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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Exkursion zur Firma Boehringer Ingelheim

Am 22.1.2008 war es endlich so weit, 15 Schüler/innen unseres Institutes hatten die Chance, die größte pharmazeutische Firma in privater Hand näher kennen zu lernen.
Boehringer Ingelheim wird von sieben Familien geleitet und beschäftigt derzeit in Deutschland an seinen drei Standorten, Biberach, Dortmund und Ingelheim etwas mehr als 38.000 Mitarbeiter. Derzeit wird ein neuer Standort in Hannover errichtet.

Unsere Führung begann um 14 Uhr mit einem Einblick in das soziale Engagement der Firma Boehringer Ingelheim. Der Standort Biberach sponsert den örtlichen Turnverein und beschäftigt geistig behinderte Menschen als Landschaftsgärtner.

Da das Unternehmen sehr viel Wert auf ein familiäres Ambiente legt, hat es eine Kindertagesstätte und in jedem Gebäude eine kleine Cafeteria eingerichtet für den Fall, dass die Mitarbeiter sich während ihrer Arbeitszeit einmal ausruhen möchten. Hier können sie sich mit ihren Kollegen treffen und bei einem Kaffee auch eventuell über die Arbeit reden. In Biberach arbeiten etwa 4.500 Mitarbeiter.

Unser erster Stopp war vor der Ausbildungsstätte. Hier werden zur Zeit etwa 20 Jugendliche zu Chemielaboranten, Pharmazeutischen Assistenten oder Biologielaboranten ausgebildet. Während ihrer Ausbildung werden sie auch in den einzelnen Laboratorien eingesetzt. Nach der Ausbildung werden sie zu 99,9% übernommen. Somit deckt das Unternehmen seinen Bedarf an Chemielaboranten selbst. Aber nicht verzagen, wenn man promoviert hat, hat man eine Chance von etwa 50% in dieser großen Familie und somit in einer zukunftssicheren Branche, eingestellt zu werden.

Nachdem wir uns dieses Gebäude leider nicht von innen anschauen durften, gingen wir in das älteste Gebäude auf dem Gelände. Hier hatte der Standort Biberach im zweiten Weltkrieg seinen Ursprung, heute ist hier das "Kilolabor" untergebracht.

In diesem Labor versucht man die Synthesen, die im kleinen Maßstab in der Forschung entwickelt wurden, in einen großen Maßstab für die Produktion (in Ingelheim) umzusetzen. Anschließend sahen wir uns das Gebäude für die Analytik an. Dies ist das teuerste und modernste Gebäude auf dem Gelände und wird auch öfters für Ausstellungen genutzt.

Nachdem wir uns in dem Gebäude, das übrigens überall gleich temperiert ist, da im Keller die Haltbarkeitsversuche für Arzneimittel durchgeführt werden (durften wir uns nicht anschauen), aufgewärmt hatten, ging es auch schon wieder raus in die Kälte und runter an den Fluss Riß. Auf der anderen Seite der Riß sahen wir das Gebäude in dem die Tierversuche an den Ratten, Mäusen, Kaninchen, Hunden, Affen und Schweinen durchgeführt werden. Da die Riß der Stadt gehört und somit für jeden frei zugänglich ist, aber leider mitten durch das Firmengelände führt, wird sie mit etwa 500 Kameras bewacht. Im Sommer soll es hier wohl sehr schön sein und die Mitarbeiter nutzen die Riß um die Füße ein bisschen in den Bach zu halten. Nachdem wir nun den Preis von jedem vorhandenen Gebäude erfahren hatten, das Biotechnologiegebäude hat sogar einen Architekturpreis erhalten, und wir unbedingt einmal ein Labor betreten wollten, gingen wir in die chemische Entwicklung.

Hier haben wir erfahren wie Boehringer Ingelheim seine Chemikalien lagert, nämlich die Feststoffe getrennt von den tief gefrorenen Flüssigkeiten. Ein Roboter bringt die gewünschten Substanzen aus dem temperierten Keller nach oben und ein Mitarbeiter scannt den Code ab und verbucht die Substanz somit im Computer. Bei den Feststoffen sind vier Mitarbeiter beschäftigt, die die Aufgabe haben, die für die Synthesen angeforderten Substanzen ganz genau abzuwiegen. Ein Computer überwacht dabei, dass nicht zu viel oder zu wenig Substanz eingewogen wird.
Die Flüssigkeiten werden in Nanotubes auf einer Art Steckbrett aufbewahrt.
Der Mitarbeiter muss hier nur noch die gewünschte Substanz in ein anderes Steckbrett übertragen.

Auf dem Weg zum Ausgang warfen wir noch einen Blick auf das Gebäude, in dem die Galeniklaboratorien untergebracht sind, und schon ging es wieder durch die Pforte nach draußen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir jetzt alle bestens Bescheid wissen, wie viel Geld Boehringer Ingelheim für das Wohl seiner Mitarbeiter ausgibt, indem das Unternehmen nur die besten und teuersten Gebäude baut und weiter wissen wir, dass Boehringer Ingelheim ein begehrtes Unternehmen ist, was sich darin zeigt, dass auf eine freie Stelle etwa 500 Bewerbungen kommen.

Sabrina Fleischer, LG 57