Lebend(ig)e Vielfalt
Projekt Chemie trifft Kunst
Ein Projekt mit Schülerinnen und Schülern des Institut Dr. Flad
Oktober 2018 bis Februar 2019
Betreuung: Prof. Dr. Peter Menzel, Universität Hohenheim, war für die Chemie zuständig; Barbara Karsch-Chaϊeb (www.lias-epsilon.net) unterstützte die Schüler in künstlerischer Hinsicht.
Die Präsentation der Projektarbeiten fand am 26. Februar 2019 im Rahmen einer Ausstellung im Bürgerzentrum Stuttgart-West statt.
Im Institut Dr. Flad führen alle CTA-Schüler im zweiten Jahr eine Projektarbeit durch. Die Arbeit wird mit einer Dokumentation und einer Präsentation abgeschlossen, die beide bewertet werden. Zum zweiten Mal waren 12 SchülerInnen des Instituts Dr. Flad im Atelier 104a und haben an dem Projekt Lebend(ig)e Vielfalt teilgenommen. Chemische Versuche und weiteres fachliches Wissen zu der Arbeit mit Pigmenten wurden im Labor ergänzt.
Zuvor wurde die gesamte Gruppe von Prof. Menzel, ebenfalls Betreuer des Projektes, im Bereich Chemie, in 2-er Gruppen eingeteilt: in die Farbgruppen Rot, Blau, Gelb, Grün und in die Bindemittel. Somit war ein erster zeitlicher und inhaltlicher Rahmen festgelegt, an dem die Schüler sich orientieren konnten.
Zweimal pro Woche, Dienstag Nachmittag und Samstag Vormittag kam die Gruppe motiviert ins Atelier, um sich mit dem Umgang mit Pigmenten und den Grundlagen der Malerei zu beschäftigen. Der Farbkreis nach Harald Küppers wurde vorgestellt, jeder Schüler hat diesen auch selbst mit den drei Grundfarben Magenta, Yellow und Cyan gemalt. Weitere Farbkreis-Modelle und -Theorien sollten den SchülerInnen das Wissen vermitteln, dass andere Denker, Künstler, Drucker, Philosophen … sich ebenfalls damit beschäftigt haben (Farbkreis nach Goethe, Itten, Runge). Auf den Grundlagen dieses Wissens wurden verschiedene Farbmischungen ausprobiert: Komplementärkontraste und deren Wirkung, Aufhellen mit weiß, Abdunkeln mit schwarz. Ein weiteres Thema war die Beschäftigung mit Farbe und Form, wie kann ein Bild gestaltet werden, Farbe und Form eingesetzt werden, um Harmonie oder Disharmonie, bestimmte Gefühle oder Stimmungen beim Betrachter auszulösen? Welches Motiv wird ausgesucht? Wird abstrakt oder realistisch gemalt? Nach diesen intensiven Studien auf Papier wurden erste malerische Versuche auf kleinen Leinwandstücken vorgenommen, mit Farbe und Farbmischung experimentiert, sowie Motive ausgesucht und daran gearbeitet.
Verschiedene Werkzeuge (Pinsel, Spachtel, Stempel…) wurden eingesetzt und die Farbe damit auf Papier und Leinwand aufgetragen. Begleitend zu diesem praktischen Teil sind bei jedem Treffen ein oder zwei zeitgenössische KünstlerInnen (Katharina Grosse, Gerhard Richter, Dan Perjovschi, Neo Rauch, Wolfgang Laib und andere) vorgestellt worden, ebenfalls Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts (Marc Chagall, Pablo Picasso, Henry Matisse u.a.).
Ein Besuch bei der Restauratorin Daniela Hedinger ergänzte das praktische Tun im Atelier und erweiterte das Wissen der SchülerInnen in Bezug auf verwendete Materialien und Stoffe (Leinwand, Papier, Bindemittel, Firnis …). Die erfahrene Restauratorin erzählte aus ihrem Berufsalltag. Einige Beispiele der Restauration von Gemälden und Objekten wurden vorgestellt. Zentrale Aufgabe von Restauration ist die Erhaltung von Werken auf einen langen Zeitraum (Jahrhunderte, Jahrtausende).
Die entstandenen Werke, sowie die Arbeitsprozesse und Vorgehensweise jeder Gruppe wurden am 26. Februar 2019 im Bürgerzentrum Stuttgart-West innerhalb der Ausstellung "Lebend(ig)e Vielfalt" von jedem einzeln präsentiert. Die Werke waren bis zum 15. März 2019 zu sehen.