Stuttgart

Abendvortrag am 20. April 2005

im Museum am Löwentor um 18:00 Uhr
mit Prof. Dr. Georg Schwedt
von der TU Clausthal

Bericht zur Veranstaltung

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Gold aus unedlen Metallen zu gewinnen, Transmutationen (Umwandlungen) aller Art, die Gewinnung und Reinigung von Salzen (z.B. durch Sublimation) und Säuren (durch Destillation), aber auch die Untersuchung von Heilwässern waren Ziele und Aufgaben der frühen Chemie, die man Alchemie nannte. Um 1600 wurden in Stuttgart und in Kirchheim/Teck von Herzog Friedrich I. von Württemberg mehrere Laboratorien betrieben und zahlreiche Laboranten beschäftigt. Experimente aus dieser Zeit und ihre Bedeutung gestern und heute vermitteln einen Einblick in die alchemistischen Laboratorien dieser Zeit.

 

Alchemie am Hofe zu Stuttgart

Wir waren zu Gast im "Museum am Löwentor" und wurden von Herrn Prof. Schwedt auf eine - mal etwas andere - Zeitreise zurück ins mittelalterliche Stuttgart entführt.
Mit, auch für Laien leicht verständlichen Experimenten, beschrieb er das Leben der Vorfahren der Chemiker - den Alchemisten.

"Essen Sie etwas Butter und in ein, zwei Tagen werden Sie sich wieder topfit fühlen!"

So oder ähnlich lauteten die Ratschläge der Ärzte zur damaligen Zeit, denn Butter, so glaubte man, schützt vor Vergiftungen.
Und so kam es dann auch, dass Seine Durchlaucht, Herzog Friedrich I. von Württemberg, den Folgen einer Quecksilber-Vergiftung erlag, die er sich bei den Versuchen Gold zu machen zugezogen hatte.

Überhaupt, mal ehrlich, wer wäre von uns auf die Idee gekommen Alchemist zu werden???
Jeder Zweite, so muss man bilanzieren, wurde, wenn er nicht vorab an einer Vergiftung starb, zum Tode verurteilt, weil die Herstellung von Gold nicht gelang.
Doch, wo wäre die Chemie heute ohne unsere Vorfahren - die Alchemisten?

"Viele Kenntnisse beruhen auf der Alchemie." So erklärte Herr Prof. Schwedt, während er vor den Augen seines Publikums eine Cent-Münze erst "versilberte" und anschließend "vergoldete".
"Das einzige, was den Vorfahren der Chemiker fehlte, war das genaue Verständnis für die Reaktionen, die sie beobachteten."

So wusste man schon zur damaligen Zeit wie ein Apotheker durch Sublimation die Reinheit von Salmiak überprüfen konnte, um es als Medikament zu verkaufen, und dass ein Gramm Schwarzpulver explosionsartig mehrere hundert Liter Gas entstehen lassen konnte.

Das einzige, was den Alchemisten einfach nicht gelingen wollte, war die Herstellung von Gold.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei Herrn Prof. Schwedt bedanken, der uns einen kleinen Einblick in die Geschichte der Alchemie gegeben hat. Wir freuen uns, dass er bald wieder als Gastdozent bei uns im Institut sein wird.

Kerstin Eyrich, LG 55