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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.
Exkursion zur Wörwag Lack und Farbenfabrick GmbH & Co.KG am 16.10.2002

Pünktlich um 9.00 Uhr wurden wir an der Pforte des WÖRWAG Werksgeländes von der Personalreferentin Regine Horvath empfangen. In einer kurzen Einführung stellte uns Frau Horvath den seit 1918 bestehenden Familienbetrieb vor, wobei dieser Begriff in Anbetracht der ca. 600 Beschäftigten bei WÖRWAG etwas verwirrend anklingt. Die Strukturen im Betrieb seien aber nach wie vor familiär geprägt, so dass man sich wie in einer großen Familie fühle, so Frau Horvath.

Bei der Firma WÖRWAG handelt es sich um einen klassischen, innovativen Industriebetrieb,der eine zukunfts- und serviceorientierte Firmenpolitik betreibt. So sind beispielsweise über 30% der Mitarbeiter in der Entwicklung beschäftigt. Ein wichtiger Aspekt in der Firmenphilosophie ist die enge Zusammenarbeit mit Lackiermaschinenherstellern und den Kunden. Dieser Bereich wird in der Produktgruppenauflistung unter "Lack Engeneering" und "Service und Beratung" aufgeführt. So helfen die Mitarbeiter von WÖRWAG bei Problemen auch schon mal vor Ort im Außendienst.

Hauptkunden von WÖRWAG sind Automobilhersteller oder -Zulieferer. Auf die Pulverlacktechnologie, die beim Smart Verwendung findet, ist man besonders stolz.
Die Produktpalette reicht von Kunststofflacken (60%) über Industrielacke (14%) bis hin zur Pulverlacktechnologie, an welcher derzeit intensiv geforscht wird.

Der Umweltschutz spielt in der Lackherstellung allein schon durch gesetzliche Vorgaben eine große Rolle. So setzt die Firma WÖRWAG auf hydrobasierende Lacke (bei denen das Lösungsmittel durch Wasser ersetzt wird), auf lösungsmittelarme Lacke und auf Pulverlacke (lösunsmittelfrei). Zudem wurde eine spezielle Recyclingtechnologie erarbeitet.

Nach dieser Einführung stellte uns Frau Baumgärtel, die in der Entwicklungsabteilung für Pulverlacke arbeitet, die Lackchemie im Allgemeinen vor. So wurden wir über die Bestandteile der verschiedenen Lackarten, deren Verwendung und Handhabung unterrichtet. Mit Werkstoffproben der einzelnen Produktionsteilschritte und behandelten Werkstücken unterstützte Frau Baumgärtel anschaulich ihren interessanten Vortrag.

Nachdem wir die theoretischen Grundlagen betrachtet hatten, schauten wir uns auf einem Rundgang durch die Entwicklungsabteilung für Pulverlacke die Praxis an. Herr Bauder führte uns durch sein "Reich" und führte uns die einzelnen Produktionsschritte vom Abwiegen der Rohstoffe über die Verarbeitung in einem Extruder bis hin zum Einbrennen des Pulvers auf ein Metallstück vor. Was wir da im Labormaßstab sehen durften, besichtigten wir auch noch (ein Stockwerk tiefer) im Industriemaßstab bei der Produktion.
Während der gesamten Führung standen uns unsere Begleiter jederzeit gerne für Fragen zur Verfügung.

Nun kam aber der für uns wohl interessanteste Teil der Exkursion - wir besichtigten das Labor der Qualitätsprüfung für Warenein- und -ausgang, das analytische Labor und das Spezifikationslabor, wo bestimmte von den Kunden vorgegebene Parameter geprüft werden. Im Labor der Qualitätsprüfung leuchteten unsere Augen, als wir so vertraute Geräte wie "VIS-Photometer", "Gaschromatograph", "Refraktometer" , "IR-Spektrometer" usw. erblickten. Täglich mindestens eine Beanstandung bei der Wareneingangskontrolle zeigt die enorme Wichtigkeit der umfangreichen Prüfungen, und auch die Verantwortung, die so einem Arbeitsplatz beiwohnt. Äußerst beeindruckend war auch das Spezifikationslabor. Dort werden lackierte Teile mit speziellen Maschinen auf Steinschlag, Korrosion,Verlaufsqualitäten des Lackes usw. geprüft.

Am Ende unseres Rundgangs saßen wir nochmals im Konferenzzimmer zusammen und konnten nochmals Fragen stellen. Wir haben erfahren, dass bei WÖRWAG ein Gleitzeitarbeitsmodell besteht und in kleinen Teams gearbeitet wird. Der guteAustausch zwischen den Teams garantiert für den Erfolg dieser Firma. Im Zuge von Umstrukturierungen wurden viele junge Assistenten und Ingenieure eingestellt - beim Rundgang spürte man schon eine lockere Atmosphäre, was aber nicht als Ineffektivität gedeutet werden darf. Frau Horvath merkte an, dass ein solches Arbeitsklima nur aufgrund der Kompetenz der Mitarbeiter möglich ist.

Freundlich wurden wir zu Praktika eingeladen, dort in den Ferien zu arbeiten sei bei rechtzeitiger Bewerbung auch kein Problem.
Zu guter letzt bekamen wir nuch eine Informationstüte mit Werbegeschenken und den Hinweis mit auf den Weg, doch mal ein mögliches Arbeitsverhältnis bei der Firma WÖRWAG ins Auge zu fassen.

Bei der Exkursion haben wir sehr viel Interessantes über die Lackchemie allgemein und speziel über die Firma WÖRWAG erfahren, mit Herrn Zinsmeister in Begleitung hat die Exkursion viel Spaß gemacht - es war wieder eine gelungene Exkursion.

Martin Trautner (LG 52)

 

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