Presse
Qualmende Vulkane und virtuelle Doppelgänger
Andrang beim Universitätstag im Stadtzentrum und im Pfaffenwald - Sparpläne sorgen für Gesprächsstoff
Stuttgarter Nachrichten vom 30.06.2003
Knalleffekte, Verpuffungen und rauchende Minivulkane - beim Tag der offenen Tür an der Universität Stuttgart zeigte sich die Chemie von ihrer spektakulären Seite. Natürlich war am Samstag auch der Sparkurs Gesprächsthema auf dem Campus.
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"Schade" fände Thomas Schleid, wenn die geisteswissenschaftlichen Lehramtsstudiengänge gestrichen würden: "Das wäre ein Schritt Richtung Technische Hochschule", so der Prodekan der Fakultät Chemie. Kollege Frank Gießelmann fürchtet aber nicht, dass auch angehende Chemielehrer Stuttgart mangels Kombinationsmöglichkeiten den Rücken kehren: "Dass jemand im Lehramt Chemie gemeinsam mit Sprachen oder Geschichte studiert, ist ohnehin selten." Die ersten Rückmeldungen der Fakultäten zu den Reformplänen seien positiv, sagte Rektor Dieter Fritsch am Rande des Uni-Tages. In den Hochschulgremien werde im Juli noch "heftig diskutieren". Nicht nur über Streichungen, sondern auch über die Einrichtung neuer Studiengänge. Beispiel für eine erfolgreiche Neugründung ist der im Jahr 2000 eingeführte Studiengang Technologiemanagement. "Die Zahl der Erstsemester steigt ständig", berichtet Studienberater Ralf Ilg, der im Foyer ein Projekt präsentierte, das auch die künftigen Technologiemanager beschäftigte: Per Digitalkamera werden Probanden abgelichtet. Die Daten verwandelt der Rechner in virtuelle Doppelgänger mit Originalkonterfei, so genannte Avatare. Die Bildschirm-Doubles sollen bei Online-Konferenzen für Übersicht sorgen und den schleppenden Textilhandel im Internet ankurbeln.
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