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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Zu Gast im Institut: Dein Theater Stuttgart
19. Dezember 2005, 15 Uhr

"A Christmas Carol" - Ein Weihnachtslied in Prosa

Eine weihnachtliche Geistergeschichte

Bilder und Berichte zur Aufführung
Erzählung von Charles Dickens (1812-1870), erschienen 1843.
Textfassung: Norbert Eilts

Die Ware Weihnacht
ist nicht die wahre Weihnacht.

Kurt Marti

mit Norbert Eilts
Licht: Andreas Frey
Kostüm: Michaela Knepper
Konzeption: Friedrich Beyer

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Ein Weihnachtslied in Prosa

In diesem Weihnachtsmärchen, das zu den beliebtesten Werken des Autors gehört, schildert Dickens mit unverhüllter Gefühlsseligkeit, wie der herzlose alte Geizhals Ebenezer Scrooge in einer Weihnachtsnacht zu einem gütigen, hilfsbereiten Menschen wird. Unbeeinflußt von der allgemeinen Weihnachtsstimmung, befindet sich Scrooge am Heiligen Abend in seinem Londoner Büro. Wie immer benimmt er sich seinem ärmlichen Schreiber Bob Cratchit gegenüber kleinlich und boshaft, ja er bedauert sogar, daß er ihm zum Fest einen Tag Urlaub geben muß. Die gutgemeinte Einladung seines Neffen zum Weihnachtsessen lehnt er schnöde ab, und einige Bittsteller, die für Wohltätigkeitszwecke sammeln, jagt er mit barschen Worten davon. Als er später allein in sein Haus zurückgekehrt ist, wird er von dem Geist Marleys, seines ehemaligen Geschäftspartners, und von den Geistern der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnachtsfeste heimgesucht. Sie zeigen ihm das Glück, das er durch seine Habgier und Selbstsucht versäumt hat, aber auch die Einsamkeit, in der er einst sterben wird, falls er nicht vorher sein Leben ändert. Vor Scrooges Augen erscheinen nun Szenen aus seiner Kindheit, der weihnachtliche Haushalt seines Neffen und seines Angestellten und schließlich sein eigener Grabstein. Er ist zutiefst betroffen, und von diesem Augenblick an wandelt er sich von Grund auf: aus dem herzlosen Egoisten wird ein Muster an Nächstenliebe und Hochherzigkeit, aus dem boshaftesten alten Mann Englands der Lieblingsgroßvater aller Kinder.

Ein Weihnachtslied in Prosa ist ein Musterbeispiel dafür, wie Dickens die moralisierende Erzählung des Viktorianischen Zeit alters ausformte.

aus: Kindlers Literaturlexikon; Zürich 1972

 

Der Autor

Dickens, CharIes, englischer Romanschriftsteller, am 7.2.1812 in Landport bei Portsea geboren, gestorben am 9.6.1870 in Gadshill. Vater war bei der Besoldungstelle der Marine angestellt. Anglikanische Familie. Die Großmutter hatte als Haushälterin in einem Adelshaus gedient, sie erzählte den Enkeln fesselnde Geschichten. Kurz nach Dickens Geburt verzogen die Eltern nach Chatham bei London, dort glückliche Kinderjahre, die jäh endeten, nachdem der Vater 1823 wegen nicht eingelöster Schuldscheine in das Marshalsea-Schuldgefängnis kam, wohin ihm die Familie folgte. Mußte seinen Lebensunterhalt in einer Schuhwichsfabrik verdienen. Das bedrückende Leben als Arbeiter im Hafenviertel Londons, der Abbruch des Besuchs der höheren Schule, die täglichen Besuche im Schuldgefängnis waren Demütigungen, die er nie ganz verwinden konnte.

Nach einigen Monaten gelang es dem Vater, seine Schuld zu tilgen, und Dickens durfte bis zu seinem 15. Lebensjahr eine mittelmäßige Schule besuchen. 1826 begann er seine berufliche Laufbahn als Gehilfe in einem Rechtsanwaltbüro; stenographierte daneben Prozeßberichte; stieg bald dank seiner schnellen Reaktionsfähigkeit zum besten Parlamentsstenographen seiner Zeit auf. Wechselte zum Journalistenberuf über, wurde Reporter des "Morning Chronicle", schrieb unter anderem ausgezeichnete Reportagen aus Edinburgh und Westengland. Seine ersten Skizzen des Londoner Lebens erschienen im Zeitungsfeuilleton, dann als "Sketches by Boz" in Buchform. Ihr großer Erfolg brachte ihm den Auftrag von Chapman & Hall, Texte zu Skizzen des bekannten Graphikers Seymour über Gestalten des fiktiven "Pickwick Clubs" zu schreiben. Seymour, enttäuscht über Dickens Kritik seiner Zeichnungen, verübte Selbstmord, danach wurde Browne (Phiz) Illustrator zu Dickens Texten; das Werk erschien in monatlichen Lieferungen, deren Absatz rapide stieg und Dickens mit 25 Jahren weltberühmt machte. Charles Dickens war Begründer des sozialen Romans und einer der großen Meister des Humors. Seine große künstlerische Leistung liegt in seinen Beschreibungen, in der Stärke seiner schöpferischen Phantasie, die zahlreiche unvergessliche Gestalten von ausgeprägter Eigenart schuf.

aus: Wilpert Lexikon der Weltliteratur; München 1997

 

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