Berufskolleg Dr. Flad: Systemische Verankerung der Bildung für nachhaltige Entwicklung in Unterricht und Schulleben
Das staatlich anerkannte Berufskolleg für Chemie, Pharmazie und Umwelt in Stuttgart ist Partner von zahlreichen nationalen und internationalen Projekten, wobei die gesamte Schüler- und Lehrerschaft einbezogen wird. Die Schule tritt für Chancengleichheit in der Bildung ein. Sie tut dies u.a. dadurch, dass nach Möglichkeit weder zwischen In- und Ausländern unterschieden wird noch zwischen begütert und bedürftig. Hierzu stellt die Schule seit Jahrzehnten zinslose Darlehen und Freiplätze im In- und Ausland zur Verfügung. Das Berufskolleg ist seit 1996 "Schule ohne Rassismus". Derzeit gibt es an der Schule ein Theaterprojekt zum Thema "Menschenrechte und Rassismus". Seit Jahrzehnten betreibt das Institut Dr. Flad aktiv Umwelterziehung gemäß der Empfehlungen der UNESCO. Es tut dies im Rahmen des Unterrichts und außerdem bei nationalen und internationalen Umweltprojekten.
Auszug aus der Projektbeschreibung: Zu den Aufgaben einer berufsbildenden Schule gehören nach unserer Überzeugung neben einer sehr guten Ausbildung auch Bildung und Erziehung. Da wir seit 1988 unesco-projekt-schule und den Empfehlungen der UNESCO verpflichtet sind, stehen Themen wie Chancengleichheit in der Bildung, Menschenrechte und Rassismus oder der verantwortungsbewusste Umgang mit Natur und Umwelt in unserem Schulkonzept. Ziel unserer Aktivitäten, Programme und Projekte ist es, jungen Menschen Botschaften vorzuleben und mit auf den weiteren Lebensweg zu geben wie zum Beispiel:
Alle Menschen sind vor Gott gleich und sollten auch gleiche Chancen haben, besonders bei Bildung und Ausbildung.
Menschen sind verschiedenartig aber gleichwertig. Diese Erkenntnis ist die Voraussetzung für Toleranz, für die Wahrung der Menschenrechte und ein Engagement gegen Rassismus.
Natur und Umwelt gehören nicht uns, sondern sind uns nur anvertraut und verlangen einen gewissenhaften Umgang. Dies setzt aber auch voraus, dass junge Menschen Umweltschäden feststellen und beurteilen können und über oft recht komplexe Zusammenhänge Bescheid wissen.
Für die Chancengleichheit in der Bildung setzen wir uns seit Jahrzehnten ein. Wir tun dies u.a. dadurch, dass wir nach Möglichkeit weder zwischen In- und Ausländern unterscheiden noch zwischen begütert und bedürftig. Hierzu stellt unsere Schule seit Jahrzehnten zinslose Darlehen und Freiplätze im In- und Ausland zur Verfügung. Nach der Wiedervereinigung zahlten SchülerInnen aus den neuen Bundesländern zunächst kein Schulgeld; dies war unser Beitrag zur Wiedervereinigung. Im Jahr 1990 wurde durch die Initiative des Instituts Dr. Flad die (damals) Tschechoslowakische Nationalstiftung "Jugend 2000" ins Leben gerufen, für die in Westeuropa eine große Zahl von Freiplätzen gesammelt wurde. Allein das Institut Dr. Flad bildete 27 Stipendiaten kostenlos aus.
Seit der Gründung des Berufskollegs ist das Institut Dr. Flad eine international ausgerichtete Schule, die bis heute SchülerInnen aus 54 Ländern ausbildete. Die ausländischen SchülerInnen sind vollständig integriert. Seit 1996 ist das Berufskolleg "Schule ohne Rassismus" und wird dieser Verpflichtung durch regelmäßige Seminare, Workshops und Einladungen an Gastreferenten gerecht. Derzeit gibt es an der Schule ein Theaterprojekt zum Thema "Menschenrechte und Rassismus". Dieses Theaterstück hatte am 18. Juni 2005 bei der Jahrestagung des Internationalen Jugendprogramms im Neuen Schloss in Stuttgart unter der Schirmherrschaft von Kultusministerin Frau Dr. Annette Schavan seine Premiere. Seit Jahrzehnten betreibt die Schule aktiv Umwelterziehung gemäß der Empfehlungen der UNESCO. Sie tut dies im Rahmen des Unterrichts und außerdem bei nationalen und internationalen Umweltprojekten (teils als Koordinierungsstelle). Als Ergebnis unserer Bemühungen dürfen wir feststellen, dass unsere Schülerinnen und Schüler unsere Botschaften auch tatsächlich auf- und mitnehmen. Sich entsprechend zu verhalten, gehört zum Profil einer "Fladianerin" bzw. eines "Fladianers", wie unsere Ehemaligen genannt werden. Sie sind für die Zukunft gewohnt, Initiative zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen. Dies ist ein nachhaltiges Verhalten. Die Nachhaltigkeit unserer Bemühungen besteht auch darin, dass wir entsprechende Programme und Projekte über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg mit Ausdauer und nicht ohne Erfolg betreiben.
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