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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.
Vortrag am 15. Oktober 2018 im Institut Dr. Flad

Ehemalige berichtet von beruflichem Werdegang und Umweltschutzprojekten

Vor ca. 30 Jahren absolvierte Susanne Enchelmayer-Kieser, Lehrgang 39, ihre Ausbildung zur CTA. Manche markanten Sprüche sowohl von Senior wie auch von Junior Flad sind ihr bis heute in lebhafter Erinnerung geblieben.

Ehemalige berichtet von beruflichem Werdegang und Umweltschutzprojekten

Der Chemie hat sie nach etlichen beruflichen Stationen den Rücken gekehrt und ein Jura-Studium abgeschlossen. Inzwischen arbeitet sie als Beauftragte des Qualitätsmanagements einer Lungenfachklinik.

Nun kehrte sie an ihre alte Wirkungsstätte zurück, um den Schülern das Umweltschutzprojekt „KLIK“ vorzustellen.

Worum geht es dabei? Es ist der Versuch, über einen gewissen Zeitraum plastikfrei zu leben. An zehn Orten erklären sich 100 Haushalte bereit, sich diesem Selbstversuch zu unterziehen. Die Referentin und ihre Familie waren mit dabei.

größer Gleich zu Beginn ihres Vortrages im voll besetzten Großen Hörsaal zog Frau Enchelmayer-Kieser ein ernüchterndes Fazit: „Man schafft es nicht, völlig ohne Kunststoffe auszukommen.“ Trotz aller Anstrengungen und kreativem Suchen nach Alternativen zum Plastik, das uns tagtäglich umgibt, kommt man nicht umhin, ganz darauf zu verzichten. Sehr anschaulich, weil praxisnah, zeigte die Ehemalige auf, wie stark Kunststoffe unser gesamtes Leben dominieren. In Kleidung, Haushaltsgeräten, Spielzeug, Schreibzeug, Handy, PC, Geschirr... Es gibt so gut wie keinen Bereich, in dem Plastik nicht vorkommt.

Zwar ist längst bekannt, dass sich das Erdöl als Ausgangsstoff zu Ende neigt, längst weiß man auch, dass Ökosysteme, speziell durch Mikroplastik, massiv in Mitleidenschaft gezogen werden - dennoch nimmt weltweit betrachtet der Kunststoffverbrauch eher zu als ab.

Was sind also die Alternativen? Wie kann jeder von uns zur Vermeidung beitragen?

Reduce, repair, recycle! Mehrweg statt Einweg, Glas statt Kunststoff, Edelstahlbehälter anstelle von Plastikdosen, Lebensmittel lose kaufen, ohne Umverpackung. Auch wenn die Anbieter noch ein Nischendasein führen: Es gibt sie, auch in unmittelbarer Nähe des Institutes.

größer Wie groß das Interesse der Schüler an der Problematik ist, zeigte sich an der regen „Mitarbeit“ in Form von vielen Fragen, mit denen Frau Enchelmayer-Kieser geradezu bestürmt wurde. Gibt es „gute“ Kunststoffe? Bioplastik sieht sie eher kritisch. Die Herstellung ist energieintensiv, der hohe Einsatz an Düngemittel und die Tendenz zu Monokulturen sind problematisch. Ist der Einsatz von Algen eine Alternative? Können Bakterien bzw. Enzyme, die großtechnisch eingesetzt werden, die Unmengen von Plastikmüll reduzieren? Beschäftigt Euch doch im Rahmen einer Projektarbeit mit der Thematik, so der Appell der Referentin an die Schüler.

Viel sinnvoller als der Abbau von Plastik ist dessen Vermeidung. Schulleiter Wolfgang Flad verwies zum Schluss der Veranstaltung auf die momentan herrschende Wegwerfmentalität, auf die „Ikeaisierung“ unseres Alltagslebens. Wenn es gelingt, Kunststoffe konsequent dort zu ersetzen, wo es möglich ist, sie mit Augenmaß zu verwenden, ist ein wichtiger Schritt getan. Praktische Anregungen dazu bekamen die Schüler durch den Vortrag in Hülle und Fülle.

Angela Schmitt-Bucher