UNESCO auf der Bildungsmesse didacta
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Am 20. Februar 2008 präsentierte sich die deutsche UNESCO- Kommission zum nun vierten Mal auf der Didacta Bildungsmesse in Stuttgart, um Ergebnisse der deutschen Umsetzung der Weltdekade der Vereinten Nationen (2005 bis 2014) "Bildung für nachhaltige Entwicklung" zu diskutieren.
Innerhalb einer Podiumsdiskussion mit dem Thema "Wasser - Bildung - Zukunft" erörterten Experten, inwieweit dies für die Bildung der Gesellschaft nützlich sein könnte.
Unter den Experten waren Joop de Schutter, stellvertretender Direktor des UNESCO-IHE, Anette Dieckmann, Vorsitzende des Bundesverbandes der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung e.V., PD Dr. Petra Dobner des Wissenschaftskollegs zu Berlin, Michael Windfuhr, Leiter des Referats Menschenrechte sowie Fritz- Gerhard Link von der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg. Die Diskussion wurde moderiert von Werner Eckert, Leiter der Redaktion Umwelt und Ernährung des SWR.
Nach einer kurzen Begrüßung von Dr. Roland Bernecker, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission, der die ausgezeichnete Qualität der deutschen Arbeit bei der UNESCO-Dekade hervorhob, leitete Werner Eckert die Diskussion mit der Frage ein, ob die Projekte der Dekade, dieses Jahr unter dem Motto "Wasser", überhaupt etwas bringe. Die Experten waren einer Meinung: im Gegensatz zu früher weiß heute jeder, wie wichtig das Wasser, vor allem sauberes Trinkwasser, für den Menschen ist. Außerdem werde auch außerschulisch viel erreicht, indem Lebensstile reflektiert werden, z.B. in Ferienorten.
Das Problem sei einzig und allein die Verteilung des Wassers: in den Industriestaaten gibt es einen Reichtum an Wasser, während in anderen Teilen der Erde ein Wassermangel besteht.
Weiter Probleme seien die Entfremdung vom Wasser, da die emotionale Bindung schon im Kindesalter nicht mehr in dem Maße vorhanden sei wie früher, da die Kinder mehr daheim vor dem Computer sitzen, statt an den Bächen zu spielen. Die westlichen Nationen sollten sich darum bemühen, die komplexen Probleme, die mit dem Wasser verbunden sind, aufzuklären, während die Entwicklungsländer eher nach Lösungsansätzen zu ihrem Wassermangel suchen sollten.
In diesem Zusammenhang erwähnten die Diskutanten auch das derzeitige Modethema: "Virtuelles Wasser". Dabei sollte die Gesellschaft darüber informiert werden, wie viel Wasser in Lebensmitteln oder Kleidung steckt. Denn bei der Produktion jedes Artikels wird Wasser verbraucht und somit ex- bzw. importiert. Darauf sollte die Bevölkerung aufmerksam gemacht und dafür sensibilisiert werden.
Das Fazit der Diskussion: die Politik sollte vermehrt um die Aufklärung und Bildungsarbeit in Bezug auf die Nachhaltigkeit beim Umgang mit Wasser bemüht sein, das Bewusstsein schärfen für die bessere Nutzung des Wassers, denn jeder kann seinen Beitrag leisten zur nachhaltigen Entwicklung. Ohne Wasser gäbe es kein Leben auf der Erde, darum sollte es ein Menschenrecht sein, freien Zugang zu sauberem Trinkwasser zu haben.
Im Anschluss an die Diskussion gab es einen musikalischen Beitrag der Schüler-Rap-Band HSI-Project der Hauptschule Innenstadt Tübingen, die mit zwei Liedern die Zuhörer begeisterten. Danach wurden die neuen offiziellen Dekadeprojekte durch Prof. Dr. Gerhard de Haan und Annette Dieckmann ausgezeichnet.
Stefan Seufert
Daniel Vogelbacher
LG 57