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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

"Die Chemie muss stimmen"
Aufführung der Theater-AG ein voller Erfolg

Schülerbericht zur Theateraufführung

Bilder und Videoausschnitte zur Aufführung am 16. Juni 2004 in Stuttgart

Ganz nach dem Motto "Die Chemie muss stimmen" fand am 16. Juni 2004 die Aufführung des gleichnamigen Stückes im Schillersaal der Liederhalle statt. Mit Unterstützung eines Teams vom Stuttgarter "Dein Theater" gaben wir einen Überblick über die Geschichte der Chemie angefangen von der Schöpfungsgeschichte bis hin zu unserem heutigen "Kunststoffzeitalter".

"Wir", das sind 25 Schülerinnen und Schüler des Instituts Dr. Flad. Im Rahmen unserer zweijährigen CTA-Ausbildung ist eine Projektarbeit mit praktischer wie theoretischer Fragestellung vorgesehen, die üblicherweise im 3. Semester absolviert wird. Zum ersten mal stand nun neben den herkömmlichen Themen auch eine alternative Projektarbeit zur Wahl, die in Form eines Theaterstückes ausgearbeitet werden sollte. Vor knapp einem Jahr traf sich die Gründergruppe, bestehend aus sechs Schülerinnen und Schülern des LG 53 zum ersten mal mit dem Regisseur Herrn Frey vom "Dein Theater", um Ideen zu sammeln und erste Szenen zu formulieren. In Rekordzeit verfasste Andreas Frey die erste Fassung des Manuskriptes. Inzwischen hatte das nächste Schuljahr angefangen und die Schülerinnen und Schüler des (neuen) LG 54 hatten die Möglichkeit, nachträglich in das Projekt einzusteigen. Nach zahlreichen Stellproben mit den nun insgesamt 25 Teilnehmern, nach langen Probenabenden des Orchesters und vielen Sitzungen des Requisiten-Teams rückte der Tag der Aufführung endlich näher. Am vergangenen Mittwoch war es dann soweit: vor ausverkauftem Saal ließen wir in zwei Stunden die wichtigsten geschichtlichen Epochen der Chemie Revue passieren:

Schon in der frühen Steinzeit machten die Menschen erste Erfahrungen mit der Chemie, indem sie sich Naturphänomene zu Nutzen machten. So nahm zum Beispiel das Feuer eine entscheidende Rolle in ihrem täglichen Leben ein und sie lernten, es zu ihrem Vorteil einzusetzen. In der Bronzezeit begannen sie, die ersten Waffen aus kupfer- und zinnhaltigem Gestein zu schmieden und Gebrauchs- sowie Schmuckgegenstände herzustellen.

Vom antiken Griechenland bis in die Zeit der Alchemisten glaubte man an die Vierelemtentenlehre des Empedokles, wonach alles aus den vier Elementen Wasser, Erde, Feuer und Luft zusammengesetzt sei. Erweitert wurde sie von Aristoteles, der den Äther als 5. Element hinzufügte und ihm den Namen "quinta essentia" gab.

Im Mittelalter erlebten die Menschen die Chemie ausschließlich auf dem Jahrmarkt, wo so genannte Quacksalber ihr Publikum mit allerlei Wundertränken, ärztlicher Hilfe, Medikamenten, aber auch mit Unterhaltung versorgten.

Zur Zeit Lavoisiers im 18. Jahrhundert sah man den Naturwissenschaftler immer mehr als eine Art Zauberkünstler an, der seine Fähigkeiten durch bombastische (und teilweise nicht ungefährliche) Experimentalvorträge zur Schau stellte. So durften auch in unserem Theaterstück chemische Experimente nicht fehlen - wie zum Beispiel die Herstellung von brennbarem "Eis" aus zwei Flüssigkeiten.

Auch Goethe beschäftigte sich mit naturwissenschaftlichen Themen und übertrug chemische Eigenschaften auf das menschliche Verhalten. In seinem Roman "Die Wahlverwandtschaften" beschreibt er das Zustandekommen chemischer Bindungen am Beispiel zweier Paare, die sich trennen und neu bilden.

Obwohl man auch heute oft nur negative Aspekte mit dem Begriff "Chemie" in Verbindung bringt ("Chemie, was ist das? Chemie stinkt, Chemie knallt, Chemie ist unnatürlich, Chemie zerstört unsere Umwelt, Chemie macht uns krank"), so ist sie doch aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken. Vom Autoreifen bis hin zur Zahnpasta würden uns viele Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens fehlen. Entsprechend der Chronologie, nach der man die Epochen nach den gebräuchlichsten Materialien dieser Zeit benannte, müsste man unserem heutigen Zeitalter eigentlich den Namen "Kunststoffzeitalter" geben.

Einzelne Sprechpassagen wechselten mit szenischer Umsetzung der entsprechenden Thematik, sodass man auf wilde Neandertaler, Alchemisten und berühmte Naturwissenschaftler traf, deren Auftritte musikalisch durch vier Instrumentalisten begleitet wurden. Betrunkene Griechen, ein zähnebrechender Quacksalber und ein kunststoffklauender Kobold fanden beim Publikum besonderen Anklang - und wir freuten uns natürlich besonders über kräftigen Zwischenapplaus und begeisterte rhythmische Teilnahme an unserem "Periodensystem-Rap".

Nach monatelanger Arbeit, die ohne die professionelle Leitung des Teams vom "Dein Theater" (Andreas Frey: Regisseur, Gesine Keller: Sprech- und Gesangstechnik, Anette Haas: Requisite und Michaela Knepper: Kostüme) nicht möglich gewesen wäre, waren wir über die durchweg positive Resonanz aus dem Publikum und die gute Stimmung im Saal besonders glücklich - und auch ein bisschen stolz, denn alle konnten spüren: Da stimmte die Chemie!

Kathrin Meisberger, Andrea Kunz, Senta Wolkenstein, Thomas Luthardt

 
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Bilder der Aufführung am 16. Juni 2004 in Stuttgart
Videoausschnitte
Die Vorgeschichte der Theatergruppe
Ausführliche Dokumentation zum Theater-Projekt "Die Chemie muss stimmen" (Projektarbeit am Institut Dr. Flad)
 
Lesen Sie dazu aus unserem Pressespiegel:
"Die Chemie muss stimmen" - Retrospektive der Chemiegeschichte in der Liederhalle
Das Periodensystem mal ganz anders: Schüler des Instituts Dr. Flad begeistern mit Theaterstück
 
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