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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Internationaler Tag gegen Rassismus
21. April 2018

Dokumentarfilm "Nicht ohne uns!" von Sigrid Klausmann

Das Institut Dr. Flad beteiligt sich regelmäßig am Internationalen Tag gegen Rassismus. Als UNESCO-Projektschule und Schule gegen Rassismus sensibilisiert die Schule die Schülerinnen und Schüler zu diesem Thema. Mit unterschiedlichen Aktionen werden die Schülerinnen und Schüler aufmerksam gemacht. Dieses Jahr wurde mit dem Dokumentarfilm "Nicht ohne uns!" von Sigrid Klausmann, der Schulweg und das Leben von 16 Kindern weltweit thematisiert. Die Kinder berichten in dem Film von ihrem Alltag, ihren Hoffnungen und Zielen. Sie wollen ihre Zukunft gestalten, bangen aber auch um ihre Heimat, die von unterschiedlichen Gefahren bedroht ist.

Dokumentarfilm 'Nicht ohne uns!' von Sigrid Klausmann

Bericht zum Film "Nicht ohne uns"

Genügt es, die Lerninhalte, die der Lehrplan uns vorgibt, zu erlernen, oder sollten wir Bildung über die fachlichen Bereiche hinaus erwerben, um zu wertvollen Mitgliedern unserer Gesellschaft heranzuwachsen und unsere späteren Entscheidungen auf eine breitere Basis stellen zu können? Aus diesem Grund haben unsere SchülerInnen immer wieder die Möglichkeit, fakultativ an außerschulischen Veranstaltungen teilzunehmen, um die Ergebnisse und Überlegungen dieser Veranstaltungen mit in den Schulalltag einzubringen.

Am internationalen Tag des Glücks haben 43 Schüler die Gelegenheit genutzt und sich den Dokumentarfilm "Nicht ohne uns" von Sigrid Klausmann angesehen. In diesem Film kommen 16 Kinder und Jugendliche aus 15 verschiedenen weltweit verstreuten Nationen zu Wort, die aus ihrem Leben und Alltag berichten und die uns u. a. zeigen, was für sie Glück bedeutet.

"Ich habe nicht den blassesten Schimmer, wieso ich in diese Welt hineingeboren wurde." Dieser erste Satz des Films von einem Jungen aus der Schweiz zeigt sogleich, dass es hier nicht nur um Spiel, Spaß und jugendliche Leichtigkeit geht, sondern dass elementare Fragen aus der Sicht von Kindern angesprochen werden. Sanjana wächst in einem indischen Rotlichtviertel auf und berichtet von Missbrauch und Ausbeutung der Mädchen und Frauen, oder Luniko aus Südafrika berichtet über Kriminalität im Township, die ihm Angst macht. Ein anderer afrikanischer Junge zeigt, was es bedeutet mit HIV zu leben. Für Vincent stellt der Klimawandel ein großes Problem dar und Ekhlas spürt täglich, dass die Wasserstellen zunehmend austrocknen.

Der Betrachter folgt den Kindern auf ihren Schulwegen durch den Film. Dabei kommen nur die Kinder zu Wort, ohne durch die Filmschaffenden unterbrochen zu werden. Dieses filmische Mittel ermöglicht, dass die Kinder als Persönlichkeiten wahrgenommen und nicht verniedlicht werden.

Auch wenn es zunächst den Eindruck eines tollen Abenteuers macht, wenn ein Junge berichtet, dass er morgens im Büchsenlicht mit den Skiern als erster, ausgestattet mit einem Lawinensuchgerät, falls er verschüttet werden sollte, über die Piste abfährt, so wird doch auch die Angst deutlich, dass er hoffentlich in der Schule gesund und heil ankommt. Oder was bedeutet es, weit oben in der Einsamkeit mit der Familie zu wohnen ohne die Möglichkeit, sich schnell mit den Freunden auf einen Kaffee zu verabreden, lässt unsere Jugendlichen nachdenken. Andere etwa 10-jährige Kinder berichten davon, dass sie sich auf einen Schulweg aufmachen, der so weit ist, dass sie die folgenden 5 Tage gar nicht nach Hause zurückkehren können, sondern in der Schule auf sich alleine gestellt, entfernt der Familie, leben müssen. Auch hier werden Trennungsängste und Sorgen deutlich. Oder Jugendliche, die durch die Steppe auf dem Esel reiten, Flüsse durchqueren und Berge überwinden, alles nur um die Möglichkeit zu haben, zur Schule gehen zu können. Eine Schülerin aus New York berichtet, dass ihre Familie mit ihr aus Indien in die USA umgezogen ist, nur um ihr eine bessere Schulbildung und damit bessere Zukunftschancen zu ermöglichen. Sie ist ihren Eltern überaus dankbar, da sie weiß, dass sie in ihrem Heimatland weitaus schwierigere Bedingungen gehabt hätte. So zeigt dieser Film, wie diese Kinder in ganz unterschiedlichen Lebensbedingungen leben und ganz unterschiedliche Schwierigkeiten zu bewältigen haben und sie aber auch bewältigen können.

Trotz all dieser unterschiedlichen Lebensmodelle haben die Jugendlichen aber auch viele Gemeinsamkeiten, die wiederum auch unseren Schülern eine Identifikation möglich machen. So werden Themen wie Freundschaft, Musik, Wünsche und Zukunftsträume thematisiert. Schön ist zu hören, wie all diese Kinder und Jugendlichen sich einsetzen wollen für eine verbesserte und intakte Welt. Damit wird auch verständlich, warum der Titel "Nicht ohne uns" sorgfältig gewählt ist. Ohne unsere Kinder würde der Welt die Zukunft fehlen.

Christine Weber

 

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