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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Lebensmittel auf dem analytischen Prüfstand
Vergiften - Verhungern - Verdauen?

Prof. (em.) Dr. rer. nat. Richard P. Kreher, Universität Dortmund

 

Am 2. April waren wir zusammen mit Prof. Dr. Kreher den Spuren auf der Spur, um der Frage "Was darf man heutzutage eigentlich noch essen?" auf den Grund zu gehen. Zur Einführung gab er uns einen Überblick welche Mengen an Stoffen heute die moderne Analytik nachweisen kann.

Aber kaum jemand kann sich ein ppb vorstellen. Dies entspricht einem Zuckerwürfel auf ein Hafenbecken oder umgerechnet einen Millimeter auf tausend Kilometer.

Wie eine Umfrage gezeigt hat, unterschätzen Laien die Gefahren der schädlichen Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und können auf Grund mangelnder Fachkompetenz die Konzentrationen nicht einschätzen. Viele halten Zusatzstoffe für gefährlich, obwohl die Inhaltsstoffe den ADI-Wert (Acceptable Daily Intake) oftmals unterschreiten. Laut Experten ist ein falsches Ernährungsverhalten ausschlaggebend, beispielsweise Fast Food essen.

Als unbedenklich hingegen sehen Lebensmittelchemiker Zusatzstoffe, die so genannten "E"-Nummern, welche Farbstoffe, Antioxidationsmittel, Geschmacksverstärker & Co symbolisieren. Laien allerdings stufen diese als gefährlich ein.

Aber wie immer kommt es auf die Dosis an. Am Beispiel von Selen verdeutlichte Prof. Dr. Kreher wie gering die Grenze zwischen essentiellem Spurenelement und Schadstoff ist.

Erst die Gefahrstoffe machen unsere Lebensmittel zur chemischen Keule. Dazu zählen z.B. Anilin, Acrylamid, Formaldehyd. Das Problem besteht darin, dass man Gifte, von denen man früher nichts wusste und für nicht enthalten hielt, heutzutage auf Grund der hochmodernen Techniken nachweisen kann. Damals wie heute glaubt man, was nicht nachweisbar ist, ist nicht enthalten.

In Anschluss an den Vortrag folgte eine Podiumsdiskussion mit 5 geladenen Experten. Darunter Dipl. Agraringenieur Frank Thiedig von Marketing Agrarprodukte BW, Vizepräsident Klaus Mugele vom Landesbauernverband BW, der Diskussionsleiter Thomas Kopal, der Referent Prof. Dr. Kreher und Dr. Alexandr Parlesak von der Universität Hohenheim.

Sie erörterten die Themen Verbraucherschutz, Aufklärung der Konsumenten, hinreichende Deklaration über Inhaltsstoffe und gentechnische Markierung. Die Quintessenz der Diskussion ist, dass schlussendlich der Verbraucher sich gründlich informieren und selbst entscheiden muss was er zu sich nimmt.

Der Referent meinte abschließend: "Die Chemie muss stimmen!"

Andrea Grotzky, Tobias Strittmatter LG 53

 

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