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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.
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Exkursion zum Carl-Bosch-Museum in Heidelberg

Endlich war es soweit: am 6. März trafen sich 26 SchülerInnen des Instituts Dr. Flad sowie die begleitende Lehrerin Frau Wendling zur Exkursion nach Heidelberg. Trotz des SSB-Streiks kamen alle mehr oder weniger gut am Busbahnhof an, so dass der Bus relativ pünktlich um 8 Uhr losfahren konnte..... und sofort im Stau in der Stuttgarter Innenstadt steckte. Daher kamen wir etwas verspätet in Heidelberg an und konnten es gar nicht erwarten, bis der Bus sich, vorbei am Heidelberger Schloss, durch die vielen, engen Serpentinen gequält hatte und wir endlich das Museum erreichten, das mitten in der nobelsten Villengegend Heidelbergs liegt.

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Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Museum in dem ehemaligen Garagenhaus Carl Boschs eingerichtet wurde. Schon vor dem Betreten des Museums fielen uns allen die metergroßen Ausstellungsstücke im "Vorgarten" auf. So steht dort z. B. ein Reaktor, der wohl wichtigste Bestandteil der großindustriellen Haber-Bosch-Synthese und eine Maulwurfpumpe. Durch die große Glasscheibe im Erdgeschoss des Hauses konnten wir bereits einen von Boschs Maybachs bewundern.

Die Geschäftsführerin und Museumsgründerin Frau Tschira, ihr Mitarbeiter Herr Papadopolous erwarteten uns schon. Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt und durch die Dauerausstellung über das Leben Carl Boschs und die Sonderausstellung "Historischer Streifzug durch das chemische Labor" geführt.

Zwischen den beiden Führungen legten wir eine kleine Pause ein, stärkten uns mit Butterbrezeln und konnten auch die Gartenanlage hinter dem Museum bewundern, inklusive der Ginkobäume, nach denen der neue Erweiterungsbau des Museums benannt ist, in dem sich momentan die Sonderausstellung "Historischer Streifzug durch das chemische Labor" befindet.

Durch die Sonderausstellung führte uns Herr Papadopolous. Bei 8 Stationen erfuhren wir die Entwicklung der Laborchemie, angefangen bei der Chemie der Ägypter, über die Alchemie bis zur heutigen Zeit. Dabei lernten wir viel Neues über die Alchemie des Mittelalters. Diese bestand zum einen aus der Pobierkunst und der Kräuterkunst, die auch heute noch eine große Rolle in der Entwicklung von neuen Medikamenten spielt. Ende des Mittelalters spaltete sich die Alchemie in zwei Lager, das der praktischen und der theoretischen Alchemisten. Die praktischen Alchemisten machten viele wichtige Erfindungen, so wurde z. B. "aus Versehen" das Porzellan in der westlichen Welt entdeckt. Die theoretisch arbeitenden Alchemisten entwickelten Theorien über die Chemie und eigneten sich immer mehr Wissen an, da sie hofften, auf diese Art den "Stein der Weisen" zu finden. Für uns war auch die Entwicklung der Laborgeräte sehr interessant, von einfachen Tongefäßen über spezialisierte Glasgefäße hin zu hochmodernen, automatisierten Arbeitsplätzen.

Nachdem wir nun wieder in der heutigen Zeit angekommen waren tauschten wir mit der anderen Gruppe die Ausstellung, so dass uns nun Frau Tschira durch das ehemalige Garagenhaus führte. Dabei erfuhren wir viel Neues über den persönlichen und beruflichen Werdegang Carl Boschs (1874 – 1940), seinen Aufstieg und seine Rolle als Direktor der BASF, die mit ihren vielen Tochterfirmen das wichtigste Chemieunternehmen der Welt war und auch heute wieder ist. Frau Tschira setzte dabei als Schwerpunkt sein Handeln als Vertreter der chemischen Industrie in beiden Weltkriegen. So setzte er sich z. B. aktiv gegen die Judenpolitik des Nazi-Regimes ein. 1931 wurde ihm dann für die Entwicklung der Ammoniakhochdrucktechnik zusammen mit Friedrich Bergius der Chemienobelpreis verliehen.

Beieindruckend fanden wir auch seine zahlreichen naturwissenschaftlichen Hobbys, wie die Kristall- und Insektensammlung, von der wir einen kleinen Teil bewundern konnten, ebenso wie die Astronomie, es wurde sogar ein Stern nach ihm benannt.

Leider mussten wir dann auch schon wieder weiterfahren, aber dafür hatten wir noch Zeit, um das Heidelberger Schloss zu besichtigen und von dem hochgelegenen, sonnenbeschienenen Park um das Schloss herum genossen wir die wunderschöne Aussicht über Heidelberg.

Dann hieß es endgültig Abschiednehmen von Heidelberg und zurück nach Stuttgart, wo wir gegen 17 Uhr wieder am Hauptbahnhof eintrafen.

Abschließend können wir sagen, dass wir viele neue und interessante Eindrücke gewonnen haben und sich die Fahrt auf jeden Fall gelohnt hat.

Carina Gerhard und Sonja Fischinger, LG 58

 

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