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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Schüleraustausch mit der Gewerblichen Schule Brno/Tschechien
30. April bis 4. Mai 2003

Zum ersten Mal ein Schüleraustausch mit der Gewerblichen Mittelschule für Chemie in Brno, Tschechien - was würde uns da erwarten? Die Stadt Brno war den meisten SchülerInnen kaum bekannt - um so gespannter konnte man auf Neues sein, und diese Erwartung wurde in den 5 Tagen sogar noch übertroffen!

Am Mittwoch, den 30. April, ging es in aller Frühe mit dem Zug über Salzburg und Wien nach Brno, wo wir von unseren Gastgebern und dem verantwortlichen Lehrer, Herrn Zelinka, sehr herzlich empfangen wurden. Schon dort bemerkte man die freundliche Offenheit und großartige Hilfsbereitschaft der tschechischen Schülerinnen und Schüler, die uns den gesamten Aufenthalt so sehr verschönte! Nach der langen Zugfahrt war der einzige Programmpunkt des Tages, mit den jeweiligen Gastgebern nach Hause zu fahren, die Familien kennen zu lernen und sich ein wenig einzuleben.

Am nächsten Tag besichtigten wir alle gemeinsam die bizarren Tropfsteinhöhlen des unterirdisch verlaufenden Punkva-Flusses nördlich von Brno; die dortigen Behörden bemühen sich eindrucksvoll um einen sanften Tourismus, weshalb wir, trotz Feiertag, von Menschenmassen verschont blieben und die Höhlen fast ganz allein genießen konnten. Ein Höhepunkt war sicher die Bootsfahrt auf der unterirdischen Punkva, die einen fast wie in ein Märchen versetzte. Nach den Erforschungen unter Tage ging es anschließend hoch hinaus: mit einer Seilbahn erklommen wir die 335 Meter hohe Karstwand über den Höhlen und konnten auf der gegenüberliegenden Seite einen grandiosen Blick in die berühmte Macocha-Schlucht werfen, die sehr typisch für das verkarstete Kalkgestein Südmährens ist. Auf dem Rückweg nach Brno besichtigten wir noch die eindrucksvolle Wallfahrtskirche Maria Magdalena, von Santini erbaut, die in beeindruckender Größe über einem Tal Südmährens liegt. Nach der Rückkehr nach Brno waren aber die Energien noch keineswegs verbraucht, weshalb einige die Gelegenheit wahrnahmen, mit ihren Gastgebern in eine russische Disco zu gehen, andere nutzten die freie Zeit lieber für einen langen Spaziergang entlang des Brno-Sees.

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Der unterirdische Spiegelsee

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In der Macocha-Schlucht:
Christian, Barbara, Martin und Christian

 

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Tschechisch-deutsche Freundschaft:
Marketa und Alice

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Die Augustiner-Abtei von
Johann Gregor Mendel in Brno

Am Freitag stand nun Brno selbst auf dem Programm: zuerst trafen wir uns alle in der Gewerblichen Mittelschule für Chemie; dort begrüßte uns der stellvertretende Direktor Herr Josef Jankù und führte uns durch die gesamte Schule. Diese Tour hat richtig Spass gemacht; zum einen, weil Herr Jankù voller Enthusiasmus alles detailliert erklärte, zum anderen, weil wir versuchten, die tschechischen Chemikalien und Apparaturen zu enträtseln - zum Glück ist die Sprache der Chemie ja international, ein Konduktometer oder eine Bürette sehen in Brno auch nicht anders aus als bei uns! Ganz offensichtlich haben aber die SchülerInnen in Brno wesentlich weniger Praktikum als bei uns, dafür haben sie aber weitere Fächer wie Geschichte, Sport und diverse Sprachen, die bei uns nicht auf dem Programm stehen. Weiter gings ins Kreisamt für Südmähren, wo uns zwei Herren empfingen, die für den Schulsektor von Brno und Umgebung zuständig sind. Sie erklärten uns die Organisationsstruktur, zeigten an Beispielen auf, in welcher Form Schulprojekte finanziell unterstützt werden könnten - unser Schüleraustausch allerdings wurde nicht von ihnen unterstützt, die Kosten teilten sich die Schule sowie natürlich auch unsere Gastgeber!

Bis zum Nachmittagsprogramm blieb uns noch eine gute Stunde, die zur Besichtigung der berühmten Jakobskirche oder einfach nur zu einem Plausch in der Sonne auf Brnos größtem Platz, dem Namesty Svobody (Freiheisplatz) genutzt wurde. Anschließend wanderten wir durch die Altstadt zum Stadtteil Starobrno (Alt-Brünn) und besichtigten bei strahlendem Sonnenschein die Abtei, wo Johann Gregor Mendel lebte und seine bahnbrechenden Experimente zur Genetik durchführte. Aber Brno hat noch viel mehr zu bieten: obgleich das offizielle Programm des Tages beendet war, begleiteten wir Herrn Zelinka in die Kapuzinergruft, die mit ihren mumifizierten Mönchen einmalig in Tschechien ist: einzig die günstige Luftzirkulation hatte es möglich gemacht, dass die Leichen nicht verrotteten sondern gut erhalten blieben und heute Zeugnis vergangener Zeiten und Bräuche ablegen. Immer noch nicht müde erklommen wir den Turm der Peter-und-Paul Kathedrale, der einen wunderbaren Überblick über Brno bietet - und ein ganz besonderes Erlebnis für uns bereithielt: denn wir standen genau unter der im Durchmesser mehr als 2 Meter großen Glocke, als dies 3 Uhr schlug! Der Rest des Nachmittags war dem Einkaufen gewidmet - wir konnten viele Schnäppchen erwerben, auch wenn sich die Geschäfte und das dortige Angebot kaum von denen Stuttgarts unterscheidet! Einen Teil des Abends verbrachten wir gemeinsam in Brno - man hatte sich schon recht gut kennen gelernt, die Verständigung - zum Teil auch mit Händen und Füßen - wurde zunehmend besser, und die Stimmung ließ nichts zu wünschen übrig!

 

Am Samstag machten wir uns auf den Weg zur berühmten Burg Pernstejn (Bärenstein), die schon in vielen Märchenverfilmungen als Kulisse diente - und wir wissen jetzt auch, warum! In mehreren Phasen erbaut und umgebaut erscheint sie wie ein verwunschenes Schloss mit zahlreichen Giebeln, Erkern, versteckten Gängen und Treppen, sodass man sich zwangsläufig verlaufen musste! Dass das nicht geschah, dafür sorgte ein sehr engagierter tschechischer Führer, der uns sehr anschaulich und spannend die abenteuerliche Geschichte der Grafen von Pernstejn nahe brachte. Nach anschließender Weinprobe und kurzem Aufenthalt in einem Restaurant fuhren wir über eine regelrechte Panoramastrasse zum Kloster Porta Coeli, welches wir allerdings nur von außen besichtigen konnten. Dieses Kloster mit romanischer Kirche besitzt ein grossartiges Portal mit Steinreliefs, welches in ganz Tschechien berühmt ist.

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Auf Burg Pernstejn

Den Abend in Brno nutzten wir ein letztes Mal ganz individuell - lange Gespräche, Party bis in die Morgenstunden und vieles mehr! Der Abschied am Sonntag morgen fiel allen sichtlich schwer und noch auf dem Bahnhof wurden Pläne geschmiedet, wie man sich auch außerhalb eines Schüleraustausches wieder sehen könnte ...

Wir möchten unseren Gastgebern Juschka, Markéta, Michaela, Martin und Lukàs sowie Herrn Zelinka ein ganz großes Kompliment für die großartige Planung und Durchführung dieses Schülaraustausches aussprechen! Uns wurde stets jeder Wunsch von den Augen abgelesen, die tschechischen Schülerinnen und Schüler haben uns auf das Beste versorgt, haben versucht, uns alles zu erklären, damit wir sie möglichst gut verstehen lernen. Die Offenheit und die Begeisterung, mit der sie auf uns zukamen, war wunderbar und wir sind sehr stolz darauf, zu sagen, wir haben fünf neue Freunde in Brno!

Ein solcher Erfolg ist uns natürlich auch Verpflichtung: schon jetzt schmieden wir Pläne und sammeln Ideen für den Besuch unserer tschechischen Freunde im Oktober in Stuttgart!

Barbara Bruckner, Alice Dahlmann, Rainer Harter, Christian Mäder, Christian Oliveri, Simon Rilling (alle LG 53) und Annette Spiekermann

 

mehr Bilder vom Schüleraustausch im April 2003    >>

Programm im April 2003    >>

Besuch der tschechischen Gäste in Stuttgart im Oktober 2003    >>