Was zählt
Konzert mit Christoph Zehendner und Ralf Schuon am 10. Oktober
Der Liedermacher, Journalist und Theologe Christoph Zehendner war schon viele Male Gast des Instituts und doch glich keiner seiner Auftritte dem anderen. Diesmal hatte er Lieder von seiner neuesten CD dabei, Lieder die anregen sollen darüber nachzudenken, was im Leben eigentlich zählt. Der Komponist und "S-Bahn-Fahrer" Ralf Schuon, der auch den Großteil der Melodien auf der neuen CD geliefert hatte, begleitete ihn bei dem Konzert im Großen Hörsaal des Instituts gekonnt auf dem Keyboard - er hatte sein gesamtes Equipment in der S-Bahn und im Bus von Herrenberg nach Stuttgart transportiert.
Gleich das erste Lied ("Geschenkt") handelte von dem Versuch, seinem Leben Sinn und Bedeutung zu geben - ein Verlangen, das wohl die meisten Menschen kennen. Zehendners Erkenntnis aus fast sechs Lebensjahrzenten ist, dass es oft nur ganz kleine Dinge sind, die wir brauchen und dass das, "was unser Leben reich macht, von Gott geschenkt wird". Der zweite Song ("Was zählt") war Namensgeber für die aktuelle CD und auch für das Konzert. Dazu inspiriert hatte ihn das Gespräch eines engen Freundes mit Mutter Teresa, einer Ordensschwester und Missionarin, die durch ihre Arbeit mit Armen, Obdachlosen, Kranken und Sterbenden im indischen Kalkutta, für die sie 1979 auch den Friedensnobelpreis erhielt, weltweit bekannt wurde. Sie hatte dem Freund damals gesagt, dass es nicht darauf ankommt wieviel man tut, sondern mit wieviel Liebe man es tut - "das was zählt ist die Liebe, mit der du es tust". Ob das ebenfalls für die Hausaufgaben gilt, wie Zehendner augenzwinkernd anmerkte, ist unter den SchülerInnen möglicherweise etwas umstritten.
Auch die Texte der folgenden Lieder spiegelten Erfahrungen und Begegnungen wider, die Christoph Zehendner an vielen verschiedenen Orten dieser Welt gemacht hat. Er stellte Menschen vor, die ihn beeindruckt haben und ihm wichtig sind, wie beispielsweise die Brüder der Christusträger-Gemeinschaft in Triefenstein. Er erzählte Geschichten die sein Herz berührt haben und sprach über die Rolle, die Gott bei all dem für ihn spielt. Zehendners Lieder regen zum Nachdenken an und sind zugleich eine Aufforderung, aufzustehen, sich zu engagieren, etwas zu wagen und sein Leben aktiv zu gestalten, falsche Erwartungen abzulegen, sich für andere, vor allem Schwächere, einzusetzen und dabei auf Gottes Führung und Begleitung zu vertrauen - jedenfalls ist das für ihn nicht anders vorstellbar. Zudem sei es wichtig, auch auf die leisen Töne im Lärm dieser Welt zu hören. Zum aktiv werden forderte Zehendner die SchülerInnen dann schon während des Konzerts auf, zum Beispiel durch Klatschen, Aufstehen oder Mitsingen. Selbst Letzteres klappte ziemlich gut, nachdem er den Unterschied zwischen Gesang und Pantomime erklärt hatte. Überhaupt fand Christoph Zehendner einen sehr guten Zugang zu seinen jungen ZuhörerInnen, die ja, wie er selbst anmerkte, nur wenig älter als sein Enkelkind waren.
Er beschloss das Konzert mit einem seiner bekanntesten Lieder, einer Vertonung des "Vater unser", sowie mit der Aufforderung, miteinander über das zu sprechen, was (im Herzen) zählt - auch wenn das oft schwerfällt.
Dominik Blosat
Mehr über Christoph Zehendner und seine Projekte & Konzerte unter www.christoph-zehendner.de.
Liedermacher, Journalist und Theologe Christoph Zehendner hat mit "Was zählt" (2018) sein erstes Soloalbum seit 10 Jahren veröffentlicht.
Ehrlich, persönlich, anspruchsvoll. Live wirken die neuen Lieder von Christoph Zehendner besonders stark. Der gelernte Journalist nimmt seine Hörerinnen und Hörer mit auf die Reise. Lädt zum Schmunzeln, Nachdenken und Mitmachen ein. Erzählt wahre Geschichten, die das Herz berühren. Erinnert an Menschen, die ihn inspiriert haben, z. B. in Indien, in Israel, auf Teneriffa oder nebenan. Berichtet von Mutter Teresa, einem verfolgten Christen, Stammvater Abraham und den "Christusträger-Brüdern".
Die geschliffenen Texte machen Mut zum Wagnis. Und erinnern an das, was letztlich zählt: Dankbarkeit, Staunen, Zuwendung, Gemeinschaft und Liebe.
Komponist Ralf Schuon hat die Texte in ein Gewebe aus eingängigen Popsongs, ungewöhnlichen "Hinhörern", traumhaften Balladen und bluesigen Titeln verpackt. Ein Konzert zum Zuhören, Lachen, Nachdenken und Genießen.
Die Songs für dieses Album zu schreiben und aufzunehmen war eine riesengroße Freude für mich. In Indien, Israel, Spanien und an anderen ausgefallenen Orten sind mir die Ideen und Gedanken "zugeflogen", die dann zu Liedtexten wurden. Meine Songs nehmen meine Hörerinnen und Hörer mit auf die Reise, erzählen wahre Geschichten, die mein Herz berühren und stellen Menschen vor, die mich beeindruckt haben. Die Komponisten Ralf Schuon (der den Löwenanteil der Melodien geliefert hat), Albert Frey und Manfred Staiger haben aus meinen Texten wunderbare Kostbarkeiten gezaubert. Und die starke Band hat in einer dreitägigen Studiosession ein mitreißendes Stück Musik aufgenommen. Viel Spaß beim Hören!
PS: Der Clou war dann die Fotosession mit meinem Freund Heiko Wolf vor der Spitzkoppe in Namibia.
Christoph Zehendner