Der Vortrag von Manfred Schieß mit dem Titel "Solares Licht für Schulen in Äthiopien" am 11. April 2006 begann mit der Vorstellung eines Projekts, bei dem Dörfer in Äthiopien mit Hilfe von Solarenergie mit Trinkwasser versorgt werden. Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit der "Gesellschaft für Umwelt und Entwicklung in Äthiopien" durchgeführt. Am Beispiel von Godino, einem Dorf östlich von Addis, erklärte Herr Schieß, wie mit Spendengeldern eine solare Trinkwasserversorgung installiert wurde. Die Schwierigkeit bei diesem Projekt ist, dass von der Bundesregierung Nachhaltigkeit gefordert wird. Dies bedeutet, dass nach der Installation kein Geld mehr in Form von Subventionen benötigt werden darf. Herr Schieß stellte danach ein weiteres seiner zahlreichen Projekte mit dem Titel "Solares Licht für Schulen in Äthiopien" vor. Da es in Dörfern normalerweise keine Stromversorgung gibt, wurden bisher acht Schulen dank dieses Projekts mit Solarstrom versorgt, der nach Einbruch der Dunkelheit um ca. 19 Uhr für künstliche Beleuchtung sorgt. Die Schulen können jetzt auch abends z.B. als Sitzungsräume, zur Aids-Aufklärung etc. genutzt werden, ohne den Einsatz gesundheits- und klimaschädlicher Petroleumlampen. Die "Hurumu Primary School", eine dieser acht Schulen, wurde durch eine Spende vom Institut Dr. Flad und seinen SchülerInnen mit "Solarlicht" versorgt.
Herr Schieß berichtete danach von einer Reise durch Tansania mit einigen Kollegen, untermalt von einer Diashow, wobei er interessante Facetten dieses Landes, aber auch Missstände aufzeigte. Die nächsten Themen, die aufgegriffen wurden waren Aids und Malaria, welche in Tansania ein sehr großes Problem darstellen. In größeren Städten sind vor allem die Kinder die Leidtragenden. Auf Grund teurer Medikamente sterben in Tansania allerdings mehr Menschen an Malaria als an Aids.
Auf seiner Reise traf sich Herr Schieß mit einem indischen Naturheilkundler, der mit Pflanzenextrakten aus dem Moringabaum und Artemisia (Beifuß) eine erfolgreiche alternative Heilmethode für Malaria entdeckt hat, gegen die der Erreger noch keine Resistenzen entwickelt hat. Dieses pflanzliche Präparat erzielte auch schon beachtliche Erfolge bei HIV-Patienten, deren Gesundheitszustand dadurch z.T. bedeutend verbessert wurde. Daraufhin berichtete er von einem Schulbuchverlag, der vor einigen Jahren im Rahmen eines weitern Projekts aufgebaut wurde. Zum Schluss gab es eine kommentierte Diashow, die Eindrücke von Dar es Salam, dem Regierungssitz Tansanias, und dem ca. 70 km nördlich gelegenen Bagamoyo in kultureller, sowie geschichtlicher Hinsicht wiedergab.
Der Vortrag war interessant und durch viele begleitende Fotografien und Powerpoint-Präsentationen sehr anschaulich gestaltet. Dem Referenten war von der ersten bis zur letzten Minute anzumerken, dass er sich mit Leib und Seele diesen Projekten und Ländern verschrieben hatte.
René Dittus, LG 56
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