Herr Hagnauer: Rassismus in der Literatur |
Projekttag am 2. Mai 2001 zum Thema "Schule ohne Rassismus" Vortrag von Lorenz Hagnauer
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- Kurzer literarischer Exkurs:
- Hochmittelalter: Bsp. "Parcival" von Wolfram von Eschenbach
Der Halbbruder des Parcival, ein Moslem, wird von der christlichen und mystisch geprägten Gesellschaft aufgenommen und er lässt sich später auch taufen. - 18. Jahrhundert: Bsp. "Nathan der Weise" von E. Lessing
Lessing hat den Mut als protestantischer Christ der damaligen Zeit das Judentum, das Christentum und den Islam als gleichwertig darzustellen. - Nachkriegsliteratur:
Im Politischen und kulturellen wird das Handeln, die Taten des 2. Weltkrieges verdrängt, da man sich für die Geschehnisse schämt. - Max Frisch: "Andorra"
- Artikel aus der Stuttgarter Zeitung vom 3. April 2001: Stuttgarter Aufruf
- Man darf nicht nur daneben stehen und nur zusehen
- Täter , aber auch Gleichgültigkeit der Passanten soll bestraft werden
- niedrige Instinkte bekämpfen und nicht an Schwächeren abreagieren
- Minderheiten achten
Das Verhalten eines Mitbürgers Andorras wird kritisiert und er als Jude hingestellt, weil er nach Ansicht der restlichen Bevölkerung alle Eigenschaften aufweist, die ein Jude hat bzw. nicht hat (hat kein Gemüt, denkt nur an Geld, hat kein Taktgefühl, kann nicht lieben, ...).
Das Problem oder das Schockierende an dieser Geschichte ist die Tatsache, dass die betroffene Person ( junger Mann ) keineswegs jüdischer Abstammung ist, sondern ein Kind eines Andorraners.
Er fängt durch die Vorurteile der Andorraner an sich zu zweifeln und sich selbst immer wieder die Frage zu stellen, ob er nun ein Andorraner oder ein Jude ist.
Am Ende der Geschichte ist er dann so sehr davon überzeugt ein Jude zu sein, dass er keinerlei Argumenten die noch dagegen sprechen Glauben schenkt und somit als vermeintlicher Jude hingerichtet wird.
Thema: Bekämpfung des Rechtsextremismus
Sehr viele Menschen haben diesen Aufruf unterschrieben und wurden namentlich genannt!