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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.
Das Jahr der Chemie 2003 in Stuttgart  

 

Presse

Qualmende Vulkane und virtuelle Doppelgänger
Andrang beim Universitätstag im Stadtzentrum und im Pfaffenwald - Sparpläne sorgen für Gesprächsstoff

Stuttgarter Nachrichten vom 30.06.2003

Knalleffekte, Verpuffungen und rauchende Minivulkane - beim Tag der offenen Tür an der Universität Stuttgart zeigte sich die Chemie von ihrer spektakulären Seite. Natürlich war am Samstag auch der Sparkurs Gesprächsthema auf dem Campus.
Über 10 000 Besucher nutzten die Gelegenheit, um sich an den Standorten Vaihingen und Mitte über alle Studien- und Forschungsmöglichkeiten zu informieren.
Heiß her ging's im Fachbereich Chemie am Pfaffenwaldring. Mit einer effektvollen Show-Vorlesung samt Tischfeuerwerk versuchten Professoren die vielen jungen Gäste für die Chemie zu entflammen. Bereits Feuer gefangen hat Steffen Hink, der das Treiben im proppevollen Saal aus sicherer Distanz verfolgte: "Ab Oktober studiere ich hier Chemie", verkündete der 21-jährige Abiturient aus Asperg. Weil"s spannend ist und wegen der Berufsaussichten. Eine gute Wahl, findet Jens Christoffers. "Über die nächsten zehn Jahre", prophezeit der Studiendekan, "wird der Personalbedarf der chemischen Industrie kaum zu decken sein." Die Chemie hat das Tal der Tränen durchschritten. Kaum mehr als 30 Studienanfänger zählte man 1994 während der schlimmsten Krise, mittlerweile sind es 120.
Auch wenn die Chemiker direkt nicht betroffen sind - die umstrittenen Streichpläne der Uni waren Thema bei Flurgesprächen und auf Flugblättern.

"Schade" fände Thomas Schleid, wenn die geisteswissenschaftlichen Lehramtsstudiengänge gestrichen würden: "Das wäre ein Schritt Richtung Technische Hochschule", so der Prodekan der Fakultät Chemie. Kollege Frank Gießelmann fürchtet aber nicht, dass auch angehende Chemielehrer Stuttgart mangels Kombinationsmöglichkeiten den Rücken kehren: "Dass jemand im Lehramt Chemie gemeinsam mit Sprachen oder Geschichte studiert, ist ohnehin selten." Die ersten Rückmeldungen der Fakultäten zu den Reformplänen seien positiv, sagte Rektor Dieter Fritsch am Rande des Uni-Tages. In den Hochschulgremien werde im Juli noch "heftig diskutieren". Nicht nur über Streichungen, sondern auch über die Einrichtung neuer Studiengänge. Beispiel für eine erfolgreiche Neugründung ist der im Jahr 2000 eingeführte Studiengang Technologiemanagement. "Die Zahl der Erstsemester steigt ständig", berichtet Studienberater Ralf Ilg, der im Foyer ein Projekt präsentierte, das auch die künftigen Technologiemanager beschäftigte: Per Digitalkamera werden Probanden abgelichtet. Die Daten verwandelt der Rechner in virtuelle Doppelgänger mit Originalkonterfei, so genannte Avatare. Die Bildschirm-Doubles sollen bei Online-Konferenzen für Übersicht sorgen und den schleppenden Textilhandel im Internet ankurbeln.
"Mit solchen Avataren", wirbt Projektleiter André Janson, "kann jeder am Monitor Kleider anprobieren, die auch passen."

 

 

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