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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Obama in Straßburg - auch das Institut Dr. Flad war dabei

This is our time - this is our challenge!

3. April 2009

Obama in Straßburg - auch das Institut Dr. Flad war dabei

Obama in Straßburg - auch das Institut Dr. Flad war dabei

Obama in Straßburg - auch das Institut Dr. Flad war dabei

Obama in Straßburg - auch das Institut Dr. Flad war dabei

Plötzlich sitzt man in einem Bus, der einen nach Straßburg bringt, um mit dem Präsident der Vereinigten Staaten Barack Obama zu diskutieren. So etwas passiert einem nicht alle Tage. Wie kam es dazu?

Ein Anruf des Instituts Dr. Flad oder war es gar das "White House" - nicht mal eine Woche vor dem Nato Gipfel - eröffnete die Möglichkeit in Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Zentrum an einem so genannten "Town Hall Meeting" teilzunehmen. Eine solche Chance wollte man nicht verpassen und alsbald waren zwei Kollegen auf der Liste der zwei Busse, die von Stuttgart aus nach Straßburg fuhren. Die ersten Sicherheitshürden hatte man schon im Vorfeld überstanden und so konnte man am 3. April 2009 frühmorgens am ZOB in Stuttgart "einchecken".

Eine Betreuerin des DAZ und eine Dame des US-Konsulats in Frankfurt begrüßten die Gäste und drückte ihnen letzte Unterlagen - das Town Hall Ticket, ein persönliches Einladungsschreiben (in blauer oder gelber Farbe) und Sicherheitsinformationen für die "Town Hall" Veranstaltung in die Hand. Das US-Generalkonsulat hatte die Verteilung auf die beiden Busse schon im Vorfeld übernommen und nach einem Vorzeigen des Lichtbildausweises durfte man dann auch Platz nehmen.

Um die Fahrt etwas kurzweiliger zu gestalten konnte man seinen "Barack Obama IQ" testen und zum Vernaschen gab es "Obamer" mit amerikanischer Flagge dekoriert - eine nette Geste des Veranstalters!

Auf der Autobahn wimmelte es nur so von Polizeifahrzeugen, die in beiden Richtungen verkehrten. Einen ersten Stopp gab es in der Autobahnraststätte Renchtal, der Sammelstelle für alle Busse aus der Region. Vor allem aus Heidelberg, Freiburg und Tübingen waren viele Schüler angereist. Geleitet von der Polizei bewegt sich die Buskolonne nach Kehl zur Europabrücke. Dort übernimmt die französische Polizei die Eskorte und führt die Kolonne durch eine gespenstisch leere Stadt, abgesehen von einem fast unvorstellbar großen Polizeiaufgebot, das nicht nur auf dem Boden sondern auch in der Luft und zu Wasser agiert. Rote Ampeln sind selbstverständlich kein Hindernis.

Angekommen auf dem Parkplatz vor dem Rhenus Stadion einer großen Sporthalle, in der das Town Hall Meeting stattfinden soll, musste man noch eine gute Stunde im Bus verweilen, bis man dann gruppenweise zum Eingang der Sporthalle geleitet wurde und den Sicherheits-Check überstanden hatte. Außer den Utensilien die man in den Jackentaschen verstauen konnte, durfte nichts ins Stadion mitgenommen werden.

Endlich drin! Die blauen Eintrittskarten erweisen sich nun als Glückstreffer. Plätze unweit vom Rednerpult werden zugewiesen, so dass man den Präsidenten hautnah erleben kann. Streng reglementiert füllen sich nach und nach die Ränge mit deutschen und französischen Schülern. Eine amerikanische Sängerin aus Chicago verkürzt die Wartezeit und ein paar Stunden später steigt die Spannung als ein Sicherheitsbeamter das Wappen des amerikanischen Präsidenten am Rednerpult anbringt. Nun kann es nicht mehr lange dauern. Fotos und Handys richten sich alle auf den Eingang, aber es dauert noch.

Dann tosender Beifall,.der Jubel kennt keine Grenzen. als der amerikanische Präsident Barack Obama, und welch eine Überraschung - in Begleitung seiner Gattin, der First Lady die Sportarena betritt. Sie werden von der Jugend begeistert gefeiert, bis Michelle ihrem Gatten ein Küsschen gibt - sozusagen als Startschuss für seine Rede.

Doch bevor er beginnt, umreißt der Präsident kurz das Verfahren eines Town Hall Meetings, übrigens das allererste, das auf europäischem Boden stattfindet. Wichtig ist für ihn nicht nur, dass er zu Wort kommt, sondern er möchte vor allem auch auf die Fragen und Sorgen der Jugendlichen eingehen.

Der Präsident streift alle wichtigen Themen der Weltpolitik, erntet vor allem Applaus als er unter anderem von Straßburg mit seinem Sitz des Europaparlaments als Symbol für ein geeintes, friedliches und freies Europa, von einer Welt ohne Nuklearwaffen oder aber auch von der Schließung des Gefangenenlagers Guantanamo spricht.

Barack Obamas Auftritt wirkt souverän und doch fragt sich manch einer ob er die Rede wirklich frei hält. Locker und entspannt übernimmt er die Rolle des Moderators.

Nach der Ankündigung nun Fragen stellen zu dürfen, fliegen viele Hände in die Höhe. Die Qual der Wahl ist schwer und so trifft der Präsident zufällig auf eine Amerikanerin, die in Deutschland lebt. Welche Ziele er denn erreichen möchte während seiner Präsidentschaft. Lange holt der Präsident aus um die komplexe Frage zu beantworten. Um vor allem auch jungen französischen und deutschen Teilnehmern Vortritt zu lassen, bittet er scherzend die amerikanischen Zuhörer die Diskussion doch zuhause in Amerika weiter zu führen. Bietet die Wirtschaftskrise nicht auch eine Chance die Industrie ökologisch und nachhaltig neu zu strukturieren? Überzeugend beleuchtet der Präsident die Energiepolitik mit Schwerpunkt auf den erneuerbaren Energien und lässt dabei auch zwinkernd durchblicken, dass er auf die europäischen Züge neidisch ist. Gibt es eigentlich schon einen Hund im Weißen Haus? Eine Frage die wohl ganz Amerika umtreibt. Wohl bald, meint der Präsident lapidar.

Welchen Beitrag erwartet die USA von den europäischen Ländern hinsichtlich des Antiterrorkriegs? Diese heikle Frage eines französischen Schülers lässt Obama kurz zögern. Dann aber nimmt er klar und deutlich Stellung und betont immer wieder, dass alle großen Probleme der Welt nur von allen Staaten gemeinsam gelöst werden sollten. Ob er es schon bereue Präsident geworden zu sein, lautet eine abschließende Frage einer Schülerin aus Heidelberg. Eigentlich sollte diese Frage an seine Frau Michelle gerichtet werden, kontert der Präsident. Einerseits sei es natürlich schon frustrierend, wenn man immer in einem bewachten Hotel wohne und nicht einmal spontan aus einem Cafe die Passanten beobachten oder einfach mal so einen Spaziergang machen könne. Andererseits aber wollte er sich schon als kleiner Junge für andere einsetzen, für eine bessere Welt zum Beispiel. Um irgendetwas bewirken zu können müsse man Einsatz zeigen, Initiative ergreifen. Dies legt er den jungen Zuhörern ans Herz und gibt diesen Auftrag mit nach Hause.

Zum Schluss dreht er und seine Frau noch eine Runde, sie schütteln Hände, plaudern kurz mit den jungen Leuten, die, verzaubert von deren Lächeln, diesen Moment am liebsten anhalten würden. Letzte Blitzlichter versuchen die Eindrücke festzuhalten. Doch dann verschwinden sie im Sog der Sicherheitsleute, enthusiastisch gefeiert von dem jungen Publikum.

Die Heimreise verläuft problemlos und jeder im Bus ist wohl noch in Gedanken versunken über das Erlebte. Herzlichen Dank dafür.

Ellen Moser
Hans Peter Kübler