Vortrag am Institut Dr. Flad
Die vielleicht wichtigste Reaktion der modernen Chemie ist die Ammoniaksynthese, denn ohne sie wäre die Weltbevölkerung nicht zu ernähren. Dies ist ein Beispiel aus der Katalyse. Weit darüber hinaus beruhen alle modernen Technologien auf Materialien, man denke an Stahl, Keramik, Kunststoffe. Heute gilt Graphen, ein honigwabenartiger Ausschnitt aus dem Graphitgitter, als Wundermaterial. Graphen und andere aus Kohlenstoff bestehende Nanostrukturen haben in der Tat faszinierende Eigenschaften, die ein breites Spektrum von Herausforderungen an Grundlagenforschung einerseits und technische Anwendungen andererseits eröffnen. Energietechnologien (Batterien, Brennstoffzellen) und Elektronik (Halbleiter für gedruckte Schaltungen) sind Beispiele heutiger Materialforschung, aber selbst ein zukünftiges "quantum computing" ist materialabhängig. Schließlich gilt das auch für die Biomedizin, etwa für eine Gentherapie.
Zwei Botschaften für zuhause: "Those who control materials, control technologies" (E. Kobayashi, Panasonic) und "Materialien muss jemand machen, am besten jemand, der es gut kann, und das ist der Chemiker".