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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Großer Erfolg beim XIV. Grand Prix Chimique in Ungarn

 

Über den Grand Prix Chimique Am Ende des XIV. Grand Prix Chimique (GPC) gab es nur strahlende Gesichter und lobende Äußerungen: "It was a wonderful occasion." "The Grand Prix Chimique is a fantastic idea and a great chance for professional chemists to mingle and exchange ideas." Vergessen waren die Anstrengungen der vergangenen Tage, an denen 24 junge Chemisch-technische Assistenten und Chemielaboranten sich dem internationalen Praxiswettbewerb GPC gestellt hatten.

Doch zurück zum Anfang: Delegationen aus zwölf Nationen hatten sich am Mittwoch 23.10.2019 im Sporthotel von Debrecen (Ungarn) getroffen. Sie waren dort von Marianna Konya herzlich begrüßt worden. Marianna Konya hatte gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen der "Chemical Vocational School" DSZC (Debreceni Szakkepzesi Centrum) sowie Gergö Sajtos, Preisträger des XIII. GPC und Absolvent dieser Schule, die aufwendigen Vorbereitungen für den XIV. GPC getroffen. Der Grand Prix Chimique (GPC) wird seit 1991 im zweijährigen Turnus durchgeführt.

größer Die vierköpfigen Delegationen bestanden jeweils aus zwei Kandidat*innen, Juror*in und Mentor*in. Aline Levesque und Leonie Unger, die deutschen Kandidatinnen vom KBSZ Ellwangen, wurden von Gabi Glaser-Wuttke und Rolf Huber begleitet.

Der Donnerstag diente dem Kennenlernen der Stadt Debrecen sowie der Delegationsmitglieder untereinander. Die Kandidat*innen hatten jeweils kurze Präsentationen zu ihrer Herkunft (Land, Schule, Ausbildung) vorbereitet und kleine, landestypische Präsente für die anderen mitgebracht. Bei der Besichtigung der Arbeitsplätze im Analytischen sowie im Präparativen Labor des DSZC am Nachmittag war dann nach ersten Vermutungen über die Art der Aufgaben eine gewisse Erleichterung bei den Teilnehmern spürbar: "Das müsste machbar sein"

Während die Kandidat*innen die Universität und den "Great Forest" besichtigten, bekamen Juroren und Mentoren die englischen Aufgabentexte sowohl für die analytische als auch die praktische Aufgabe ausgehändigt. Schnell war klar, dass der Wettbewerb kein Spaziergang werden würde. Beide Aufgaben waren anspruchsvoll. Um das Ziel in der vorgesehenen Zeit zu erreichen, musste ein Kandidat sowohl theoretisch als auch praktisch fit sein.

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Der eigentliche Wettbewerb fand am Freitag und Samstag statt. An einem jeweils achtstündigen Labortag war eine präparative bzw. analytische Aufgabe zu bearbeiten. Im präparativen Teil war die Synthese von Ammoniumtetraphenylborat durch Grignard-Reaktion gefordert. Die analytische Aufgabe bestand aus zwei Teilen, einer cerimetrischen Ermittlung des chemischen Sauerstoffbedarfs (CSB) sowie einer spektrofotometrischen Bestimmung von L-Dopamin (Levodopa) in Tabletten.

Leonie beim Titrieren

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"Es war eine Herausforderung vor unbekannten Aufgaben zu stehen und dann diese noch in einer fremden Sprache verstehen zu müssen, aber die hab ich sehr gern angenommen. Ich fand´s schön, dass wir uns, obwohl es ein Wettbewerb war, mit den Teilnehmern und Betreuern gut verstanden haben."

Aline am Fotometer

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"Von Konkurrenz war im Labor nichts zu spüren. Keine*r war egoistisch. Alle waren höflich zueinander, niemand hat gedrängelt. Außerhalb vom Labor konnten wir miteinander lachen und uns unterhalten. Es war eine gute Gelegenheit sein Englisch zu verbessern und ein tolles Beisammensein."

Doch was wäre ein internationaler Wettbewerb ohne ansprechendes Rahmenprogramm? Bei einem Ausflug am Sonntag in die größte mitteleuropäische Steppe, den Hortobaggyi-Nationalpark, Teil der Puszta und seit 1999 UNESCO-Welterbe, gab es bei einer Ausfahrt mit Pferdekutschen neben der einzigartigen Landschaft seltene Tiere wie Wasserbüffel, ungarische Graurinder und Zackelschafe zu sehen sowie die Reitkünste der Tschikosch in ihren traditionellen indigoblauen Hosenröcken zu bewundern.

Kommentar von Leonie: "Das Beiprogramm war sehr cool, es waren Programmpunkte dabei, die bei uns so gar nicht möglich wären und es war abwechslungsreich. Auch dass sie Schüler organisiert hatten, die uns in die Stadt mitnahmen und uns etwas von Debrecen zeigten, fand ich sehr gut. Es waren einfach ein paar schöne Tage in Ungarn."

Während unseres Ausflugs in die Puszta wurden die Versuchsprotokolle der Kandidat*innen durch Gergö Sajtos und die Kollegen des DSZC begutachtet und bewertet. Über die Ergebnisse, die erst unmittelbar vor der Preisverleihung am späten Nachmittag feststanden, wurde Stillschweigen gewahrt.

Über den Grand Prix Chimique Im wunderschönen Festsaal des Deri-Museums wurden nach Gruß- und Dankesworten des Schulleiters Zoltan Szabo und der Organisatorin Marianna Konya die Preise verliehen. Platz drei ging nach Kroatien, Platz zwei nach Ungarn und der erste Platz ging an eine völlig überraschte Leonie Unger, die ihr Glück kaum fassen konnte. Nach der Aufforderung etwas zu sagen bedankte sie sich, dass sie die Chance bekommen hatte, an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Wie sich nach der Preisverleihung herausstellte, hatte auch Aline Levesque einen sehr guten Platz im Gesamtklassement erzielt und das Treppchen nur knapp verfehlt.

So endete der XIV. GPC für die deutsche Delegation mit einem absoluten Glanzlicht, mit dem keine*r gerechnet hatte. Doch auch für alle diejenigen, die keinen Pokal gewonnen haben, war die Teilnahme am GPC ein Gewinn an Know-how, Erfahrung, Selbstsicherheit und Freundschaften über die Landesgrenzen hinweg.

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