Vortrag am Institut Dr. Flad » Anfahrt
Die Grundlage zum Verständnis chemischer Vorgänge ist ein strukturiertes Atommodell; aber welches? Ausgehend von einem solchen Modell müssen die zahlreichen Fragen, die sich während eines Chemielehrgangs stellen, beantwortet werden können: Weshalb verbinden sich Atome? Wie lassen sich die spezifischen Eigenschaften von Stoffen erklären? Welche Gemeinsamkeiten zeichnen chemische Reaktionen aus? usw.
Noch Anfang der 1960er Jahre bestand der Chemieunterricht oft in einer Anhäufung von Fakten und Reaktionen, die „gelernt“ werden mussten («Stoffchemie»). Zum Abschluss eines derartigen Lehrgangs erhielten die Schülerinnen und Schüler im besten Fall ein Periodensystem, erfuhren etwas über die Wechselwirkung von Protonen und Elektronen und bekamen eine Ahnung davon, dass Coulomb-Kräfte für den Energieumsatz und für die Änderung von Stoffeigenschaften eine wesentliche Rolle spielen. Wie oft hörte man in diesem Zusammenhang von Schülerinnen- und Schülerseite: „Hätten wir das früher gehört, so hätten wir die Chemie verstanden und sie wäre uns nicht als Durcheinander vorgekommen.“
Im Vortrag wird aufgezeigt, wie sich die Modellvorstellung über den Atomaufbau, und damit die Frage nach dem Verständnis chemischer Reaktionen, im Lauf von 50 Jahren Chemieunterricht verändert haben. Als eine Art Vorspann sind der gymnasiale Unterricht und das darauf folgende Universitätsstudium des Vortragenden eingebunden.