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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

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Innovationen aus der Chemie - Die Arbeitswelt von morgen

Prof. Dr. Barbara Albert

Präsidentin der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)

Montag, 30. September 2013, 13.00 Uhr
Vortrag am Institut Dr. Flad, Großer Hörsaal

Prof. Dr. Barbara Albert: Innovationen aus der Chemie - Die Arbeitswelt von morgen Prof. Dr. Barbara Albert: Innovationen aus der Chemie - Die Arbeitswelt von morgen

Prof. Dr. Barbara Albert
Präsidentin der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)
Innovationen aus der Chemie - Die Arbeitswelt von morgen

In ihrem Vortrag "Innovationen aus der Chemie - Die Arbeitswelt von morgen" ging Professor Barbara Albert, Präsidentin der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und Schirmherrin der Stuttgarter Chemietage, auf die Herausforderungen ein, die den Arbeitsmarkt in Deutschland und die Arbeitswelt der Chemie in Zukunft kennzeichnen.

Mit ein paar persönlichen Worten bedankte sie sich bei Institutsleiter Wolfgang Flad für die Ehre, als Schirmherrin zu fungieren, und zeigte sich von der Leistungsfähigkeit der Schule und ihrer handelnden Personen sehr beeindruckt. "Die 16. Stuttgarter Chemietage warten wieder mit einem anspruchsvollen und vielfältigen Programm auf, wie man es von früheren Stuttgarter Chemietagen kennt. Dazu gratuliere ich Ihnen sehr herzlich!" Mit diesen Worten erklärte Professor Barbara Albert als Präsidentin der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) die Stuttgarter Chemietage für eröffnet und begann mit Ihrem Thema:

Was können wir tun, um die Arbeitswelt von morgen so zu gestalten, dass Folgegenerationen dieselben oder bessere Lebensbedingungen haben? Dabei machte Barbara Albert deutlich: "Die Privilegien von heute sind keine Selbstverständlichkeit." Denn weltweit schwindende Ressourcen bei den chemischen Grundstoffen und Effekte wie Klimaerwärmung sind auch eine Gefährdung unseres Status Quo. "Unsere Gesellschaft stellt Anforderungen, die nur mit Hilfe der Chemie erfüllt werden können". Dazu werden Innovationen dringend gebraucht, wie zum Beispiel alternative Brennstoffe, bessere Magneten für Motoren oder Batterien mit leistungsfähigeren Speichern.

Barbara Albert ging im Folgenden der Frage nach, woher diese Innovationen künftig kommen sollen - was forschungstheoretisch, aber auch geografisch zu verstehen ist. Schließlich sind 31 % der weltweit in der Chemie tätigen Arbeitskräfte heute Asiaten, mit steigender Tendenz. Zugleich erwartet man in Deutschland aus demografischen Gründen einen Mangel an Arbeitskräften im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). 2030 wird der deutsche Arbeitsmarkt 6 Mio. weniger Menschen zur Verfügung haben. Eine Bedrohung nicht nur für die Chemiewirtschaft, sondern für unser ganzes Gemeinwesen. Barbara Albert begründet damit, warum es sinnvoll ist, jene Parameter auch in der Welt der Chemie neu zu setzen, die die Entwicklung unserer Gesellschaft beeinflussen. So sind gesellschaftliche Innovationen für die Arbeitswelt unerlässlich, um künftig chemisch-technische Innovationen zu schaffen.

Prof. Dr. Barbara Albert: Innovationen aus der Chemie - Die Arbeitswelt von morgen Prof. Dr. Barbara Albert: Innovationen aus der Chemie - Die Arbeitswelt von morgen Prof. Dr. Barbara Albert: Innovationen aus der Chemie - Die Arbeitswelt von morgen

Barbara Albert führte aus, dass die Chemie-Organisationen aus Wissenschaft und Wirtschaft, beispielsweise die GDCh, neue Vorstellungen zu Bildung, Forschung und Innovation entwickelt haben. Demzufolge ist es wichtig, durch Investitionen die Schulen und Hochschulen stärker zu fördern, insbesondere im Hinblick die MINT-Berufe. Ebenso sollte man Berufsfachschulen und Berufskollege sowie die duale betriebliche Ausbildung weiter stärken. Sie verwies darauf, dass die Arbeitsgruppe Berufliche Bildung in der GDCh sich in besonderer Weise dafür einsetzt, dass die Bedeutung des naturwissenschaftlichen Ausbildungsberufs wahrgenommen wird. "Es ist schön und wichtig, dass die Stuttgarter Chemietage ein Schaufenster auch dieser Aktivitäten sind".

Wenn man also die klügsten und tüchtigsten Köpfe für die Chemie gewinnen will, sollte man Barbara Albert zufolge dafür die Arbeitswelt in der Chemie (r)evolutionieren, flexibilisieren und fit machen für die globalen Anforderungen: ob es darum geht, Freihandelsabkommen zu nutzen, die Immigration qualifizierter Fachkräfte zu erleichtern, die Lebensarbeitszeit für qualifizierte Fachkräfte zu erhöhen - oder die Frauenquote zu steigern, indem man das Potenzial der weiblichen Fachkräfte ausschöpft und die Arbeitswelt familienfreundlicher gestaltet. "Wir müssen unseren chemischen Nachwuchs besonders fördern und unsere gesellschaftlichen Strukturen verändern - Fachkräfte dürfen nicht ins Ausland!" Denn, so führt sie aus, die Verlagerung der Produktion folgt der Verlagerung von Fachkräften oft nach.

Christian Born

 
größer - Grafik aus 'chemie report' 02/2013, Verband der Chemischen Industrie
Innovationen aus der Chemie - Die Arbeitswelt von morgen. Grafik aus 'chemie report' 02/2013, Verband der Chemischen Industrie

Was sind die Chancen und die Herausforderungen, die den Arbeitsmarkt Chemie der Zukunft charakterisieren? Was können wir tun, um die Arbeitswelt von morgen so zu gestalten, dass zukünftige Generationen dieselben, vielleicht sogar noch bessere Lebensbedingungen haben, als wir sie bereits erfahren? Warum ist es sinnvoll, die Parameter, die die Entwicklung unserer Gesellschaft beeinflussen werden, in der Welt der Chemie zu setzen? Die Struktur, das Gerüst der chemischen Gesellschaften, beispielsweise der GDCh, wird uns helfen, die Arbeitswelt zu erneuern. Weltweite Charakteristika der sich ändernden gesellschaftlichen (Arbeits-) Bedingungen sind Globalisierung, Internationalisierung und Mobilität. In Deutschland erwarten wir aus demographischen Gründen einen Mangel an Arbeitskräften im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT).

 
Prof. Dr. Barbara Albert

Prof. Dr. Barbara Albert

Professorin der Chemie an der TU Darmstadt, erste Präsidentin der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh).

 

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