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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Internationaler Tag gegen Rassismus: Schulstunden im Kino

"Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen"

Wie bereits seit vielen Jahren fand auch 2019 zum Internationalen Tag gegen Rassismus eine besondere Veranstaltung statt.

Das Institut Dr. Flad wurde bereits 1996 als Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage ausgezeichnet. Unzählige ausländische SchülerInnen und solche mit Migrationshintergrund haben seit Bestehen der Schule ihre Ausbildung erfolgreich absolviert und im Umgang miteinander erlebt, dass Toleranz gegenüber Minderheiten eine Selbstverständlichkeit ist.

Im Schulalltag funktioniert das Miteinander, doch in der Welt "draußen" ist Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe, des Geschlechts, des Glaubens, der Herkunft... nach wie vor präsent.

Internationaler Tag gegen Rassismus: Schulstunden im Kino

Davon handelt der Film "Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen" den sich ca. 100 Schüler der CTA- und PTA Lehrgänge gemeinsam im Stuttgarter Metropol Kino angeschaut haben.

Angesiedelt ist die Handlung im Jahr 1961. Der Kuba-Konflikt bringt die Welt an den Rand eines atomaren Krieges; die UdSSR und die USA kämpfen erbittert um die Vorherrschaft auf vielerlei Gebieten. Was für ein Schock für die Supermacht USA, als es den Russen gelingt, Sputnik 1 auf eine Umlaufbahn um die Erde zu schießen. Die USA sind ins Hintertreffen geraten. In dieser Situation gibt Präsident Kennedy die Parole aus: In zehn Jahren landen wir auf dem Mond!

Doch woher die Ressourcen nehmen? Computer gibt es noch nicht, die fähigsten Köpfe Nordamerikas müssen komplizierteste Berechnungen für die neu gegründete NASA anstellen. Eine Mathematikerin, Katherine Johnson, ist besonders begabt. Schon als Kind zeigte sich ihre außerordentliche mathematische Begabung. Es gibt allerdings ein gravierendes Problem: Sie ist eine Schwarze.

Zwar wird die Rassentrennung politisch zunehmend in Frage gestellt, doch selbst einer brillanten Forscherin begegnet sie im Alltag auf Schritt und Tritt. Die Kaffeemaschine im Großraumbüro der NASA ist für sie tabu, die Kollegen weigern sich, mit ihr aus einer gemeinsamen Kanne zu trinken, also wird eine "only for colours" angeschafft. Ihr Vorgesetzter, der sie als einziger ohne Vorurteile behandelt, wundert sich, weshalb Frau Johnson so lange Pausen macht. Ihre Erklärung ist beschämend: Für den Gang zur Toilette muss sie eine Meile weit laufen, die Benutzung der "weißen" ist strikt verboten.

Doch neben der Diskriminierung wegen der Hautfarbe spielt auch die Ausgrenzung wegen ihres Geschlechtes eine wesentliche Rolle. Kollegen und Vorgesetzte sind ausschließlich männlich, Katherine und ihren beiden Freundinnen, ebenfalls schwarze Mathematikerinnen, wird der Zugang zu höheren Positionen systematisch verwehrt. Sie werden als Konkurrentinnen gefürchtet. Auf der anderen Seite ist man dringend auf ihr Können angewiesen. Der entscheidende Durchbruch wäre ohne sie nicht möglich.

Der Film bietet Plattformen für Reflexion. Alle drei Protagonistinnen sind Mathematikerinnen, arbeiten bei einen "Elitearbeitgeber", der NASA - Anlass für die Überlegung, weshalb sechzig Jahre später Mädchen noch immer in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen unterrepräsentiert sind. Liegt es an äußeren Hemmnissen, z.B. Einstellungspraxis der Arbeitgeber oder sind nicht eher traditionelle, sozialisationsbedingte Vorstellungen über Frauen- und Männerberufe die Ursache?

Kalter Krieg, Kampf um Bürgerrechte, Emanzipation der Frau - der Film nähert sich vielschichtig dem Thema Diskriminierung.

Das mutige und entschlossene Auftreten der Hauptfiguren wird von Erfolg gekrönt: John Glenn umkreist 1962 als erster Astronaut dreimal die Erde. Es ist historisch verbürgt, dass die "hidden figures" daran den entscheidenden Anteil hatten. Glenn selbst sprach voller Anerkennung von "seinen Mädchen".

Die Rassentrennung ist zwar auf dem Papier überwunden. Aber Rassismus und Diskriminierung gibt es nach wie vor, überall auf der Welt.

Es waren Schulstunden der besonderen Art, die im Metropol Kino über die Bühne gingen.

Einhellig waren die SchülerInnen der Meinung, dass sich dieser Film, dieses eindrucksvolle Plädoyer gegen Rassismus, anzuschauen lohnt.

Angela Schmitt-Bucher