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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

"Mathematische Experimente"

Vortrag von Prof. Beutelspacher, Universität Gießen

am 6. März 2013 um 11 Uhr im Institut Dr. Flad

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In diesem Vortrag führte Prof. Beutelspacher mit Hilfe einfachster Materialien faszinierende Experimente vor und erläuterte deren mathematische Bedeutung. All diese Experimente können von den Zuhörern zu Hause direkt nachgemacht werden. Es handelte sich um eine besonders faszinierende und kurzweilige "Show".

Professor Beutelspacher ist Professor für Geometrie und Diskrete Mathematik am Mathematischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen und Leiter des Mathematikums in Gießen. Dort hat auch die bekannte Wanderausstellung "Mathematik zum Anfassen" ihren Ausgangspunkt. Professor Beutelspacher wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Communicator Preis für herausragende Leistungen in der Vermittlung seiner Wissenschaft in die Öffentlichkeit.

 

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Mathematische Experimente

Wenn sich der Schöpfer des Gießener Mathematikums, Prof. Albrecht Beutelspacher, zum Vortrag ankündigt, dann darf man sich freuen auf Mathematik zum Anfassen und darauf, sich der Mathematik einmal nicht über Formeln und Gleichungen zu nähern, sondern über scheinbar banale Experimente. Diese mit einfachsten Mitteln durchgeführte Versuche erlauben es dem Zuhörer, sich auf den Kern der mathematischen Gesetzmäßigkeiten zu konzentrieren.

Bei der Entwicklung und Auswahl seiner Experimente gibt es für Prof. Beutelspacher eine Prämisse: es muss "Klick" in den Köpfen der Nicht-Mathematiker machen! Zweifellos ist ihm dies mit den Versuchen, die er bei seinem Vortrag am Institut Dr. Flad präsentierte, gelungen! Dass man beispielsweise nur mit einem Blatt Papier selbst mitmachen konnte, begeisterte die Zuhörer und verschaffte gleichzeitig ein unerwartetes Erfolgserlebnis: mit nur wenigen Faltkanten gelang es unter der Anleitung des Mathematikers, aus einer DIN A4-Seite eine Pyramide zu errichten.

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Noch zuvor verblüffte Beutelspacher jedoch mit einem Rechenexempel, das eine etwa 30.000jährige Geschichte hat. Von den Menschen der damaligen Zeit wurden zwar noch keine Zahlen geschrieben, aber es wurden bereits Kerben, die Zahlenwerte symbolisierten, in Knochen geschnitzt. Auf dieser Grundlage führte Prof. Beutelspacher zum Erstaunen seines Auditoriums folgende Multiplikation durch:

21     x     32

Begonnen wird mit der Zehnerstelle der ersten Zahl. Für jeden Zehner wird eine Gerade gezeichnet (1). Für die Einerstelle der ersten Zahl wird, mit etwas Abstand, ebenfalls eine Gerade gezeichnet (2).
Das Vorgehen wird für die zweite Zahl wiederholt, wobei die Geraden so gezeichnet werden müssen, dass sie sich mit denen der ersten Zahl kreuzen (3).

Nun müssen lediglich die Schnittpunkte der Geraden gezählt werden:

Spätestens jetzt müsste auch der letzte Zuhörer die Angst vor dem großen Einmaleins verloren haben!

Verblüffend ging es weiter mit der tatsächlich gelungenen "Quadratur des Kreises". Hier ließ Prof. Beutelpacher ein Quadrat entstehen, indem er zwei aus je einem Streifen Papier geformte und über Kreuz aufeinander geklebte Kreise wieder auseinander schnitt:

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Die Herzen seiner Zuhörer eroberte er schließlich im Sturm mit seinem letzten Experiment:
zwei Möbius-Schleifen, wiederum überkreuzt miteinander verklebt und auseinander geschnitten.
Das verblüffendes Ergebnis: zwei ineinander verschlungene Herzen!

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Zu Recht verabschiedete sich Beutelspacher schließlich mit den Worten:

"Wer hätte das der Mathematik zugetraut?"

Mit viel Bewunderung für sein Können und mit neu entdecktem und gewecktem Interesse für die Mathematik verabschiedeten sich die Zuhörer mit anerkennendem Beifall von dem Mathematiker, der es fabelhaft versteht, sich mit Nicht-Mathematikern über Mathematik zu unterhalten!

Anne-Marie Sand

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