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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Earth Day 2016
Mein Essen verändert die Welt!
Bewusst genießen, bio, regional, fair

Vortragsveranstaltung mit Jane E. Shey
Einführung zum Thema von Earth Day Präsident Thomas Dannenmann

Mittwoch, 13. April 2016, 11 bis 13 Uhr, im Institut Dr. Flad

Earth Day 2016 im Institut Dr. Flad:
Trends und Strategien für eine zukunftsfähige Ernährung in den USA

"Mein Essen verändert die Welt: bewusst genießen - bio, regional, fair" ist das Jahresmotto 2016 von Earth Day in Deutschland. Hierzu finden vorwiegend im April und speziell am 22. April - dem traditionellen Welt Earth Day - eine Vielzahl von Veranstaltungen statt. Darauf verwies Schulleiter Wolfgang Flad anlässlich des Earth Day im Institut Dr. Flad am 13. April und freute sich auch, dass die Bodensee-Insel Mainau unter dem diesjährigen Motto zu zahlreichen Aktionen am 22. April aufgerufen hat. In seiner Begrüßung der Referentin Jane E. Shey aus den USA stellte er vor allem auch die gesundheitlichen Auswirkungen unserer Ernährungsweisen zur Diskussion. Thomas Dannenmann, Präsident von Earth Day Deutsches Komitee e.V., erläuterte, dass unser Essen untrennbar verknüpft ist mit Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Wissen, Landwirtschaft, Gesundheit und Umwelt. Unterschiedliche Ernährungsweisen lösen - bewusst oder unbewusst - auch unterschiedliche gesundheitliche, ökologische, ökonomische und soziale Wirkungen aus. Was wir essen und wie wir es zubereiten hat nicht nur einen bedeutenden Einfluss auf unsere Gesundheit sondern auch auf das Klima.

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Welche Tendenzen, Trends und Strategien gibt es in den USA für eine nachhaltige, zukunftsfähige Ernährungsweise?

größer Darüber sprach die Expertin Jane E Shey, die als Politikberaterin und Lobbyistin bei der Organic Farming Research Foundation im Bundesstaat Maryland tätig ist und sich für die Förderung bio-ökologischer Landwirtschaft durch Forschung und Bildung sowie durch Gesetzgebung und Regulierung einsetzt.

In ihrem Vortrag in englischer Sprache zum Thema "From Government Policy to Grass Roots Activism: Towards a Sustainable American Food System" machte Sie gleich zu Beginn deutlich, dass in den USA viele Akteure - Gesetzgeber auf Bundes-, Einzelstaats- und kommunaler Ebene, Forschungseinrichtungen, Denkfabriken, Nahrungsmittelhersteller, Einzelhandel, NGOs, Pädagogen sowie lokale Aktivisten und Initiativen - an der Entwicklung eines nachhaltigen "food system" im Interesse von Verbrauchern und Umwelt aktiv mitwirken.

US Bürger wollen gesünder essen

größer Historisch ist die US-Landwirtschaft seit der Großen Depression 1930 immer stärker industrialisiert worden. Nach dem politischen Motto "Get big or get out" wurden die kleinen und mittleren Farmer verdrängt. Damals lebten 25 Prozent der US Bürger auf dem Land in Familienbetrieben, heute sind es nur noch zwei Prozent. Doch angesichts des dramatischen Anstiegs ernährungsbedingter Krankheiten, wie zum Beispiel Übergewicht und Diabetes, und der damit verbundenen Kosten für das Gesundheitssystem, entwickelt sich in den USA ein stärkeres Bewusstsein für gesunde Ernährung. Nach einer Umfrage des Wirtschaftsmagazins "Fortune" bemühen sich rund 77 Prozent der US-Bürger gesünder zu essen. Mehr als die Hälfte bevorzugt "saubere" Lebensmittel und ist besorgt wegen Pestiziden, Antibiotika oder Gentechnik in der Nahrung. Dennoch spielt der Preis bei Obst und Gemüse weiterhin eine entscheidende Rolle. Eine aktuelle Studie der Johns Hopkins Universität in Baltimore zeigt sehr deutlich das Umdenken der Wähler: danach befürworten 92 Prozent eine Politik zur Förderung nachhaltiger Ernährung. Die Leitlinien sollen jedoch wissenschaftlich begründet sein. Eine Anzahl von Förder- und Informationsprogrammen hat das U.S. Department of Agriculture ins Leben gerufen. Besondere Beachtung finden die Programme "Farm to School" und "Farm to Preschool", was so viel bedeutet wie "vom Bauernhof aus der Region frisch auf den Tisch". Eltern und Kommunen legen Wert auf gesundes, nachhaltiges Essen und die Akzeptanz bei den Schülern steigt. Die Menschen erwarten beim Einkaufen gute Qualität und frische Ware aus der Region. Immer mehr Zulauf erhalten deshalb auch die Wochenmärkte.

"Organic Food" wird beliebter

größer Bio-Lebensmittel, sogenanntes "Organic food" wird beliebter - im Jahr 2015 stieg der Verkauf um 11 Prozent. "Bio" in den großen Supermärkten mit den eigenen Labels ist für bewusste Käufer in den USA oftmals nicht ökologisch genug. Ihre Produkte mit dem "Organic"-Siegel kennzeichnen dürfen jedoch nur Farmer, die sich zertifizieren lassen. Das kostet Geld und wird auch deswegen von kleinen Biobauern selten gemacht. Aber die Supermärkte kaufen für ihre Frischetheke zunehmend regionale Produkte ein, um Kunden zu gewinnen und zu halten. Städte wie Minneapolis setzen eigene Standards, auch für kleinere Läden, wie viel Gemüse und Obst aus der Region im Angebot sein muss.

23 Millionen leben in Food Deserts

Dass sich noch immer große Teile der Bevölkerung vorwiegend von Pizza, Donuts und Eiscreme ernähren, hängt auch damit zusammen, dass rund 23 Millionen Amerikaner in sogenannten "Food Deserts", in Lebensmittelwüsten leben. Dabei handelt es sich meist um ärmliche und sehr ländliche Gegenden, in denen es kaum Frisches zu kaufen gibt. Fast-Food-Ketten dominieren dort die Shoppingcenter. Doch das beginnt sich zu ändern. Naturkost-Supermärkte mit einem gigantischen Angebot an Bio-Lebensmitteln sprießen wie Pilze aus dem Boden. Die Öko-Supermarktkette "Whole Foods" beispielsweise verzeichnet zweistellige Umsatzsteigerungen.

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Mit der "Real Food Challenge" setzen auch die Universitäten unter den Schlagworten "local, fair, sustainable and humane" neue Standards für die regionale Herkunft der Lebensmittel in den Universitätskantinen.

Labels für Genfood gefordert

Die Kennzeichnung von Gentechnik im Essen (GMO) sorgt zunehmend für politische Diskussionen in der Öffentlichkeit. Politischer Druck auf die Gesetzgebung kommt insbesondere aus dem Nordosten der USA. Die Bevölkerung im nicht besonders dicht besiedelten Bundesstaat Vermont beispielsweise nimmt Umweltschutz sehr ernst. Anders als im Mittleren Westen, wo landwirtschaftliche Großbetriebe mit industrieller Massenproduktion dominieren, gibt es in den nordöstlichen Bundesstaaten unzählige kleine Bauernhöfe. Dort haben sich die Kleinbauern dafür entschieden, biologische Landwirtschaft zu betreiben. Das heißt, ihre Erzeugnisse sind nicht genetisch verändert. Ganz im Sinne ihrer immer anspruchsvolleren Kunden greift die Lebensmittelindustrie nun einem kommenden Gesetz vor. Einige der größten Unternehmen der Lebensmittelbranche haben sich freiwillig dazu entschlossen, betroffene Produkte mit dem Label "GMO" zu versehen.

Thomas Dannenmann

Vortrag in englischer Sprache:

"From Government Policy to Grass Roots Activism: Towards a Sustainable American Food System"

Jane E. Shey (Policy Associate, Organic Farming Research Foundation, Annapolis, Maryland) Als Policy Associate der Organic Farming Research Foundation ist Jane E. Shey für die Förderung organischer Landwirtschaft durch Forschung, Bildung sowie durch Gesetzgebung und Regulierung zuständig. Als Agrarexpertin war sie Staff Director im House Committee on Agriculture und Chief of Staff für den Abgeordneten Timothy J. Penny (D-Minnesota) im U.S. House of Representatives in Washington. Als Staff Director im House Agriculture Subcommittee war sie auf legislativer Seite involviert in landwirtschaftliche Auslandsprogramme des U.S. Department of Agriculture und der U.S. Agency for International Development (USAID)

Veranstaltungspartner:

Earth Day International Deutsches Komitee e.V. Institut Dr. Flad US Generalkonsulat Frankfurt

EARTH DAY 2016 Earth Day-Jahres-Motto 2016:
Mein Essen verändert die Welt!
Bewusst genießen, bio, regional, fair

Veranstaltung im Institut Dr. Flad
am 13. April 2016
, 11 bis 13 Uhr

Unser Essen ist untrennbar verknüpft mit Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Wissen, Landwirtschaft, Gesundheit und Umwelt. Unterschiedliche Ernährungsweisen lösen - bewusst oder unbewusst - auch unterschiedliche gesundheitliche, ökologische, ökonomische und soziale Wirkungen aus. Was wir essen und wie wir es zubereiten, hat icht nur einen bedeutenden Einfluss auf unsere Gesundheit, sondern auch auf das Klima.

Nachhaltige Ernährung soll Umwelt und Tiere schützen und der eigenen Gesundheit dienen. Der Begriff umfasst eine Vielzahl von Verhaltensweisen im Alltag, vom Einkaufen über das Lagern von Lebensmitteln bis zum Kochen, Essen und Trinken.

Welche Tendenzen, Trends und Strategien gibt es in den USA und im Vergleich zu uns für eine nachhaltige, zukunftsfähige Ernährungsweise? Nachhaltiger Konsum wird oft mit Verzicht in Verbindung gebracht. Aber eigentlich hat nachhaltiger Konsum mit einer Umstellung auf eine ressourcenschonendere Lebensweise zu tun.

Doch wie kann eine solche Umstellung gelingen? Emotionen bestimmen unser Essverhalten. Wie verwandeln wir die Nahrung in das gute Gefühl satter Zufriedenheit? Kann eine Essensveränderung zugunsten Klima und Gesundheit überhaupt nachhaltig gelingen? Wie kann das Konsumverhalten Einfluss auf die Stoffströme nehmen? Welche Strategien können funktionieren?

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