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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.
Das Jahr der Chemie 2003 in Stuttgart  

 

Presse

Kommentar: Vom Nutzen der Motto-Jahre
Süddeutsche Zeitung vom 07.01.2003

Über das Neue Jahr ist derzeit noch nicht viel bekannt. Wissenschaftlich gesehen nicht viel mehr, als dass es sich um das "Jahr der Chemie" handeln soll. Das ist genau genommen sogar eher eine wissenschaftspolitische Nachricht. Denn es bedeutet nur, dass das Bundesforschungsministerium 2003 für das Fach Chemie werben will - nach der Physik, den Lebens- und den Geowissenschaften.

Abzusehen ist auch, dass sich der eine oder andere Forscher angesichts schrumpfender Etats fragen wird, ob man das Geld wirklich für solche Werbeoffensiven ausgeben soll. Immerhin wurde sogar der ehemalige Präsident einer wichtigen Wissenschaftsorganisation schon mal mit dem Satz zitiert, er würde lieber einen Spitzenforscher zusätzlich einstellen als jemanden, der sich um Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Und in der Tat mag man den Effekt inflationär auftretender Motto-Veranstaltungen bezweifeln, die inzwischen vom Jahr des Rotkehlchens bis zum Tag des Butterbrots reichen.

Dennoch ist es prinzipiell sinnvoll, Wissenschaft auf diese Weise in die Öffentlichkeit zu tragen. Für Forscher ist es eine Chance, etwas gegen ihre Nachwuchssorgen zu tun. Zudem können solche Aktionen dazu dienen, Licht und Schatten einer Forschung offen zu diskutieren. Dabei muss es nicht unbedingt eine gute Nachricht sein, wenn an einer sechsteiligen Fernsehproduktion zum Jahr der Chemie der Verband der Chemischen Industrie "beteiligt" ist. Imagekampagnen für die Wirtschaft sollten die Motto-Jahre des Bundesforschungsministeriums jedenfalls nicht sein. Ob es im Neuen Jahr eine wird - darüber ist noch nicht viel bekannt.

Holger Wormer

 

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