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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

"Was kann ökologische Erziehung leisten?"
Die erste päpstliche Umweltenzyklika Laudato si' aus pädagogischer Sicht

Vortrag von Dr. Axel Bernd Kunze, Universität Bonn
4. Mai 2016 im Institut Dr. Flad

größer "Die Umwelterziehung hat ihre Ziele erweitert. Wenn sie anfangs die wissenschaftliche Information sowie die Bewusstmachung und Vermeidung von Umweltgefahren sehr in den Mittelpunkt stellte, neigt sie jetzt dazu, eine Kritik an den auf der instrumentellen Vernunft beruhenden 'Mythen' der Moderne (Individualismus, undefinierter Fortschritt, Konkurrenz, Konsumismus, regelloser Markt) einzuschließen und auch die verschiedenen Ebenen des ökologischen Gleichgewichts zurückzu-gewinnen: das innere Gleichgewicht mit sich selbst, das solidarische mit den anderen, das natürliche mit allen Lebewesen und das geistliche mit Gott." (Papst Franziskus, Enzyklika "Laudato si‘", Abs. 210)

Laudato si' - Unter diesem Titel veröffentlichte Papst Franziskus am 24. Mai 2015 die erste päpstliche Umweltenzyklika, beginnend mit Worten aus dem Sonnengesang seines Namenspatrons, des heiligen Franz von Assisi. Der Papst ist davon überzeugt, dass ökologische, menschliche und soziale Fragen, die Zukunft der Umwelt und die menschlichen Lebensbedingungen eng miteinander zusammenhängen.

größer Für den Papst hat der Mensch eine besondere Verantwortung für die Schöpfung. Diese besitzt einen Eigenwert, in ihr sind alle Geschöpfe existentiell miteinander verbunden. Doch ist die Schöpfung überaus gefährdet: durch Umweltverschmutzung und Klimawandel, den Abbau natürlicher Ressourcen und den Verlust biologischer Vielfalt, aber auch durch sozialen Niedergang und weltweite soziale Ungerechtigkeit. Politische, wirtschaftliche oder technische Veränderungen sind daher dringend notwendig, reichen aber allein nicht aus.

Eine neue Lebens- und Wirtschaftsweise, die sorgfältiger mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen umgeht, bedarf darüber hinaus pädagogischer Anstrengungen und einer spirituellen Umkehr. So fordert der Papst am Ende seines Schreibens eine erneuerte "Erziehung zum Bündnis zwischen der Menschheit und der Umwelt".

Gefragt werden soll, wie ein ganzheitliches ökologisches Bewusstsein pädagogisch gefördert werden kann und was Umwelterziehung zu leisten vermag. Diese Fragen betreffen nicht allein den Schulunterricht. Auch die Jugend- und Erwachsenenbildung, der Betrieb oder der Kindergarten sind wichtige Lernorte, an denen ein Ethos ganzheitlicher Ökologie wachsen kann.

Der Referent:
Axel Bernd Kunze, Christlicher Sozialethiker und Privatdozent für Erziehungswissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, arbeitet als stellvertretender Schulleiter an der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik Weinstadt. Daneben lehrt er philosophisch-theologische Grundlagen der Sozialen Arbeit an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München. Er war zuvor an der Universität Trier als Vertretungsprofessor für Schulpädagogik mit den Schwerpunkten Bildung und Erziehung sowie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg als Geschäftsführer des DFG-Forschungsprojekts "Das Menschenrecht auf Bildung: Anthropologisch-ethische Grundlegung und Kriterien der politischen Umsetzung" tätig gewesen.

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