Aus der Geschichte der ältesten Apotheke Stuttgarts
Die Anfänge der Stuttgarter Apotheken, Arzneimittel von damals und Herausforderungen von heute
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Am 7. Mai 2008 besuchte uns Herr Wolf Geyer trotz seines engen Zeitplanes am Institut. Herr Geyer selbst leitet die Kreuser'sche Apotheke in der Stuttgarter Innenstadt und kann auf 500 Jahre Apothekentradition zurückschauen. 400 Jahre davon ist die Apotheke, die Herr Geyer heute leitet, bereits in den Händen seiner Familie. Über die Anfänge der Apotheke führte uns Herr Geyer in seinem Vortrag zur ersten Apotheke Württembergs, die 1412 von Meister Heinrich Glatz in Stuttgart gegründet wurde. Auch über die erste Arzneitaxe, in der Preise von zum Beispiel Drogen und Teemischungen festgelegt waren, sowie über die erste Apothekerordnung wurde uns berichtet. Auch interessant zu erfahren war, dass die Apotheken früher sich ihren Warenbestand auf Messen einkaufen mussten. Wo heutzutage die Apotheken 3 bis 4 Lieferungen täglich erhalten, mussten sich die Apotheker auf so einer Messe für ein ganzes Jahr eindecken. Ein großes Entsetzen ging durch den Saal, als Herr Geyer uns von den Bestandteilen erzählte, aus denen früher Arzneimittel gemacht wurde und von denen man sich eine Wunderwirkung versprach: Katzen-, Hamster-, Ochsenfett sowie das Armesünderfett, das aus Menschen gewonnen wurde. Königin der damaligen Arzneimittel war dass sogenannte Theriak. Dies war eine Mischung aus mindestens 40 Bestandteilen unter anderem Opium, Entengift oder sogar die Hörner eines Nashorns. Theriak wurde zum Schutz vor Giftanschlägen eingesetzt. Zudem bekamen wir noch alte Etiketten sowie eine alte Pillendose auf einer Folie präsentiert. Zu den Herausforderungen von heute kamen die aktuellen Rabattverträge, Apotheken-Versandhandel und Arzneimittelfälschungen zu Sprache, die den Apotheken große Sorgen bereiten. Der Vortrag war sehr interessant und aufschlussreich. Melanie Hartmann und Michaela Kaupp, PTA 11A |