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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

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Prof. Dr. Ute Deichmann

Institut für Genetik, Universität Köln

Chemie und die künstliche Erzeugung von Leben um 1900: Forschung und Reflexion von Jacques Loeb

Mittwoch, 28.09.2011, 11:00 Uhr
Vortrag am Institut Dr. Flad, Großer Hörsaal

Unzufrieden mit den rein deskriptiven und spekulativen Methoden der Evolutionsbiologie seiner Zeit stellte der Physiologe Jacques Loeb (1859-1924) überlegungen zur künstlichen Erzeugung von Lebewesen im Labor an. Sein Ziel war es, eine der zentralen Fragen der organischen Evolution, nämlich die des Ursprungs von Leben aus anorganischem Material, experimentell zu klären. Behauptungen zeitgenössischer Wissenschaftler, Leben durch osmotische Wachstumsprozesse in anorganischen Salzlösungen erzeugt zu haben, wies er zurück. Seiner Meinung nach konnte die Frage, ob Leben künstlich hergestellt werden konnte, nur mit Hilfe der makromolekularen Chemie, insbesondere durch Forschung an der Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten DNA geklärt werden. Loeb war überzeugt, dass die chemische Synthese von Zellkernmaterial, das die Fähigkeit zur Selbstreplikation besitzt, eine entscheidende Voraussetzung für die künstliche Erzeugung von Leben war.

Mit seiner Forschung, die eine Pionierleistung auf dem Gebiet der physikalischen und chemischen Erkärung von Lebensprozessen war, kann Loeb - trotz aller Unterschiede - als früher Vertreter der synthetischen Biologie angesehen werden kann.

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Bilder und Bericht zum Vortrag

 
 
Prof. Dr. Ute Deichmann

Prof. Dr. Ute Deichmann

Ute Deichmann, Wissenschaftshistorikerin, ist Privatdozentin am Institut für Genetik der Universität zu Köln und regelmäßige Gastdozentin am Department of Philosophy der Ben-Gurion University of the Negev in Beer Sheva, Israel.
Forschungsvorhaben: Proteinforschung an Kaiser-Wilhelm-Instituten während des II. Weltkriegs
Andere Arbeitsschwerpunkte: Geschichte der Biologie, Biochemie und Chemie im 20. Jahrhundert, Auswirkungen der Entlassung und Emigration jüdischer Wissenschaftler 1933-1938, Forschung im nationalsozialistischen Deutschland und in der Nachkriegszeit.

 
 

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